Zum ersten Mal seit fünf Jahren spürte ich wieder die Sonne auf meinem Gesicht.
Ich hatte vergessen, wie gut sich das anfühlte.Vor mir erstreckte sich Neu Rom. Es sah anders aus, als in meiner Erinnerung.
Es waren mehr Gebäude, umspielte Fassaden und regelrechte Parks aus Säulen.
Ich erkannte einen gewissen Stil dahinter und meine Lippen hoben sich ein bisschen, fast wie bei einem Lächeln.Bis jetzt hatte mich noch niemand gesehen und wenn es nach mir ging, konnte das auch so bleiben. Deswegen hüllte ich mich im nächsten Moment in meine neuen Schatten und wurde für alle Sterblichen unsichtbar.
Alle wuselten aufgeregt umher und ich erkannte, dass nicht nur Römer, sondern auch Leute aus dem Camp unter ihnen waren.
Ich bog nach links in eine kleine Wohnsiedlung ab und die Menschenmassen wurden langsam weniger.
Die kleinen Häuser reihten sich links und rechts neben mir die Straße auf.
Sie strahlten in einem hellen weiß, die nur durch unterschiedlich farbige Haustüren auseinander zu halten waren.Am Ende der Straße stand das Haus mit der türkisen Tür, welches ein bisschen kleiner war, als die anderen.
Es schien leicht zu schimmern und strahlte eine bekannte Wärme aus, die ich so lange nicht mehr gespürt hatte.
Ich war mir sicher, dass sie dort drin war, aber als ich vor dem Haus stand, zögerte ich.Sie war bestimmt wütend auf mich und ich konnte es ihr nicht verdenken.
Was wenn sie mich gar nicht sehen wollte?
Ich rief mir ins Gedächtnis zurück, dass das was ich gemacht hatte nicht falsch war, ich wollte sie beschützen und bis jetzt hatte es auch ganz gut funktioniert.Aber wenn ich sie sehen würde, dann würde es real werden. Das ich keine Zukunft mit ihr haben kann. Das ich leben und sie sterben würde.
War ich mir wirklich sicher, ob ich sie sehen wollte?Ein unruhiges Zupfen an meiner Jeans riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute an meinem Körper runter, wo ein kleiner Junge mit schwarzen verwuschelten Haaren stand und mich aus großen sturmgrauen Augen anstarrte.
Irritiert schaute ich mich nach der Mutter um, aber es war keiner zu sehen.
Im nächsten Moment wurde mir erst klar, dass ich eigentlich auch nicht zu sehen sein sollte und drehte mich ruckartig zu dem Kleinen um, der immer noch wie angewurzelt an meinem Bein hing.Mein Kopf und Atem setzte aus und mit einem Mal hatte ich das Gefühl, dass die Schatten, die mich normalerweise beschütten zu verschlucken drohten.
„Wie...heißt du?", wisperte ich, ohne zu wissen, ob ich die Antwort wirklich hören wollte.
Seine Augen funkelten und seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen.
„Jason. Jason Chase."

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Tartarus - Percy Jackson & HP
Fanfiction*Zweiter Teil von Schatten unbedingt vorher lesen* Percy ist nun als Gott des Tartarus dauerhaft an die Unterwelt gebunden und entfernt sich immer weiter von dem Menschen, der er einmal war. Werden Percy und seine Freunde es auch dieses Mal schaffen...