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Der Artzt sieht mich an. “Du weißt es Also nicht mehr", stellt er fest. "Das hab ich mir gedacht... Ok, pass auf: Du lagst fünf Wochen im Koma..." Ich reiße erschrocken die Augen auf. "Fünf Wochen?" Frage Ich, um sicherzustellen, dass ich mich nicht verhört habe. "Ja. Fünf Wochen.", bestätigt er. "Es ist in deinem Surfurlaub in Frankreich passiert und -" weiter kommt er nicht, denn plötzlich steigen alle Erinnerungen wieder in mir hoch. "Stopp. Ich erinnere mich wieder. Danke. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir kurz etwas Zeit alleine zulassen?", unterbreche ich ihn. Der Artzt sieht mich verwundert an, geht aber dann. Jetzt bin ich ganz allein. Mit meinen Erinnerungen.

-Flashback:
Endlich wieder surfen. Ich habe es so vermisst. Seit ich 14 bin, fahre ich jedes Jahr mit meinen Freunden nach Frankreich an den atlantischen Ozean zum Surfen. Hier habe ich auch letztes Jahr Alex, meinen Freund, kennengelernt. In diesem Jahr habe ich ein neues Surfbrett und will es direkt ausprobieren. Nachdem wir alle unsere Sachen in den Zimmern der Jugendherberge verstaut hatten, nehme ich meine beste Freundin Lara an die eine und mein Surfbrett und ein Handtuch in die andere Hand. Am Strand  gibt es diesmal besonders große Wellen. Als ich auf dem Brett stehe, fließt Adrenalin pur durch meine Adern. Eine große Welle kommt plötzlich auf mich zu. Aber irgendwie bin ich auf dem neuen Brett nicht so sicher, wie auf meinem alten. Die Welle wird immer größer. Ich mache mich bereit. Aber sie kommt früher als erwartet. Sie überrollt mich. Ich versuche, zu schreien, um Hilfe zu rufen, aber mein ganzer Mund ist  voller Salzwasser. Auch meine Lungen beginnen nun, sich mit Wasser zu füllen. Es ist ein schreckliches Gefühl. Auf einmal wird mir schwarz vor Augen...
-Flashback Ende

Bei der Erinnerung beginne ich zu zittern und eine Träne rollt aus meinem Auge. Ich versuche mich aufzusetzen, aber ich schaffe es nicht. Ich höre ein Klopfen an der Tür. "Ja?" frage ich. Eine Krankenschwester kommt rein. "Es ist Besuch für Sie da", sagt sie, "Ich glaube es Ihr Freund...?" Ich freue mich. Wirklich. "Kann er kommen?", Frage ich. Die Krankenschwester lässt ihn rein und geht selbst raus. Alex gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich bin so froh, dass es dir besser geht, Schatz. Wie fühlst du dich?"

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