LA DOULEUR EXQUISE | ❝Weil mich nichts glücklicher und trauriger zugleich macht.❞
Rosalynd Warner ist ein hoffnungsloser Fall. Laut, tollpatschig und verzweifelt auf der Suche nach der wahren Liebe. Gemeinsam mit ihren besten Freunden will sie das l...
❝Die Vergangenheit wurde bereits geschrieben. Die Tinte ist trocken.❞
GEORGE R. R. MARTIN
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„Alles Gute zum Geburtstag, Mum."
Das Gras war vertrocknet und braun und tot von der Sonne. Reste von alten Blumensträußen übersäten den Boden und ein lauer Windstoß fegte einige schwarze Blütenblätter über die Erde.
Der heiße Sommer der letzten Wochen hatte den einst so grünen Rasen beinahe völlig verdorren lassen.
Ich seufzte und suchte mit den Augen nach dem weißen Marmorgrabstein irgendwo in diesem Meer aus kalten Graniten.
Langsam näherte ich mich dem Grab meiner Mutter. Die Gravur im hellen Marmor war noch genauso frisch, wie am Tag ihrer Beerdigung.
TIANA WARNER (NÉE TURNER) 27.08.1938 — 30.11.1968
Ich legte den Blumenstrauß auf den Boden. Eine einzelne Träne entfloh meinem Auge, doch hastig wischte ich sie weg.
Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.
Der Friedhof war der reichste Ort der Erde. Hier waren alle Hoffnungen und Träume begraben, die nie erfüllt werden konnten.
Ich seufzte leise und ließ meinen Blick über die Grabreihen schweifen. Die Luft flimmerte vor Hitze.
In vier Tagen würde ich ein letztes Mal nach Hogwarts zurückkehren. Meine Augen brannten.
Meine Kehle schnürte sich zusammen und ich hatte das beängstigende Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Ich schluckte schwer und holte tief Luft.
Irgendwo in der Ferne schrie eine Krähe und erschrocken zuckte ich zusammen. Mit schmalen Augen beobachtete ich, wie sich der schwarz gefiederte Vogel auf einen Grabstein in der Nähe setzte. Ich straffte die Schultern und atmete keuchend aus. Die Krähe sah mich aus klugen dunklen Augen an und klapperte mit dem Schnabel.
Ich verzog das Gesicht und wandte mich dann ab.
Der warme Wind, der plötzlich über den Friedhof schlug, wirbelte meine langen dunklen Haaren auf. Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper und starrte auf das Grab meiner Mutter hinunter.
Dann entdeckte ich aus dem Augenwinkel eine Gestalt, die zwischen einer kleinen Gruppe Bäume gegenüber umher schlich. Sie war nichts als Schall und Rauch. Rasch kniff ich die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Ich blinzelte. Die Gestalt war verschwunden.
Erleichtert atmete ich aus.
Die Hölle ist leer und alle Teufel sind hier.
†
LA DOULEUR EXQUISE.
Es geht endlich los. Ich freu mich schon so arg, diese Story mit euch teilen zu können. Lasst mir gern eure Gedanken dazu da.
