Die Menschheit und ich

Schwach

Ich bin schwach. Jede Nacht weine ich mich in den Schlaf... Ich wehre mich gegen jegliche Hilfe, weil ich Angst habe mich zu öffnen. Ich sage es geht mir gut,lächle einmal gespielt und jeder glaubt es. Wieso sind Menschen so blind? Ich  mache mir immer zu viele Gedanken... Ich weiß nie, wie ich mich verhalten soll... Ich reagiere immer falsch. Ich habe so Angst verletzt zu werden. Ich nehme so viel persönlich, was ganz anders gemeint ist... Ich schaffe es nicht allem standzuhalten, aber ich schaffe es auch nicht, meinem Dasein auf dieser Erde ein Ende zu bereiten. Wer würde wohl eine Party feiern, wer würde sich darüber freuen? Unglaublich viele Leute wahrscheinlich. Ich habe Angst. Angst vor völlig dubiosen Sachen, wie Dunkelheit oder unseren Mülltonnen. oder unserem Auto im Dunkeln. Und niemand wird sowas jemals verstehen können... Ich habe Angst vor meinem Vater, bzw vor meiner Haltung den Thema "Vater" gegenüber. Niemand versteht sowas... Entweder haben die Leute in meinem Bekanntenkreis eine gute Beziehung zu ihrem Vater oder haben kaum/keinen Kontakt zu ihm... Wieso bin ich so schwach? Ich war mal so viel stärker. Ich habe geweint, weil eine Freundin anders als ich dachte reagiert hat und sie genervt wirkte. Vor einem Jahr hätte ich darüber gelacht. Ich habe im Gegensatz zu anderen winzige Probleme. Wie soll das werden, wennich mal wirkliche Probleme habe? Ich denke zu viel über die Vergangenheit nach. Ich denke zu viel über die Zukunft nach. Ich sollte in der Gegenwart leben, doch ich friste nur mein Dasein. Ich überlebe, aber ich lebe nicht. Ich atme, doch ich bekomme keine Luft. Mein Herz pumpt Blut, dass aus der Wunde der Klinge läuft. Nie tief, aber meist genug. Und niemand außer mir kann mich retten. Aber ich schaff es nicht. Weil ich zu schwach bin. "Ritzen gegen den Schmerz" - Nicht gegen den Schmerz, es übertönt ihn nur. Und doch stimmt es irgendwie. Es hilft, den Schmerz im Inneren nicht mehr zu spüren. Es hilft, sich lebendig zu fühlen, wenn der Rest tot ist. Nicht mehr atmet, nichts mehr fühlt. Nichts mehr fühlt, außer Angst, Trauer und Schmerz. Ich plage mich mit Schlaflosigkeit. Mit der Angst vor Alpträumen. Mit dem Schmerz. Diesem unglaublichen Schmerz, ausgelöst durch Kleinigkeiten. Wieso mache ich mir Vorwürfe, wenn eine mir nur aus Erzählungen bekannte Person stirbt? Ich verstehe es nicht. Und dann fragen mich andere, warum. Wie soll ich es erklären, wenn ich es doch selbst nicht weiß? Wie soll ich Hilfe von anderen annehmen, wenn ich nicht mal meiner besten Freundin genug vertraue um ihr alles zu erzählen. Wenn ich mich selber meist nicht verstehe?

Ich bin schwach. Zu schwach zum Stark bleiben. Und zu schwach zum Beenden des Ganzen.