Kozume Misaki

Teil 3

Alles war weiss. Ich konnte nichts sehen aber dann hörte ich zwei Stimmen. „Oneechan?" fragte ein Junge, nehme ich jetzt mal an. „Ja?" erwiderte nun wahrscheinlich ein Mädchen. „Wären alle glücklicher würde es mich nicht mehr geben? Bin ich wie Mama und Papa gesagt haben nur eine Last für alle?" fragte der Junge mit trauriger Stimme. „Nein. Kenma, du bist keine Last. Ich würde nicht mehr leben wollen würde es dich nicht mehr geben. Aber, Kenma? Wärst du traurig würde, von all diesen vielen Menschen, es nur mich geben die dich über alles lieben würde?" fragte nun das Mädchen. Kenma, also hiess der Junge. Warte, ich bin Kenma! „Nein, du bist alle was ich brauche" da war die Stimme wieder. „Gut dann versprich mir eins" fing sie an. „Wenn es mich nicht mehr geben würde, dann lebe weiter. Suche dir jemand der dich auch über alles liebt, okay?"

Ich schreckte auf. Wo bin ich? Welcher Tag ist es? Wie viel Uhr haben wir? Was ist passiert? Warum habe ich mich daran erinnert?

Ich blickte mich um. Ich war in meinem Zimmer. Es war Tag. Die Sonne schien durch mein Fenster.

Ich stand auf und tappste leise in die Küche. Da sass Oneechan und trank einen Kaffee während sie die Zeitung las. Ich war irgendwie glücklicher als sonst sie zu sehen.

„Oneechan!" flüsterte ich und rannte auf sie zu. Ich umarmte sie von der Seite und küsste ihre Wange. Doch sie ignorierte mich und stand einfach auf.

„Oneechan?" Rief ich ihr hinterher doch sie blieb weder stehen noch drehte sie sich zu mir um.

Zeitsprung Nächster Tag

Als ich von der Schule nach Hause kam machte ich meine Hausaufgaben und als ich fertig war wollte ich gamen.

Doch ich hatte keine Lust auf irgendwelche Leute aus dem Internet.

Ich ging also in Misakis Zimmer und fragte sie ob sie mit mir gamen wollte.

„Oneechan? Hast du Lust zu gamen?" fragte ich sie doch sie ignorierte mich und kritzelte weiter in ihr Heft herum.

„Warum ignorierst du mich? Hab ich was falsch gemacht?" fragte ich sie. Keine Antwort.

„Schön wenn du mich ignorierst, dann ignorier ich dich auch!" gab ich beleidigt von mir und streckte ihr die Zunge hin. Tch, dann spiel ich eben alleine.

(erneuter) Zeitsprung 

In der Schule sahen mich alle entschuldigend an und wünschte mir eine gute Besserung.

Ich verstand nicht wovon sie sprachen, also fing ich irgendwann mal an sie einfach zu ignorieren.

„Kenma, wenn du nicht mehr kannst, darfst du einfach nach Hause gehen" meinte mein Lehrer zu mir und legte mir Blumen hin.

„Die sind für Misaki. Ich hoffe sie schläft gut" meinte er entschuldigend.

Warum schenkte er ihr Blumen? Ich weis Misaki war seine Lieblingsschülerin aber ihr gleich Blumen zu schenken ist schon recht komisch. Und was meint er mir schlafen? Alle sollten aufhören sich so komisch zu benehmen.

Auch meine Nachbarn meinten immer ich sollte endlich los lassen, es sei schon ein ganzes Jahr her.

Was reden alle in Rätseln? So komisch. Und neulich, habe ich auch eine Katze zu Hause. Ausserdem hiess sie Misaki. Das stand so auf ihren Halsband.

Warum benennt Oneechan unsere Katze nach sich selber? Sie benimmt sich seit kurzem echt komisch.

Einhalbes Jahr später

„Hey-hey~" begrüsste sie mich. Doch ich ignorierte sie weiter. Sie kann mich nicht für eine ganze woche ignorieren und dann so tun als sei nichts.

„Okay dann nicht" kicherte sie und ging wieder. Sie versuchte es ja nicht mal sich wieder mit mir zu vertragen.

„Kenma~" hörte ich ihre Stimme wieder.

„Man! Oneechan! Lässt du mich auch mal in Ruhe?" zischte ich wütend. Sie war die einzige die mich jemals so vor Wut toben gesehen hat.

„Hm? Wenn dann schon Oniichan. Ich bin ein Junge" hörte ich wieder eine Stimme. Als ich mich zu Tür drehte, stand da Kuroo.

„Oh, du bist es nur" meinte ich leicht gekränkt. Ich meine klar war ich wütend auf meine Oneechan aber trotzdem fände ich es besser würde sie versuchen sich wieder mit mir zu vertragen.

„Du bist immer noch nicht davon weggekommen, was? Hör mal, es ist schon eineinhalb Jahre her. Denkst du nicht du solltest sie gehen lassen? Und diese Selbstgespräche werden dich noch verrücktmachen" fragte er mich dann. „Von was sollte ich wegkommen?" fragte ich nach einer langen Stille. „Na, von dem Tod deiner Oneechan" antwortete er mitfühlend.

Stimmt. Deshalb versuchte sie sich nicht bei mir zu entschuldigen, weil sie nicht mehr da ist.

Deshalb umarmte sie mich nicht mehr, weil sie es nicht mehr kann.

Deshalb gamete sie nicht mehr mit mir, nicht weil sie nicht mehr will.

Deshalb muss ich mir auch einen eigenen Wecker stellen, weil sie mich nicht mehr wecken kommt.

Deshalb muss ich selber decken, weil sie es nicht mehr macht.

Weil sie tot ist . . .

Oneechan war auf dem Weg zurück als ein Lastwagen sie übersah. Auf dem hintersitz hatte sie die schwarze Katze. Misaki wollte sie mir schenken. Die Katze überlebte. Sie nicht.

Ich war in der Schule als man es mit mitteilte. Meine Eltern kamen in den Knast und ich kriegte das Geld meiner Oneechan, welches sie mir eh vererben wollte. Kuroo und seine Eltern sorgten sich um mich. Ich durfte jeder Zeit zu ihnen kommen. Aber ich war lieber Zuhause. Dann fühlte ich mich viel näher an Misaki. 

Bei der Katze war auch ein Brief mit dabei.

„An Kenma:

Hey-Hey, Pudding! Diese Katze hat mich an eine Mischung zwischen dir und Tetsuro-Kun erinnert. Keine Ahnung warum aber als ich sie sah, dachte ich sofort an euch. Tut mir leid, dass ich eine schlechte Schwester war. Ich habe dir versprochen erst zu gehen wenn du deinen Abschluss hast aber schau mich jetzt an. Ich bin hier irgendwo am anderen Ende von Tokio während unsere Eltern dir Weh tun. Verzeih mir Kenma. Ich hab dich ganz doll lieb. Und wünsch Tetsuro-Kun auch ganz liebe Grüsse!

Deine Oneecha, Misaki, die für dich sterben würde"

Du. . .  warst die beste Schwester die ich mir nur vorstellen konnte. Ich wünschte, ich könnte an deiner Stelle gestorben sein, aber ich weiss dass du dann an meiner Stelle leiden würdest. Ich hoffe, du bist glücklich da oben. Eines Tages komme ich auch und dann werde ich dich nie wieder gehen lassen. Versprochen. Du wärst für mich gestorben, aber ich werde für dich weiter leben, weil ich weiss das du traurig sein wirst wenn ich dir jetzt folgen würde. . .