Sie hatte ein festes Ziel vor Augen. Eine Apotheke, sie mussten es zur Apotheke schaffen. Jewel wusste, dass es eine am Ende der Altstadt gab, aber bis dahin waren es noch viele Schritte. Sie keuchte und rang nach Luft, trotz alle dem, ihrem schmerzenden Knie und der Last auf ihrem Rücken, lief sie weiter. Unbeirrt einfach zur Apotheke. Auf dem Weg dort hin musste sie Justin mehrmals kurz ablegen und Destreater davon abhalten, sie und ihn aufzufressen.
Justin schaute einfach nur zu, voller Angst um sich, aber noch viel mehr um sie. In ihren Augen brannte das Feuer, das Feuer, was ihr die Stärke verlieh, alles zu schaffen. In seinen Augen war es schon längst erloschen und Justin dem Tode geweiht, warum also setzte Jewel alles daran, ihn am Leben zu halten? Sie kannten sich kaum und da fuhr es ihm wie ein Blitz durch seinen Kopf und drang bis in sein Mark. Seit Jahren hatte er sie mehr oder weniger ignoriert. Jewel hatte es hingenommen, sich auch nicht darum gekümmert, aber jetzt.. Jetzt war sie dabei ihn zu retten, auch wenn sie sich nicht mal richtig kannten. Ein kurzes Hallo war alles gewesen, was er ihr all die Jahre lang gegeben hatte. Wie sie sich überhaupt kennen gelernt hatten? Das wusste er schon längst nicht mehr, aber er glaubte, dass es Jewel war, die ihn angesprochen hatte.
Justin war kein schlechter Mensch, stehts nett zu allen und keineswegs auf Krawall aus. Er achtete gern auf das Schöne und war oft optimistisch. Auch lächelte er oft und verstand sich mit jedem gut. Nur Jewel hatte er nicht an sich heran gelassen. Ihre leuchtend, braunen Augen waren das Erste gewesen, was er gesehen hatte und sie waren so tief und gleichzeitig so eindringlich, wie die seiner Mutter. Doch er sah nicht nur seine Mutter in Jewels Augen.
Das einzige was er von ihr geerbt hatte, war die Farbe der Augen gewesen, aber sie waren nicht so tief und eindringlich, sie waren einfach nur braun. Jewel Augen hingegen spiegelte exakt seine Mutter wieder und er konnte auch sich darin sehen. Wenn er ihn Jewels Augen sah, sah er sich, seine Augen, die seiner Mutter und dieses Spiegelbild war das einzige, was ihn seine eigene. Augen schön finden ließ.Ihr eindringlicher Blick musterte ihn um sich zu vergewissern, dass es ihm wirklich gut ging. Sie zitterte vor Schmerzen und Erschöpfung, aber ihre Augen, hatten das Funkeln noch immer nicht verloren. Sie hiefte sich ihn wieder auf den Rücken und ging weiter.
Justin griff nach nach ihrer Hand und hielt sie fest. Jewel legte ihre Finger ebenfalls um seine und es fühlte sich an wie ein Kraftaustausch.
Ein starker Wind kam ihnen entgegen und es wurde kühl, mitten im Frühsommer.Jewel hatte es endlich geschafft. Sie stand vor der Tür der Apotheke. Sie war verschlossen. Wieder legte Jewel ihn ab und suchte nach etwas hartem. Mit voller Wucht schlug sie mehrmals gegen die Tür, bis sie schließlich zerbrach. Sie schleppte Justin rein und ließ ihn dann nieder. Auf dem Weg zu den Verbänden, Wurde Jewel immer langsamer bis sie plötzlich zu Boden sank und dort liegen blieb. Justin wollte sich aufrappeln um ihr zu helfen, aber sie hatte es gehört und gab einen Laut von sich.
Sie wollte nicht, dass er sich anstrengte. Unter großen Mühen erhob sie sich wieder und schleppte sich zu dem Tresen. Sie versuchte Kraftvoll zu wirken, aber zitterte am ganzen Leib. Sie schnappte sich die Verbände und ging zurück.Justin's Augen wurden schwach und er hatte Mühe sie offen zu halten. Schmerzhaft bemerkte er, dass Jewel angefangen hatte ihn zu verartzten. Aber viel bekam er davon auch nicht mehr mit, denn die Schmerzen hatten seine Kräfte aufgebraucht und ihn in einen tiefen Schlaf versetzt.
Als er aufwachte hörte er Ächtzen und Splitter, Jewel war nicht mehr da. Er sah an sich nach unten und bemerkte den Verband. Er war gut und fest gebunden, hielt das Blut auf, aber schnürt ihn auch nicht ab.
Trotz des Verbandes, konnte er sich keinen Meter bewegen, die Schmerzen waren einfach zu groß.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sah er sie zurück kommen, blutverschmiert und schwächelnd. Sie lächelte bevor sie zu Boden sank. Ihr Körper verriet, dass er mindestens drei Nächte Schlaf brauchte, auch wenn Jewel seit einer Nacht schon nicht geschlafen hat, hatte sie sich in den letzten Stunden noch einem komplett übernommen.
Justins Zeitgefühl war komplett verschwunden. In Wahrheit war es 26 Stunden her, dass sie ihn die Treppen hochgeschleppt hatte und seit dem mit ihm durch die Stadt gezogen war und es stimmte. In dieser Zeit hatte sie sich völlig verausgabt.Nun lag sie auf dem Boden.
ESTÁS LEYENDO
We are the LAST ONE
NouvellesEs war dunkel und kalt, als es passierte. Jewel schien eine der wenigen zu sein, die überlebt hatte und er. Aber sich allein durchzuschlagen ist einfacher als einen stark Verletzten mit sich zu schleppen.