Innere Stille

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Kapitel 2

Ein paar Tage später rief Cyprian sie, mitten im Unterricht bei Caleb, an.
«Wir müssen reden» sagte er ohne Begrüssung.
«Hey erst mal, was ist los?» fragte Zoe, erschrocken über seine schroffe Begrüssung.
«Direkt zum Punkt. Ich finde wir sollten eine Pause machen, mindestens bis ich im Sommer wieder zurückkomme» sagte er tonlos.
Zoe stockte der Atem.
«Aber wieso?» Brachte sie mühevoll hervor.
«Ich kann keine Fernbeziehung führen, es geht einfach nicht. Ich habe jetzt auch keine Zeit zum Reden, wir sehen uns» antwortete er und legte auf.
Zoe war zu schockiert um sich bewegen zu können.
«Er hat einfach Schluss gemacht» flüsterte sie und merkte das ihr Tränen übers Gesicht liefen.
Caleb kam gerade wieder ins Zimmer gelaufen, als Zoe raus rannte.
«Was ist denn mit ihr los?» fragte Caleb die Klasse.
«Cyprian hat mit ihr Schluss gemacht» antwortete Isabelle bestürzt.
«Das ist nicht gut» antwortete Caleb besorgt. Den Rest hörte Zoe nicht mehr, sie rannte zu Shaman auf die Weide runter.
«Shaman!» Rief sie noch während sie rannte. Er kam auf sie zu galoppiert.
Sie öffnete den Zaun, sprang auf und trieb Shaman im Galopp den Weg zum See runter. Erst als sie am See ankamen nahm sie Shaman aus dem Galopp und lies ihn schritten.
Plötzlich vernahm sie eine Gestalt, die von der Seite auf sie zu kam.
«Hey!» Rief Luna ihr zu.
«Luna!» Sagte Zoe mit zittriger Stimme.

«Wieso bist du plötzlich verschwunden, nachdem das Regal umgekippt ist?» Fragte Zoe nach einigem Schweigen.
«Ich war müde und ging zu Bett» sagte Luna ohne Zoe anzuschauen.
Sie ritten schweigend den Weg am See entlang. Shaman bog plötzlich in einen kleinen Trampelpfad ein, der Zoe nur zu gut kannte. Sie kamen an dem Geheimstrand von Isabelle, Cathy und Zoe an.
Zoe stieg ab und ging zum Wasser runter.
«Was hast du vor?» Fragte Luna.
Zoe antwortete nicht. Das Eis des Sees war dicker geworden und brach unter dem Gewicht von Zoe nicht ein.

«Zoe komm zurück! Mach nicht den selben Fehler wie ich!» Rief Luna ihr zu, aber Zoe ignorierte sie.
Sie ging Schritt für Schritt weiter bis sie sich ein Stück vom Ufer entfernt hatte.
Sie drehte sich um und schaute zu Shaman der ihr nervös nachsah.
«Alles in Ordnung.» Formte Zoe mit ihren Lippen.
Sie merkte wie das Eis langsam unter ihr nachgab und zusammenbrach.
Als sie ins Wasser fiel spürte sie nichts, ausser die Kälte, sie drang durch die Kleidung, die Haut und die Knochen, bis sie in ihrem Herz ankam. Sie fror und trotzdem bemerkte sie, eine innere Wärme. Sie fühlte sich plötzlich so Schwerelos als würde sie schweben, sie fühlte sich frei. Sie merkte wie sie langsam zum Grund des Sees sank.
Um sie herum wurde es still.

Mein Schutzengel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt