1. Regengüsse Hoßtessen und Taxifahrer

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>Rathaniel

Seit Boston schüttete es wie aus Kübeln. Über den gesamten USA schwebte ein Tief, dass nicht so schnell veschwinden würde. Laut Mom ging sogar in Californien gerade die Welt unter

In Californien!

In der Hochsesong!

Es war einfach lachhaft, als wolle Gott sich über die Westküste lustig machen. Und wenn jetzt in New York schon Orkanböen wehten, wie viele Palmen würden dann halb im Meer liegen?

Selbst durch die dicken Scheiben hinter mir, kann man die dicken Tropfen gegen das Fenster prasseln hören. Ich hocke auf einem der orange-roten Plastiksitze im JFK Airport.

Und das seit geschlagenen drei Stunden. Vor mehr als eineinhalb Stunden hätte mein Taxi kommen sollen.

Zumindest laut der Frau am Schalter.

Allerdings beschlich mich mittlerweile der Verdacht, dass sie überhaupt kein Taxi bestellt hatte. Dies drückte ihr verträumter Blick aus, der schon seit meiner Ankuft aus Boston auf mir ruht. Ihr schien es sichtlich egal zu sein, dass sie mindestens drei Jahre älter als ich sein musste und ich will mir gar nicht vorstellen, über was sie gerade nach denkt.

Genervt schaue ich auf die Rolex an meinem Handgelenk. Noch eine Stunde, bis ich am Newark Liberty in der Maschine nach Chicago sitzen muss.

Leise vor mich hin fluchend, grapsche ich nach meiner Tasche und gehe hastig auf den Info-Schalter zu.

Die Hoßtess starrt mich immer noch an, doch als sie bemerkt, dass ich auf sie zukomme - und dabei bestimmt aussehe wie ein 18 Jähriger Massenmörder - hantiert sie schnell mit irgendwelchen Blättern herum.

Mit einem lauten Rumms, lasse ich meine Tasche auf den Boden fallen.

Ich lehne mich gegen den Schalter und klopfe gegen das Glas.

Sie zuckt kurz zusammen, schaut dann aber auf und tut so als sei sie ganz überrascht, dass ich vor ihr stehe.

"Was kann ich für sie tun Sir?"

"Mein Taxi!" knurre ich.

"Was soll mit ihrem Taxi sein Sir?" fragte sie und macht einen auf unschuldiges Mädchen.

"Sie sagten sie hätten mir ein Taxi bestellt!"

"Ich weiß Sir, aber bei diesem Wetter ist es schwer bis hier hin zu kommen. Setzen sie sich bitte wieder und gedulden sie sich noch einen Augenblick."

"Sie haben mir vor mehr als drei Stunden gesagt, dass sie mir ein Taxi bestellt hätten. Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich muss in einer Stunde in einer Maschine nach Chicago sein, und nach dem ich mir dann die Ohren nach mehr als einer Stunde Babygeschrei ruiniert habe, werde ich noch weitere zwei nach Californien brauchen! Wenn ich es nicht schaffe in diese Flieger zu kommen muss ich vielleicht das ganze Wochenende hier verbringen, da es durch den Sturm keine Flüge nach 18 uhr mehr gibt.

Und sie Ma'am wollen mir ernsthaft sagen, dass ich mich setzen undgedulden soll!" ich schnaube und werfe aufgebracht meine Hände in die Luft.

Anscheinend muss ich mich selber um eine Mitfahrgelegenheit kümmern.

Ich erinnere mich vage, an etwas das ich schon einmal gehört habe;

Am besten dran sind die dummen und hässlichen. Denn sie können das Geschehen beobachten ohne selbst hineinbezogen zu werden. Aber die, die von Gott mit Geschick, Ausstrahlung oder Schöhnheit gesegnet sind werden ihr Leben lang dafür einstehen müssen.

Schreiben ist des Lebens Glück (Slow Update)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt