War das reines Glück?

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Kapitel 1

Zoe lief den Weg zur Koppel nach unten. Sie sah schon von weitem den Kopf von Shaman.
«Shaman.» rief sie ihm zu. Er wieherte ihr zu und rieb seinen Kopf an ihrer Schulter, als sie bei ihm ankam.
«Na du» flüsterte sie.
Nachdem Caleb wieder zurück war und sie sich seinen Anweisungen wiedersetzt hatte, sprach er nicht mehr mit ihr. Cathy war nur noch mit diesem fremden Mädchen beschäftigt und Isabelle arbeitete nur noch mit Chenoa zusammen.
«Du bist der einzige der immer für mich da sein wird, Shaman.» sagte Zoe traurig.
Er schnaubte. Sie streichelte über sein Hals und schwang sich auf seinen Rücken. Sie ritt zum See runter und sah sich die dünne Eisschicht, sie sich langsam am Ufer des Sees bildete, an und dachte nach.
«Wieso bin ich hier? Caleb spricht nicht mehr mit mir, meine einzigen Freundinnen interessieren sich nicht mehr für mich und Cyprian ist in Kalifornien» sagte sie mehr zu sich selbst, als zu Shaman.
Sie ritt eine Weile dem Ufer entlang, aber schon nach einer kurzen Zeit fror sie und ritt in einem flotten Tempo den Weg zurück.
Als Zoe gerade abspringen wollte, sah sie Isabelle mit Chenoa aus dem Stall kommen.
«Hey!» Rief Zoe ihr zu, aber sie reagierte nicht.
«Hey!» Rief sie nochmals, aber Isabelle bemerkte sie immer noch nicht.
Zoe gab auf und brachte Shaman zur Weide.
Als sie sich umsah, sah sie eine Gestalt am Waldrand, aber als sie näher hinsah war sie Gestalt verschwunden.

Im Zimmer war noch niemand, da die meisten noch am Essen waren. Zoe zog sich gemütliche Kleidung an und ging in den Aufenthaltsraum ihrer Stufe.
Im Kamin prasselte ein Feuer, obwohl es schlechtes Wetter war, war Zoe ganz alleine im Raum. Sie ging an ihr Handy und sah sich die Bilder von ihrer Freundin in Vancouver, die sie von ihrem Pferd und ihr gemacht hat, an und lächelte.
«Kim sieht glücklich aus» dachte sich Zoe, während sie durch ihre Galerie scrollte.
Jemand klopfte an die Türe und öffnete sie.
«Hallo» sagte eine, Zoe unbekannte, Stimme. Sie sah hoch und betrachtete das Mädchen das gerade den Raum betreten hatte.
«Hey» antwortete Zoe und schaute neugierig zu dem fremden Mädchen rüber.
«Bist du neu hier? Ich habe dich noch nie gesehen» fragte Sie nun das Mädchen.
«Ich bin hier über die Ferien, ich besuche eine Freundin,» sagte das Mädchen; «Ich heisse Luna und du musst Zoe sein.»
«Ja, woher kennst du mich?» antwortete Zoe erstaunt.
«Ich habe von dir gehört, das Wunderkind, stimmt doch, oder?» Lachte sie.
«Ich mag den Namen nicht, aber ja» antwortete Zoe etwas mürrisch.

«Ich wollte dich nicht verärgern, tut mir leid. Kannst du mir die Weide zeigen. Ich wollte die Pferde hier noch kennen lernen» sagte Luna etwas zurückhaltender als vorhin.
«Klar» sagte Zoe nur.
Gerade als Zoe zur Tür ging, fegte ein Windstoss durch den Raum und riss ein Bücherregal um. Das Regal knallte genau auf die Stelle, auf der Zoe kurz davor noch sass.
Durch den lauten Knall, kamen Schüler gerannt, um zu schauen was passiert war.
«Zoe, was ist passiert?» fragte jemand sie.
«Ich ähm, also das Fenster war auf und ein Windstoss riss das Regal um. Wenn ich nicht aufgestanden wäre um Luna die Weide zu zeigen, wäre ich darunter begraben worden» stotterte Zoe vor sich hin.
«Wer ist Luna?» fragte eine andere Schülerin, die ihre Antwort mitbekommen hatte.
«Na das Mädchen, sie steht doch-.» Zoe brach ab, denn Luna war nirgendwo zu sehen.
«Niemand, ich habe mich wohl getäuscht» wich Zoe aus.
Die Schüler schauten sie komisch an aber sagten nichts mehr.

Mein Schutzengel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt