24. Kapitel - Endlich wieder Alltag

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Keine dreißig Minuten später saßen wir bei meinem Großvater im Büro. Ich erklärte ihm ausführlich was gerade eben geschehen war und fragte ihn warum das passierte. Er nahm einen Schluck von seinem Schwarztee und überlegte einen Moment.

„Naja, es war wohl so etwas wie ein Energiestoß in Form von einer Panikattacke. Das kann durchaus einmal vorkommen, du hattest Glück das Nate dir helfen konnte. Sonst hätte das ganze noch mehr ausarten können. Verhindern kannst du sowas nur, wenn du deine eigenen Grenzen austestest und übst mit deiner Magie umzugehen.“ Na super, das heißt also dass diese Panikattacken jederzeit kommen könnten. „Aber kannst du mir dann nicht einfach beibringen, wie ich mit meiner Kraft umgehen muss?“, fragte ich neugierig.

Er schüttelte träge den Kopf. „Nein, tut mir leid meine Kleine. Leider muss jeder der Pantheras selbst seinen eigenen Weg finden, um die Kraft zu bändigen. Dabei kann ich dir nicht helfen, darauf musst du leider selber kommen“, erklärte er und stellte seine Tasse ab. Ich ließ frustriert die Schultern hängen und sah auf den alten Teppich der auf dem Boden lag.

Nate legte eine Hand auf meine Schulter und sah mich an. „Du wirst das schon schaffen“, ermutigte er mich. Ich schenkte ihm ein trauriges Lächeln und stand dann auf. „Okay danke, du hast uns beziehungsweise mir geholfen. Aber wir sollten jetzt besser gehen“, schlug ich vor. Er nickte und wir gingen zurück ins Wohnheim. Mittlerweile war es schon wieder relativ spät geworden und die Sonne ging unter. Nate und ich beschlossen heute in der Cafeteria aka, das Restaurant, zu Abend zu essen. Danach verzog ich mich in mein Zimmer und schlüpfte unter meine Bettdecke, um mir noch einen Film auf meinen Laptop anzuschauen.

Danach ging ich noch schnell duschen und dann war ich auch schon wieder müde genug um schlafen zu gehen.

Am nächsten Morgen ging der Unterricht wieder früh los und endlich kehrte mal etwas Normalität in meinen Alltag ein. In der ersten Stunde erfuhren wir von Miss Miva, dass wir übers Wochenende eine Expedition in einer schönen Landschaft machten. Sie wollte mit uns in einige Museen und und etwas über diese komischen Berge erzählen wo wir hinwandern werden.

Die Schüler der Klasse waren nicht wirklich begeistert, da sie hauptsächlich alle verwöhnte Kinder von reichen Eltern waren. Ich freute mich aber auf den Ausflug. Ich fande es immer interessant wenn wir Mythengeschichte haben, oder anderes über die Vergangenheit der Wandler erfuhren. Für mich war das eben noch alle neu und ich wollte eben alles wissen. Auch wenn ich es nicht gerade mega toll finde, dass ich eine Wandlerin und dazu noch eine Prinzessin bin, finde ich es dennoch interessant etwas über diese Arten zu erfahren.

Am Mittag machte ich etwas mit Milly und wir plauderte eigentlich nur den ganzen Tag über irgendwelchen Schwachsinn. Nate war darüber ziemlich genervt das er die ganze Zeit uns gackernden Gänsen hinterher laufen musste. Wir beachteten ihn aber einfach nicht und schnell wurde der grimme Nate zu einer stillen, grimmigen Wand.

Der Rest der Woche verlief weitestgehend auch normal und ich redete noch ein paar Mal mit meinem Großvater. Und das Training nahm ich auch wieder mit Nate auf. Mittlerweile hatte ich es schon geschafft mich zu verwandeln wenn ich es will, aber die Impulsverwandlungen zu kontrollieren schaffte ich leider immer noch nicht sehr gut. Sagen wir es einfach so: Ich bin leicht reizbar.

Donnerstag Abend fing ich dann an meine Tasche zu packen, da wir morgen früh mit dem Bus schon abfahren würden. Ich packte alles nötige ein, um das Wochenende zu überleben. Knabbersachen dürften natürlich nicht fehlen. Milly und ich hatten schon abgesprochen, dass wir zusammen in ein Zimmer gehen würden.

Als es dann endlich Freitag morgen war schleppte ich meine, doch etwas zu voll gepackte, Tasche die Stufen herunter und lief mit Nate zum Treffpunkt. Vor dem Tor der Schule hatten sich schon einige der Klasse gesammelt und sahen teilweise noch ziemlich müde aus. Milly winkte mir zu, als sie mich sah und ich lief zu ihr. Nate ging zu seinen Freunden und unterhielt sich. Auch er sah noch nicht ganz wach aus. Die verwuschelten Haare standen ihm aber ausgezeichnet!

Ich war aber schon fit wie ein Turnschuh genauso wie Milly. Sie kam wie ein Kaninchen das einen Flummi verschluckt hatte angehüpft und lächelte mich breit an. „Und? Freust du dich schon?“, fragte sie mich. Ich nickte und ließ meine schwere Tasche auf den Boden plumpsen. „Und wie! Ich bin gespannt wie die Landschaft aussehen wird. Aber ich frage mich warum alle so unmotiviert sind. Ich meine, es ist doch schön mal eine andere Umgebung zu haben, als immer nur das Akademie Gelände. Klar ist es groß, aber wir machen ja auch nicht jeden Tag einen Ausflug übers Wochenende“, sagte ich. Sie stimmte mir zu und Miss Miva mit Mr Martin, unserem Deutschlehrer, kamen dazu.

Sie begannen die Namen auf der Liste abzuhaken, um sicher zu gehen das niemand fehlte. Dann luden alle ihr Gepäck in den schwarzen Bus und stiegen ein. Milly und ich setzten uns nebeneinander und ich musste sagen, diese Sitze hier waren des Todes bequem! Dieser Reisebus schien generell eher luxuriös zu sein, was mich aber nicht mehr im geringsten wunderte. Mittlerweile hatte ich begriffen das diese Schule und vorallem mein Großvater steinreich ist. Hier sparte keiner an irgendwas. Naja, war mir aber auch egal. Für mich war das alles eben eher ungewöhnlich, da ich aus einer Familie mit normalen Geldbedürfnissen aufgewachsen bin.

Der Busfahrer startete den Motor und fuhr los. Vor uns lagen jetzt noch gute fünf Stunden Fahrt. Die erste Hälfte der Zeit ruhten sich die meisten noch aus, aber dann begannen alle sich zu unterhalten.

Panthera - The last PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt