Gefangen in mir selbst

Intro

Damals, als ich klein war, dachte ich jede Geschichte beginnt mit einem "Es war einmal" und endet mit einem "Und sie lebten glücklich und zufrieden, bis an ihr Lebensende". Doch was, wenn das nicht immer so ist, was, wenn dem Beginn einer Geschichte, so viel vorausgeht, dass es ohne das keinen Sinn machen würde? Was ist, wenn der Satz "Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende" einfach unerreichbar scheint? So ein Leben mit wenigen kurzen Tiefen, die schnell gemeistert werden können, bleibt wohl für die wenigsten von uns erreichbar. Oder bleibt es nur für mich unerreichbar? Ich weiß es nicht. Aber es wird wohl Zeit für einen letzten Versuch es herauszufinden..

Heute ist ein düsterer Wintertag. Der Alkohol vom gestrigen Abend, liegt mir noch schwer auf dem Kopf und auf dem Magen, was vielleicht nicht ganz so zuträglich für meine Stimmung ist. Es ist wieder einer dieser Tage, Wochen oder auch Monate, an denen ein ganz anderer Mensch in mir steckt, der mir soviel zerstören kann, mir die Augen öffnen kann, sie aber auch verschließen kann, der mir hilft ohne mein Herz, die richtigen rationalen Entscheidungen zu treffen, der mich aber auch einfach verletzen kann. Dieser andere Mensch muss nicht schlecht zu mir sein, dennoch mache ich mir häufig Gedanken, ob es besser ist, dass es noch diesen anderen Teil von mir gibt, oder ich mir wünschen sollte alleine zu sein. Manchmal ist er da und ich merke es nicht. Manchmal weiß ich, dass er gerade da ist und kann handeln. Darüber reden, mir etwas gutes tun, reflektiert an meine Probleme ran zu gehen. Aber manchmal, da merke ich erst spät, dass er da ist und fühle mich wie gefangen hinter ihm, weil ich seine schädliche Art bemerke, es aber nicht ändern kann. Ich fühle mich wie ausgesperrt in meinem eigenen Körper. Und ich merke, von Mal zu Mal, das er immer stärker wird.