Kapitel 15

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Nach dem kurzen und äußert eigentümlichen têteà-tête mit Petra führte mich mein Weg ohne weitere unangenehme Flur-Konversationen in mein Schlafzimmer. Danach halfen mir meine Zofen beim Auskleiden bevor sie sich zurückzogen und mich in angenehmer Aufregung zurückließen. Gespannt wartete ich auf Levi, war versucht die Sekunden zu zählen, ehe mein Türschloss endlich knacken und mein Bett endlich nicht mehr so leer sein würde.

Durch die Versammlung und die damit verbundenen Organisationsaufgaben hatte sich jedoch ein erheblicher Berg an Arbeit angestaut, den es galt zu erledigen. Daher beschloss ich die Zeit mit Arbeit zu füllen, immerhin wurde der Papierkram nicht weniger, nur weil ich ihn auf meinem Schreibtisch liegen ließ. Ich war so vertieft in die Grundbucheinträge, die ich noch abzuändern hatte, dass ich schließlich gar nicht bemerkte, als er auf leisen Sohlen durch einen Türspalt so schmal wie der Schatten einer jungen Birke hereingetapst kam. Erst als ich eine Lippe an meinem Ohr und seinen heißen Atem in meinem Nacken spürte, riss es mich mit einem Ruck aus meiner Kataster-Einöde heraus.

"Uaaargh!", erschreckt schlug ich mir die Hand vor den Mund. Das erste Mal seit langem sah ich Levi lächeln. Spielerisch boxte ich ihn in den Oberarm.

"Bist du wahnsinnig? Ich bin keiner dieser hirnlosen Fleischklumpen, die du sonst immer umbringst, du musst dich nicht anschleichen!", ermahnte ich ihn. "Ich will dich nicht fressen, also lass deine Soldatenkniffe das nächste Mal vor der Tür... Was ist, wenn mich jemand gehört hat?"

"Du willst mich nicht fressen?", fragte er. "Dabei dachte ich, du hast die Kostprobe von heute Nachmittag genossen...."

Kurz hielt er inne, und sah aus dem Panoramafenster, das sich über beinahe die ganze Länge der Schlafzimmerseite erstreckte. Mein Schreibtisch stand genau davor, man hatte einen wunderbaren Ausblick über die Felder und Wiesen, und an einem Abend, wie es dieser war, konnte man den unendlich erscheinenden Sternenhimmel bewundern. "Tja, wenn sie dein Quietschen von eben nicht gehört haben, dann werden sie hoffentlich das hören...", platzte er auf einmal hervor. Ich bekam gar nicht die Gelegenheit zu antworten, denn schon war Levi um den Tisch herumgegangen und hatte mich von meinem Stuhl rittlings auf die Kante der massiven Arbeitsfläche des Tisches gesetzt und begann mich leidenschaftlich zu küssen. Seine Hände kniffen intensiv in meine Oberschenkel, fuhren immer wieder auf und ab, während seine Lippen sich immer weiter südwärts begaben. Von meinem Mund, hinunter über meinen Hals, an dem er ungezügelt herumsaugte und kleine Bisse über die feine, dünne Haut verteilte, weiter zu meinen Brüsten. Ich stöhnte und er reagierte, zog mich näher zu sich, nur noch wenige Teile meines Hinterns waren auf der Tischplatte. Wie aus dem nichts stieß er zwei Finger in mich, spielte mit ihnen und mit mir, ich wurde schwach von seiner Berührung, ergab mich bedingungslos. Bald wurde mein Stöhnen lauter, intensiver, fordernder. Erst als ich den ersten, leisen Schrei von mir gab, hielt er abrupt inne, sah mich mit seinem verschlafenen, missmutigen und zu Tode furchterregenden Blick an, ehe er sagte: "Bist du dir noch immer sicher, dass du mich nicht fressen willst?"

"Sei ruhig und mach weiter!", befahl ich und rutschte noch ein Stück weiter an ihn heran. Einer der Träger meines Nachthemds hatte seiner plötzlichen Attacke nicht stand gehalten, und hing nun schlaf an meinem linken Oberarm. Levi nahm ihn zwischen die Finger, rieb den Stoff und zog einmal kurz an, sodass es mich nach vorne in seine Richtung riss. "Warum sitzt du eigentlich um diese Zeit nach einem so langen Tag noch am Schreibtisch? Bist du so ein scheiß Masochist oder so?", fragte er, ohne seinen Blick von dem schwarzen, seidenen Träger meines Nachthemds zu nehmen.

"Ich habe noch etwas erledigen müssen. Die Arbeit wird nicht weniger, nur weil ich sie liegen lasse, und ich habe es dem Pächter versprochen das Wegerecht so schnell wie möglich einzutragen. Außerdem liege ich doch nicht den ganzen Abend nur auf meinem Bett und warte darauf, dass der Herr Hauptgefreite mich mit seiner Anwesenheit in meinen Laken beehrt...", gab ich mit aufstachelndem Unterton zurück. "Deine Pächter also....", murmelte er. "Warum hast du eigentlich keinen Buchhalter oder sowas? Ich meine ihr scheiß Reichen könnt euch doch Schreibkräfte leisten, oder weiß der Teufel wie die Kerle heißen, warum macht die glamouröse Eleonore von Austerschield das selbst?"

Panorama - An Attack on Titan FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt