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,,Wer bist du?"

Die Frage bekam er in letzter Zeit oft gestellt.
Und jedesmal die selbe Antwort.

,,Ich bin Alice."
Und jedesmal die selbe zweite Frage.

,,Ist das nicht ein Mädchen Name?"

Er seufzte.

Wer entschied was ein Mädchen und was ein Junge Name war?
Er mochte den Namen Alice.
Wieso durfte er dann nicht so heißen?

Leichtfüßig hopste er von der Kiste und zupfte von einer Hecke eine weiße Rose und drehte sie zwischen Zeigefinger und Daumen.

,,Sind Rosen nicht hübsch?"
,,Du bist wahnsinnig!" bekam er nur als Antwort.

„Weißt du? Ich bin ganz deiner Meinung. Und der Moral davon? Scheine was du bist. Und sei was du scheinst." summte er und lächelte seinen Gegenüber an.

Er zückte ein Klappmesser aus seiner Jacke und spielte damit summend.

Sein Gegenüber wich zurück, so weit er konnte.
So weit er es mit den Füßen an den Stuhl gefesselt ging.

,,Also sei niemals Unterschieden von dem, als was du jenem in dem, was du wärst oder hättest sein können, dadurch erscheinen könntest, dass du unterschieden von dem wärst, was jenen so erscheinen könnte, als seiest du anders."

Er zerdrückte mit einer Hand die Rosen und ließ die Blüten auf den Boden segeln.

Er legte den Kopf schief.
,,Wir malen die Rosen rot, sonst schlägt uns die Königin tot."

Kurzerhand rammte er das Klappmesser in die Hand seines Gegenübers und ließ das Blut auf die weißen Rosenblätter fließen.

Und sein Gegenüber schrie wie am Spieß.

Gemütlich ging er zu dem freien Stuhl am anderen Ende.
Klappte eine Taschenuhr auf.
Seufzte.
,,So sprach der Hutmacher; Du bist schrecklich spät weißt du? Unartige. So sprach Alice; Zeit ist in Träumen sonderbar."

Erneut blickte er auf die Uhr.
Tippte dagegen und summte leise.

Er hob den Blick.
Hob die Taschenuhr in Sicht.
,,Du bist zu spät."

Dabi runzelte die Stirn.
,,Wie kann bitte zu spät sein? Deine blöde Uhr geht einfach nur falsch."

Er drehte die Taschenuhr wieder in seine Sichtrichtung.

,,Wie sonderbar."
Lächelnd stand er auf.
,,Nun. Das Gerede von Schlacht und Blut verdirbt meinen Geschmack nach Tee."

Senkte den Blick und strahlte.
,,So müsse der Whiskey herhalten."
Er nahm die Flasche an sich und ging zu seinem Gegenüber.

,,Mach hinne." murrte Dabi.
Er beachtete ihn nicht.

,,Du bist wahnsinnig!" schrie sein Gegenüber erneut.
Er legte den Kopf verwundert schief.
,,Wir sind keine Kerle. Wir sind Herren. Du kannst mit uns reden, wie mit vernünftigen Menschen."

Er blieb hinter seinem Gegenüber stehen und legte ihm die Hände auf die Schultern.
Schaute ohne Punkt ins Leere und lächelte dann.

,,Ich habe über Wörter nachgedacht, die mit einem M anfangen: Miststück, Meuterei, Missetat, Meuterei, Mord."
Beim letzten Wort nahm er das Taschenmesser aus der Hand raus und schlitzte den Hals auf.

Das Blut schoss in einer Foräne auf den für eine Teepause bestückten, runden Tisch und bedeckte den Boden und die ganzen Rosenblätter rot mit seiner Lebensessenz.

Er wischte sich die Hände an seiner weißen Hose ab und wand sich an Dabi, welcher nur genervt an einer Wand lehnte und ungeduldig auf ihn wartete.

,,Boss. Beeil dich. Toga nimmt sonst wieder das ganze Haus auseinander, wenn du Sie warten lässt."
Er schüttete etwas von dem Whiskey in eines der Tassen und nippte drann.
,,Sag, werde ich verrückt?"

Dabi hob eine Augenbraue und packte ihn an der Hand, wodurch er die Tasse Whiskey fallen ließ.
Neugerig sah er dabei zu, Wie die Flüssigkeit sich mit dem Blut vermischte.
,,Ja. Du hast sie nicht mehr alle. Aber weißt du was? Das macht die Besten aus. Und jetzt komm bitte, Boss. Die Heros sind jeden Augenblick da."

Er ließ sich von Dabi mitziehen.
Blickte zurück und sah die Heros an Ort und Stelle erscheinen.

,,Zu spät. Zu spät, was nur für ein Jammer." summte er lächelnd.

Alice Alice down the HoleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt