♡Day 23, Teil 2♡

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"Ihr seid zu spät!" Dies waren die ersten Worte, nachdem unsere Mutter uns die Tür geöffnet hatte. "Auch schön dich zu sehen Mum!" antwortete Marina kühl und ging an ihr vorbei nach drinnen. An ihrer Hand hing immer noch Finn, der unsanft mitgezogen wurde.

Micha hatte sich wieder meine Hand geschnappt und meine Mutter beäugte uns kritisch. Schließlich ließ sie sowohl uns, als auch den etwas ratlosen Mike rein, den sie einen abfälligen Blick schenkte. "Und er ist?" fragte mich meine Mutter drinnen angekommen. Micha lächelte höflich und gab ihr die Hand, bevor er mit "Michael." antwortete.

Sie schaute immer noch skeptisch. "Michael ist derjenige, der freiwillig ein Teil meines Lebens sein möchte und sich für mich interessiert! So hast du es doch ausgedrückt oder? Er ist meine Begleitung."

Plötzlich kam Jakob die Treppe runtergerannt und sprang in meine Arme. Ihm hinterher lief Luis, der zuerst mich und dann Micha umarmte. "Schön dich endlich mal persönlich kennenzulernen Luis." sagte Michael, woraufhin meine Mutter uns geschockt ansah. "Kennst du ihn Luis?" "Natürlich!" antwortete dieser mit einem Schulterzucken, bevor er mir Jakob vom Arm nahm und ihn rüber ins Esszimmer trug.

Sie schaute mich mit einem fassungslosen Blick an. "Was denn Mum? Du kannst mir den Kontakt mit meinem Bruder nicht verbieten! Dafür hast du keine Gründe die gut genug wären. Nicht vergessen, er ist doch alt genug sich selber seine Meinung über mich und meinen Freund zu bilden!"

Mit diesen Worten ging ich ebenfalls an ihr vorbei. Allerdings bog ich ins Wohnzimmer ab, weil ich dort Mina und Mike vermutete. Stattdessen saß mein Vater auf dem alten Sofa, welcher freudig lächelte, als er mich und Micha sah, der mir in den Raum gefolgt war. "Hi Papa." sagte ich leise und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Das mit dem schwer machen hat ja schonmal super funktioniert!

Es war einfach schön ihn wieder gesund zu sehen. Rechts und links neben ihm standen zwei Krücken und er tat sich ein wenig schwer mit dem Aufstehen. Sonst aber schien er relativ fit zu sein. Er nahm die Krücken und lief langsam um den Tisch herum in unsere Richtung. "Hallo Maurice! Danke, dass du gekommen bist." Ich antwortete nicht, sondern schaute ihn einfach nur abwartend an.

"Als du bei mir im Krankenhaus warst, da hast du mit mir geredet." fuhr er fort. "Ja. Ich wollte irgendwie zu dir durchdringen. Hast du gehört, was ich gesagt habe?" fragte ich nach. Das würde einiges erleichtern, wenn ich ihm das nicht nochmals erklären müsste. Er nickte langsam. "Ich sehe, du hast deinen Freund mitgebracht." sagte er schließlich und schaute zu dem immer noch hinter mir stehenden Micha und streckte ihm die Hand entgegen, welche er schnell ergriff und schüttelte.

"Ja, das ist Michael." Mein Vater nickte und lächelte nur. "Und? Wie habt ihr beiden euch kennen gelernt?" fragte er nun. "Quasi über die Arbeit, wenn man das so nennen kann. Wir machen das alles zusammen." antwortete Micha. Im Prinzip hatte er ja Recht, trotzdem klang das so seltsam. "Naja, eher eine anfängliche Freundschaft und ein gemeinsames Hobby, mit dem wir Geld verdienen. Ich würde das alles nicht als klassische Arbeit bezeichnen." ergänzte ich noch.

"Naja, die Hauptsache ist, dass du davon leben kannst und es dir Spaß macht." sagte mein Vater zu mir. Ich schaute ihn entgeistert an. War das wirklich er? Woher kam der plötzliche Sinneswandel? Er schien mein Gesicht gesehen zu haben, denn er antwortete: "Ich dachte ich würde sterben Maurice. Erst da ist mir aufgefallen, wie falsch ich über dich und deine Schwester gedacht habe. Ich war damals zu intolerant, um euch zu verstehen, und die letzten Jahre zu stur, um mir einzugestehen, dass ich nicht immer im Recht war. Was ihr mir bedeutet und das Unrecht, was ich euch angetan habe ist mir erst aufgefallen, als ich im Begriff war euch zu verlieren. Es tut mir Leid Maurice."

24 Christmas days for you // eine Zomdado ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt