4• Gras verstecken

691 19 0
                                    

Frances POV.

"Wie lange bist du heute in der Uni? Kannst du vielleicht deinen Bruder von der Schule abholen?" Fragte mich meine Mutter, die gerade in die Küche kam. Sie hatte eine Jogginghose, ein T-Shirt und eine Strickjacke drüber an. Die schwarzhaarige kam gerade vom Joggen wieder. "Ich habe 13 Uhr meine letzte Vorlesung, danach habe ich Spätschicht im Kiosk" antworte ich ihr.

"Hättest du mal bei uns angefangen zu arbeiten, dann hättest du dir die Zeit so einteilen können wie du sie brauchst" fängt meine Mum wieder damit an. Das Thema hatten wir schon so oft zusammen durchgekaut. Genervt aß ich mein Müsli weiter. Ich schaute auf die weiße Wanduhr, die über die Schiebetür hing. Sie verriet mir das ich in einer Dreiviertelstunde in der Uni sein musste.

Die Küche war sehr clean, weiß eingerichtet, wie das ganze Haus eigentlich. Es erinnerte einen an eine Arztpraxis, selbst die war fröhlicher eingerichtet, da hangen wenigstens noch eins, zwei bunte Bilder an der Wand. Könnte ich mir eine eigene Wohnung leisten, dann wäre ich schon lange hier weg und wäre ausgezogen.

Doch bei dem Gehalt was ich für meine paar Stunden im Laden verdiente war es unmöglich. "Und das bekommst du hin? Arbeit und Uni gleichzeitig? Ich mein du musst du heute auch wieder bis zwanzig Uhr arbeiten, bekommst du das hin mit dem lernen?" Augenrollend stand ich auf, damit ich mein Geschirr in den Geschirrspüler tun konnte "Bist du bald fertig? Ich bin doch alt genug um zu wissen ob ich das nebenbei mit der Arbeit schaffe oder nicht".

Ich lief nach oben in mein Zimmer um weitere Diskussionen aus dem Weg zu gehen und meine Sachen noch in meine Tasche zu packen. Als ich in meinen Schlafzimmer ankam, roch es ein Glück nach frischer Luft. Ich hab die ganze Nacht mein Fenster offen gehabt, weil ich Angst hatte das mein ganzes Zimmer am nächsten Tag nach den Pflanzen riecht.

Ich bin froh wenn ich das Tütchen heute Abend wieder los bin, ich fühle mich wie eine Kriminelle damit. Meine ganze Tasche roch nachdem süßlichen Duft. Ich nahm die durchsichtige kleine Tüte aus meiner schwarzen Stofftasche und überlegte wo ich es nun weiter verstecke, ich konnte schlecht damit in die Uni.

Plötzlich wurde die Tür rückartig geöffnet "Frances musst du nochmal ins Bad?" Blitzschnell drehte ich mich um und versteckte die Drogen hinter meinen Rücken "Wie oft habe ich dir schon gesagt das du anklopfen sollst, bevor du in mein Zimmer kommst" fuhr ich sie an "Und nein, ich muss nicht noch ins Badezimmer".

Somit schloss die schwarzhaarige die Zimmertür, ohne nur ein Wort noch zu sagen. Nun suchte ich das passende Versteck für das Grüne. Ich war einwenig überfordert, wo würde man denn als Konsument seine Drogen verstecken? Dann fiel mir mein Schmintisch ins Auge, darauf stand eine kleine Box wo der Nagellack von mir drinne war.

Dort tat ich das Tütchen rein, nahm die schwarze Box und schob sie so weit wie möglich nach hinten unter mein Bett. Danach nahm ich mein Deo aus dem Regal und sprühte einmal in meine Tasche. Hoffentlich würde das den süßen Geruch übertünchen. Bevor ich mein Schlafzimmer verlies, schnappte ich mir noch meine Lederjacke.

***

"Hallo Lou" begrüßte ich meine Freundin und umarmte sie "Na süße". Ich habe die schwarzhaarige an der Uni erst kennengelernt. Louisa war ein kopf größer als ich, hatte schulterlange Haare, war schlank und hatte schöne lange Beine. Sie könnte Model werden, doch sie wollte unbedingt Kinderärztin werden.

"Hast du mal Feuer für mich? Ich habe meins ja gerade nicht mehr" ich war so der Mensch der seine Feuerzeuge immer irgendwo verlor oder vergas, aber ich war nicht der Typ Mensch der ein geborgtes Feuer nicht mehr wieder gab. Meine Freundin hielt mir die Flamme entgegen und ich zündete mir meine Zigarette an.

"Erzähl, was ist denn eigentlich passiert? Wie heißt er überhaupt? Sieht er gut aus?" Ich verdrehte grinsend meine Augen, das waren immer ihre ersten zwei Fragen wenn es um einen Typen ging, auch wenn sie vergeben war. "Kasimir" antworte ich knapp "Komischer Name, waren seine Eltern Kaschmir Fan oder von dem Künstler Kasimir?" Ich hatte ihr gestern Abend schon grob geschrieben was passiert war.

Als ich der schwarzhaarigen die Story erzählt hatte, kam als frage "Hast du wirklich das Ott weggespült? Warum hast du es mir nicht mitgebracht?". Ich lachte, Lou könnte die weibliche Person von ihm sein. "Ich habe doch das Gras noch, ich wollte ihm nur einwenig ärgern".

Parkbank // Kasimir1441 fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt