Einleitung / Die Vergangenheit

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(Dies wird das einzige Kapitel mit Zeitsprüngen sein und gehört nicht zur direkten Geschichte, ist aber wichtig um die Vergangenheit zu verstehen.)

18.08.2019 - Elina

Es ist ein Tag vergangen. Gestern noch saß ich mit den Menschen zusammen die ich als zweite Familie gesehen habe und heute sitze ich wieder bei meinen Eltern und kann das alles noch gar nicht begreifen.

Ich hatte es geschafft. Ich war entkommen und konnte endlich anfangen glücklich zu werden. Ihr seid jetzt sicherlich verwirrt was hier eigentlich passiert und wovon ich rede, deswegen lasst mich ganz kurz erzählen was so in den letzten 8 Monaten geschah.

27.12.2018

Nach wirklich langer Zeit ging ich noch einmal mit meinen Freundinnen shoppen. Nach der Trennung meines ersten Freundes war mir einfach überhapt nicht danach noch das Haus zu verlassen und etwas zu unternehmen. Ich hatte auf nichts Lust, fühlte mich müde und erschöpft. Leider wollte es aber keine aufgeben mich wieder ins Leben zu integrieren und so saß ich nun hier bei Dunkin Donuts und wartete bis die anderen ihre Bestellung abgaben. Ganz in Gedanken versunken schaute ich auf den Dom und vergaß mal wieder was ich hier eigentlich tat.

Durch das wilde zappeln einer Hand vor meinem Gesicht wurde ich zurück in die Realität geholt wo mich schon verurteilende Blicke trafen. Ich schenkte den Mädels ein kurzes Lächeln und stand dann auf. Gemeinsam gingen wir über die Domplatte zurück zum Kölner Hauptbahnhof, als uns ein mir unbekannter Junge anspricht. Eine meiner Freundinnen schien ihn zu kennen und fing ein Gespräch an bevor er sich nach kurzer Zeit an mich wendete.
Verwirrt sah ich den Unbekannten an.

"Hi, alles gut bei dir?", fragte der Junge.
Perplex darüber dass ein Junge mich ansprach musste ich eine gewisse Zeit lang erst mal die Worte sortieren.

"Ja, ich schätze schon und bei dir?", kam es nach kurzer Zeit aus meinem Mund zurück.

"Alles Bestens, ich bin übrigens Noah, ein Kollege von Sarah", stellte er sich nun vor.

Noah. Hm komisch.  Sarah hatte nie erwähnt dass sie einen gut aussehenden Kollegen hatte der Noah hieß.

"Freut mich Noah, ich bin Elina".

Und so fing ein ganz großes Desaster meines Lebens an.

05.01.2019

Noah und ich schrieben jeden Tag, er war momentan in Spanien da er spanische Wurzeln und Familie hat. Wir verstanden uns unglaublich gut und ich hatte das erste Mal das Gefühl ich würde über all das was passiert war hinweg kommen. Noah war sehr aufmerksam, liebevoll und schenkte mir sehr viel Zeit. Er machte mir Komplimente und ich hatte fast schon das Gefühl mich zu verlieben.
Wir beschlossen uns zu treffen und nach nur wenigen Treffen gingen wir eine Beziehung ein. Vielleicht würde es nicht reichen und keine Liebe werden  aber ein Funke war da und wir waren sehr interessiert aneinander, deshalb probierten wir es aus.

12.06.2019

"Du bist eine Schlampe, tu was du tun musst und heul mich nicht voll. Das ist verlorenes Geld und du weißt dass ich das nicht mag", er schaute mich eindringlich an und klatschte mir leicht auf die Wange.

Wie konnte ich mich so in einem Menschen täuschen. Der vor wenigen Monaten noch so liebe Noah, der quasi mein Traummann war, war alles andere als lieb. Vielleicht die erste Zeit, aber auch nur um mich zu überzeugen und anschließend für seine Geschäfte zu nutzen.
Er war eiskalt und gewalttätig, er betrug Menschen, nutze sie aus und spielte mit ihnen.
Sie nennen diesen Ort das "T". Ein normales Mehrfamilienhaus mit Keller, doch was hier passierte war alles andere als Normal. Denn diese Typen waren Händler: Drogen, Waffen, gefälschte Ware.
Wer nicht tat was Noah sag wurde geschlagen, eingesperrt oder schlimmeres. Damit alle still hielten und nichts verraten konnten, erpresst er uns mit unseren Familien und Dingen die uns wichtig sind.
Seit geraumer Zeit nutzte er mich nun als seine Verlockung bei Drogendeals. Ich diente in kurzer Kleidung dazu den Kunden den Kopf zu verdrehen und diese Abzulenken bis alles glatt läuft. Hauptsache er bekam seine Kohle.
Ich hatte Angst vor ihm, und vor den Dingen zu denen er fähig war. Er nahm sich immer was er wollte, stellte ich mich quer schlug er mich. Doch es schien unmöglich zu entkommen, deshalb ließ ich ihn alles machen was er will.

18.08.2019

Gestern war ich entkommen, ganz versteckt mit einem falschen Feueralarm. Ich wusste das Noah bald von der Polizei verhaftet werden würde da mehrere ausgesagt hatten, doch ich wusste auch dass er mich nicht so einfach in Ruhe lässt. Eins war klar, ich würde sowas von die Hände von allen Jungs auf diesem Planeten lassen und mir jetzt mein schönes und glückliches Single Leben zurück holen.

Anders als erwartet nahm mich das ganze nicht so sehr mit. Ich wollte Feiern, alles vergessen und hinter mir lassen. Meine Freunde treffen, Alkohol trinken und einfach Spaß haben. Also tat ich genau das die nächsten drei Tage. Ich feierte, wachte mit einem Kater auf und feierte am nächsten Abend wieder.

Meine Eltern waren schon am verzweifeln. Sie waren dann nach ein paar Tagen der Meinung dass es jetzt reicht also entspannte ich mich etwas.
Nebenbei erfuhr ich dass meine beste Freundin Mia einen neuen Freund hatte und sie wollte das ich ihn kennenlernte. Also lud sie mich und unsere gemeinsame Freundin Leonie ein. Mia wollte uns Abends mit dem Auto abholen und dann zu der Wohnung ihres Freundes fahren und ein wenig Feiern. Da ich nicht wusste wie ich das meinen Eltern verkaufen sollte, sagte ich einfach wir machen einen Mädelsabend. Meine Mutter war überhaupt nicht überzeugt doch nach 30 Minuten Diskussion ließ sie mich doch.
Also zog ich kurz meine Jogginghose an und schminkte mich minimal um nicht tot auszusehen und verließ dann das Haus um draußen auf Mia und Leonie zu warten.

Als ich ihr Auto sah freute ich mich schon auf den Abend, ich zog die Hintertür auf stieg ein und bemerkte erst beim Anschnallen dass ihr Freund Finn und ein anderer Junge im Auto saßen. Ich schauten den Fremden durch den Rückspiegel an, da er vorne neben Mia saß und war sprachlos. Ich hatte wahrscheinlich so eben Liebe auf den ersten Blick erlebt und das obwohl ich gerade erst geschworen hatte Jungs aus meinem Leben zu verbannen.

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