Kapitel 4

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Nachdem ich mein Zimmer in 1. Stock erreicht habe, atmete ich tief ein und aus. Niemals hatte ich mir gedacht, dass es so endet. Am Anfang hatte ich ja tatsächlich eine böse Vorahnung, woran ich schließlich nicht mehr geglaubt hatte. In meinen Inneren spielten die Gefühle wie verrückt. Ich war ziemlich sauer und wütend auf Lukas, weil ich nicht weiß, wofür ich dies verdient hatte. Nun mal kannte ich diesen Lukas erst seid ein paar Tagen und gesehen habe ich ihn erst zum 2. Mal. Ich kann mir einfach nicht erklären, warum er mir das antun kann. Vor allen dass ich nicht mal zur Schule gehen darf. Ja, auch wenn ich nie die Schule richtig mochte, aufgrund der genervten, bösen aber auch neugierigen Blicke meines Mitschülers, doch es war viel besser als die Welt, die ich mir jetzt vorstellen muss. Ohne meine beste Freundin Lina und dafür mit Lukas, für den ich jetzt alles machen müsste. Obwohl meine innere Teufelseite gerade Vorwürfe macht, bin ich stark überzeugt, dass ich dieses Mal keine Schuld damit habe. Auch wenn ich eigentlich etwas dagegen machen konnte. Denn sein Einzug wollte ja schließlich nicht nur er, sondern natürlich auch meine Mutter. Das ist wirklich das einzige positive daran, da meine Mutter jetzt nicht mehr ganz so alleine fühlt wie damals. Als ich vor einen Jahr zu ihr gezogen bin, meinte sie zwar bereits, nicht mehr alleine zu fühlen und unendlich glücklich zu sein. Zum Teil stimmt das auch, aber seid ein paar Monaten spürte ich in ihren Augen, dass ihr irgendetwas fehlte. Irgendein Puzzelteil fehlte ihr noch bis zum wirklichen Glücklich sein. Und die strahlenden Augen, die sie beim Besuch von Lukas hatte, kann ich nie wieder vergessen. Denn da zeigte mir an; der eine Puzzelteil war für sie ein neuer Freund. Ich war mir nicht zu 100% sicher, ob dies der letzte Puzzelteil war. Aber es schien tatsächlich so, als wäre sie ziemlich glücklich. Oder besser gesagt ist es der glücklichste Moment für meine Mama. Zumindest dass, was ich in diesen turbulanten dennoch schönsten Jahr gesehen habe. Trotzdem bin ich schon sehr enttäuscht, was für ein Mensch Lukas ist. Oder eher sehr wütend, dass es solche Menschen gibt. Wir waren gerade auf dem Weg zum Guten, nach den ganzen Jahren, die ich im Kinderheim erlebt hatte, die Angst und die großen Schuldgefühle, die meine Mutter getragen hatte. Und jetzt stellt er sich in den Weg, sodass wir alles nochmal von neu anfangen müssen. Auch wenn die Frage in Raum ist, wann der Lukas aus dem Weg gehen wird. Vielleicht auch nie? Aber daran wollte ich nicht denken. Deshalb mache ich mir jetzt einfach nur Hoffnung. Einfach nur Hoffnung. Damit meine Mutter und ich Glücklich sein konnten und ich Lina wiedersehen kann. Wann das passiert, kann man nicht vorhersagen. Aber nie die Glaube aufgeben und einfach die Daumen drücken. 

Als ich nach den ganzen Denken auf die Uhr schaute, war es bereits 9:00 Uhr. Deshalb genoss ich die restliche Zeit mit Harfe spielen, damit ich alles vergessen konnte und die Zeit sinnvoll verbringen konnte.
Kurz vor der abgemachten Uhrzeit ging ich nach unten ins Wohnzimmer. Schließlich wollte ich ja nicht zu spät kommen, um noch mehr Ärger kriegen. Nach wenigen Minuten kam auch Lukas aus dem Keller. Er hatte ein grinsendes Gesicht, was ich total hasste. Denn mittlerweile, auch wenn ich ihn erst seit einer Woche kenne, weiß ich, dass sein Grinsen nichts gutes bedeutet.
"So Lola, jetzt gehts los!", begann er zu reden, "als erste Aufgabe wirst du mein Büro aufräumen. Der ist noch nicht ganz ordentlich. Da du aber natürlich nicht wissen kannst, was wohin gehört, werde ich dir heute netterweise erklären. Ich sage es nicht 2 Mal, also pass gut auf. So jetzt aber flott, geh jetzt in mein Büro!" Erstmal musste ich fest schlucken. Um feststellen zu müssen, dass das die Realität ist, was ich kaum begreifen konnte. "Ich habe dir gesagt flott!", befahl mich Lukas bedrohlich und schlug mir diesmal am Bein. Trotz der Schmerzen ging ich schnell in den Keller, genauer gesagt in sein Büro, da ich nicht noch einen Schlag bekommen wollte. Als Lukas dann auch im Zimmer war, begann zu erzählen, was wo hingehört oder wo er es haben wollte. Nach einer guten Stunde waren wir dann endlich fertig, aber ich wusste wirklich nicht, wie ich mir merken sollte, wo alles hingehört. Was mir zu diesen Zeitpunkt egal war, weil ich mich ja konzentrieren musste, was Lukas sagte. Obwohl ich mich zusammengerissen habe, bekam ich wieder 2 oder 3 Schläge am Bein, was natürlich nicht angenehm war.
Meine nächste Aufgabe war den ganzen Haus zu sagen, während Lukas arbeitete. Ich gab mir bestens Mühe, damit ich nichts falsch mache, doch trotzdem gefiel ihm viele Stellen nicht, sodass ich insgesamt am mehr als 10 Stellen geschlagen wurde. Der größte Schmerz ging durch meinen Bauch, der einfach nicht verschwand, wodurch mir sehr schwer fiel, ihn nichts anblicken zu lassen und die anderen Aufgaben nach seinen Wunsch zu erfüllen.
Die letzte Aufgabe für heute war das Kochen. Ich freute mich riesig, dass es die letzte Aufgabe war, wurde schließlich auch Zeit, denn es war schon 14:00 Uhr, aber einerseits hatte ich Angst vor dieser Aufgabe. Denn ich konnte gar nicht kochen, da ich es nie gelernt oder je machen musste. Ängstlich und nervös kochte ich Nudeln mit Tomatensoße, dessen Zubereitung und Rezept in Internet stand. Nachdem ich mit dem Kochen fertig war, ging ich zu ihm zum Tisch und gab ihm ein Teller mit Nudeln. Dabei sagte ich ihn noch freundlich :"Hier ist dein Essen. Guten Appetit!""Also das gibts doch nicht. Was war nochmal mit der Regel, mein Herr? Du musst sagen: Hier ist Ihr Essen, mein Herr.", sagte er wütend und gab mir eine Ohrfeige. Nachdem Essen befahl er mir noch, seinen Teller mit aufzuräumen und nichts zu meiner Mutter zu sagen. Dann ging er nach unten und verschwand. Später etwa um 15:30 Uhr, als ich mit dem Ganzen fertig war, verbrachte ich die restliche Zeit in mein Zimmer. Ich spielte Harfe, zeichnete und lernte noch ein bisschen, denn ich wollte ja schließlich einen guten Schlussabschluss, auch wenn ich in der Schule fehlen werde. Einmal kam auch meine Mutter herein, fragte mich, wie die Schule war, usw. Aber natürlich ließ ich mir nichts anmerken und log sie an. Es war ziemlich schmerzhaft, die eigene Mutter anzulügen aber ich konnte nichts anderes tun. 

 
Am Abend aßen wir noch zusammen zu 3 und danach ging ich auch schon schlafen, da ich ziemlich erschöpft und todesmüde von den heutigen Tag war.

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