Kapitel 7

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Ich merkte, dass die Tränen wieder flossen. Diese Bedrohung, die Stimme, das Grinsen..... alles was mich zum Verzweifeln brachte, meine größten Panikattacken  auslöste.....
Ich selbst weiß, dass es ein Ende hat. Dass ich mein eigenes Leben führen kann. Ganz alleine. Kein gewalttätiger Stiefvater, der mich zum allen Zwang, verpflichtete seine dreckigen Arbeiten zu erledigen und verbot in die Schule zu gehen. Die Angst, bevor ich geschlagen wurde oder als er seine Erledigungslisten schrieb oder auch, wo er die Entschuldigung für die Schule schrieb. Die schlimmsten Erinnerungen, die ich habe. Dazu gehörte auch immer das Ungewiss, was auf sich zu kam oder wie lange ich nicht zur Schule gehen durfte. Immer hatte ich mich gefreut, in die Schule gehen zu können. Auch wenn es nur 3 Wochen war und nicht mehr in meine alte Klasse kam. Und obwohl ich keine Freunde hatte und sonderlich Spaß hatte. Ich hatte trotzdem die Zeit genossen, die ich ohne mein Stiefvater verbringen durfte und meine Freundin für ein paar Minuten sehen konnte oder manchmal auch unterhalten konnte. Die kleinsten aber auch die glücklichsten Momente...
Wenn ich an die Zeit vor ihm erinnere, dann merke ich wie perfekt es war. Auch wenn es kurz war.... ein ganzes Jahr ohne alles. Als ich noch mit Lina in einer Klasse war und wir uns jeden Tag sehen konnten. Oder die schönsten Momente mit meiner Mutter. Den Urlaub im Italien am Strand oder auch der Besuch im Zoo; selbst das ist nicht mehr möglich. Denn meine Mutter kann, besser gesagt darf mit mir nicht alleine rausgehen oder nicht mal für eine längere Zeit mit mir verbringen. Weil Lukas sie immer irgendwo mitnimmt, was sie leider nicht diesen Sinne versteht, damit sie nicht an mich herankommt. Um dieses Geheimnis nicht zu verraten...
Alles nur wegen Lukas, der alles zerstört hatte. Nun ist es aber vorbei. Endgültig. Auch wenn ich mit meinen Trauma leben muss, meine Mutter vermissen werde und natürlich mit der Angst, dass mein Stiefvater auftaucht, aber alles ist besser als die Lage bei uns zuhause. Wer weiß, was passiert hätte wenn ich noch zuhause wäre. Was morgen passiert wäre. Wie er angekündigt hatte, dass er mit mir kuscheln wollte. Und wie er betonte: mal schauen wie weit es kommt....
Ich bin einfach nur froh. So glücklich ich war noch nie, soweit ich mich erinnere. Dieses Gefühl endlich frei zusein. Alles machen zu dürfen und keine Begrenzung zu haben. Endlich mal frische Luft schnappen, ohne das jemand mich begleitet. Etwas neues anfangen oder vielleicht ein ganz neues Leben führen, wo ich glücklich sein kann.... und mit dieser Hoffnung beruhigten sich langsam die Tränen.

Doch dann fällt es mir wieder ein. Das ich schon mal dieses freie Gefühl hatte. Genau in dem Moment, als ich zum ersten Mal meine Mutter traf und mit ihr ein Kinobesuch gemacht hatte. Und als ich den Kinderheim endgültig verlassen durfte, um zu meiner Mutter zu ziehen.
Jetzt werde ich doch bisschen misstrauisch und merke, dass ich die Realität erstmal wahrnehmen muss. Dass das noch kein Ende ist. Schon gar nicht das Ziel. Das ich noch einiges erreichen muss, um ich sein zu können, das ich bis jetzt nicht langfristig geschafft habe.
Dann holte ich ein Notizbuch mit einen ✒️aus meinem Rucksack. Ich überlegte nur kurz und begann eine Liste zu schrieben.

Das möchte ich erreichen:
-Unterkunft finden
-ein neues Leben anfangen(mit anderen Namen)
-wieder in die Schule gehen(für einen guten Job)
-meine beste Freundin Lina treffen

Als ich die Liste fertig schrieb und nochmal las merkte ich, dass es noch einen langen Weg hat. Aber ich war trotzdem fest überzeugt, dass es diesmal klappen könnte. Nach dem ganzen Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe und nach meinen ganzen Unglück. Ich drückte mir noch fest die Daumen und dann fiel ich todmüde in den Schlaf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 15, 2021 ⏰

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