Kapitel 11

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Niall P.o.v

Blinzelnd öffnete ich meine Augen und musste lächeln, als ich Liam neben mir entdeckte. Wir müssen eingeschlafen sein. Ich streckte mich gähnend und kuschelte mich dann wieder an seine Brust. Liam schlief immer noch tief und fest, weshalb er gar nicht bemerkte, wie mein Handy klingelte. Ich ging schnell ran, damit Liam nicht aufwachte und drehte mich dann auf die andere Seite.

„Hallo?", flüsterte ich.

„Hast du seine Nummer?", hörte ich Harry auf der anderen Seite.

„Welche Nummer?"

„Louis!", schrie Harry ins Telefon, weshalb ich es etwas weiter von meinem Ohr weg hielt.

„Nein, sorry das hab ich vergessen. Ich frag Liam sobald er wach ist."

„Sag jetzt nicht, dass ihr Sex hattet!" Ich konnte am Klang seiner Stimme hören, wie er breit grinste und schüttelte bloss den Kopf ab meinem versauten besten Freund.

„Nein hatten wir nicht. Wir sind bloss eingeschlafen.", erklärte ich und zuckte zusammen als sich von hinten plötzlich ein Arm um mich schlang und mich eng an sich zog. „Ich muss jetzt auflegen. Ich schreib dir noch", mit diesen Worten beendete ich den Anruf und legte mein Handy auf den Nachttisch. Liam drückte mir einen sanften Kuss in den Nacken, was mir eine Gänsehaut bescherte.

„Guten Morgen", murmelte er gegen meine Haare. Ich lächelte als ich seine raue Stimme hörte. Das klang so unglaublich sexy. Vorsichtig drehte ich mich in seinen Armen um und sah ihm direkt in die Augen. Wir waren nicht weit voneinander entfernt und eigentlich hätte ich ihn jetzt am liebsten geküsst, doch ich traute mich nicht. Ausserdem war es nicht der perfekte Moment für den ersten Kuss. Mit Morgenmundgeruch...

„Soll ich uns Frühstück machen?", fragte ich nach, was mir Liam mit einem tiefen „Mhm" bestätigte. Also wand ich mich widerwillig aus seinem Griff und stieg aus dem Bett. Ich streckte mich einmal, wobei es in meinem Rücken einige Male knackte, und ging dann von Liam gefolgt aus dem Zimmer und die Treppe runter. Gerade wollte ich in die Küche gehen, als ich aus dem Fenster sah und schockiert stehen blieb. Draussen lag mindestens ein halber Meter Schnee und es schneite noch immer sehr stark. Liam stellte sich hinter mich und legte die Arme um meine Schultern.

„Sieht so aus, als müsste ich heute hier bleiben", flüsterte er und drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange. Ich grinste bei dem Gedanken, dass wir beide hier gefangen waren. Ich nahm Liams Hand in meine und zog ihn in die Küche, wo sich unsere Hände wieder trennten, als ich ihn auf einen Stuhl drückte und mich an den Herd stellte um ein paar Spiegeleier zu machen. Liam wollte mir natürlich helfen, doch ich wollte seine Hilfe nicht, er sollte sich jetzt einfach von mir bedienen lassen.

Mit den Spiegeleiern, etwas gebratenem Speck und ein paar Scheiben Toast setzte ich mich ihm gegenüber an den Tisch und begann zu essen. Wir redeten zwar nicht, aber wir tauschten immer wieder kurze Blicke aus. Plötzlich spürte ich Liams Füsse an meinen und er begann mit meinen zu spielen. In diesem Moment fühlte ich mich wie neu geboren. Alles in mir kribbelte und mir war so warm ums Herz. Ich hatte mich so unglaublich in Liam verliebt... Jede seiner Berührungen fühlte sich schöner an als die letzte. Er gab mir so ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit.

„Was willst du heute machen?", fragte Liam, während wir den Tisch abräumten. Ich überlegte kurz während ich aus dem Fenster sah.

„Irgendwie ist mir danach, mit Kakao vor den Kamin zu sitzen und einfach nur zu quatschen.", lächelte ich und sah wie eine Schneeflocke am Fenster hängen blieb.

„Das hört sich toll an. Aber darf ich zuerst vielleicht duschen gehen? Ich hab mit dem Hemd letzte Nacht echt geschwitzt...", gab Liam zu. Natürlich durfte er das. Ich zeigte ihm schnell, wo mein Badezimmer war und gab ihm ein frisches Handtuch. Während er duschte, suchte ich aus meinem Schrank eine Jogginghose und einen Pullover, die mir beide etwas zu gross waren. Für Liam würden die wahrscheinlich genau passen. Nach 10 Minuten kam Liam mit dem Handtuch um den Nacken und nur in Boxershorts wieder raus. Ich gab ihm die Kleider von mir und konnte einfach nicht anders als sein Sixpack anzustarren. Konnte dieser Mann eigentlich auch irgendeine Macke haben? Irgendetwas?

„Ich geh auch schnell duschen. Du kannst es dir ja schon mal auf dem Sofa bequem machen.", meinte ich und verschwand im Bad, jedoch nicht ohne ihm vorher noch einen Kuss auf die Wange zu drücken. Frisch geduscht, schlüpfte auch ich in etwas Bequemes und ging dann runter, wo Liam bereits ein Feuer im Kamin gemacht hatte. Ich setzte mich lächelnd zu ihm und stellte etwas Musik an. Auch wenn es noch eine Woche ging bis Weihnachten, liess ich Michael Bublés Weihnachtsalbum laufen, schliesslich mochte Liam das auch.

„Dann mach ich jetzt noch den Kakao und dann komm ich wieder und kuschle mich fest in deine Arme."

„Das klingt nach einem tollen Plan.", antwortete Liam. Ich heizte etwas Milch in der Pfanne auf und löste danach das Kakaopulver darin auf. Natürlich durften ein paar Mini Marshmallows nicht fehlen! Mit den beiden Tassen in der Hand ging ich zurück zu Liam und setzte mich zu ihm aufs Sofa. Er hatte sich bereits in die Decke gekuschelt und hob diese nun an, damit ich zu ihm konnte. Die Tasse nahm er dankend an und nahm auch gleich vorsichtig einen Schluck, des heissen Getränks. Sein Blick ging an mir vorbei aus dem grossen Fenster, wo man fast schon beobachten konnte, wie der Schnee stieg und stieg.

„Weisst du, ich bin unglaublich dankbar, dass es so schneit. Sonst würde ich jetzt nicht hier mit dir sitzen.", lächelte er und dann trafen seine Augen auf meine und ich schmelzte dahin. Ganz langsam kamen wir uns immer näher. Sein Blick schweifte immer mal wieder zu meinen Lippen ab. Ich befeuchtete meine Lippen leicht mit meiner Zunge, als wir nur noch wenige Zentimeter voneinander getrennt waren. Mein Herz raste und drohte, nächstens aus meiner Brust zu springen. Ich wollte gerade den letzten Abstand zwischen uns überbrücken, als es an der Tür klingelte und wir wieder etwas auseinander schreckten. Entäuscht seufzte ich auf und kam unter der warmen Decke hervor um die Tür zu öffnen. Vor mir stand Harry, dick eingepackt in Jacke, Schal und Mütze und drängte sich an mir vorbei. Seine Stiefel kickte er weg und ging direkt ins Wohnzimmer, wo Liam wartete.

"Ich halt das nicht mehr aus. Ich brauch jetzt sofort Louis' Nummer oder Adresse, sonst dreh ich noch durch!"


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