Was danach passierte

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Wir hatten uns bewegt, über die Jahre, hatten unser Standort gewechselt und uns einwenig aus den Augen verloren. Hatten uns nicht Hallo und nicht tschüss gesagt. Hatten vergessen, dass wir miteinander sprachen.

Denn damals, da hatte ich versucht mich dir zu öffnen. Meine bildhübschen Mauern, Masken und Fassaden fallen zu lassen, doch dazu warst du mir schlicht und einfach nicht wichtig genug.

Du warst da und ich, ja ich war auch irgendwie da. Wir waren nichts ganzes und nichts halbes. Nur eine vorsichtig konstruierte Art von Freundschaft, die es so nicht hätte geben dürfen.

Ich hatte ebenso wenig wie du zu uns beigegeben. Und dann saßen wir halt da so über die Jahre, du auf der einen und ich auf der anderen Straßenseite.

Vor deinem Haus, weil wir nie zu mir gingen, auf den Bänken, die immer so schön sauber waren.

Denn alles an mir war nur eine schlichte und einfache Lüge.

Lügenmädchen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt