8. Kapitel - Unkontrollierbar

1.3K 82 0
                                    

Ich und Talia suchten nach der Schule im Internet und ich ging sogar in die Bibliothek, allerdings fanden wir nichts. Die ganze zeit bekamen wir nur Vorschläge von bestimmten Tieren. Und bei dieser Eismagie fanden wir nur Legenden.
Deshalb ging ich einfach nach Hause und wartete bis morgen ab.

Am nächsten Tag döste ich noch im Unterricht. Talia liegt mit einer Lebensmittelvergiftung Zuhause im Bett, seitdem sie gestern Abend wohl was falsches gegessen hatte. Also war heute mal wieder der Tag, an dem die beste Freundin fehlt und man den ganzen Tag niemanden zum Reden hat. Denn ich war in meiner Schule noch nie beliebt. Ich ging den Leuten eher aus dem Weg, anstatt auf sie zu. Ich war eben noch nie so ein geselliger Mensch der viele Freunde hat und Übernachtungspartys macht. Außerdem vertraue ich den wenigsten und da ich gerade mehr oder weniger das Lästeropfer der Schule bin und dazu noch etwas eigenartiges in mir vor geht, mag ich es gar nicht ohne Talia alleine zu sein.

In der Pause hatte ich keine Lust mich in die Schlange voller Prügelnder Schüler zu stellen und stellte mich deshalb einfach raus auf den Schulhof und lehnte mich an die Wand, während mein Magen knurrte. Ich sah den glücklichen Schülern zu die wie verrückt tatschten und mir immer wieder einen verstörten Blick gaben.

Eine Gruppe Mädels kam auf mich zu stolziert. Was wollen die denn von mir? „Du bist doch Laila oder?“, fragte die Blondine. „Fast. Naila. Warum willst du das wissen?“, fragte ich fast schon etwas aggressiv. Heute kann ich Leute einfach nicht in meiner Nähe haben. Ich weiß nicht warum, aber mir gefällt ihre Art einfach nicht. Ich ahne da schon schlechtes.
„Naila, also. Darf ich erfahren, was du mit Nate vor hast? Er gibt sich nämlich ganz sicher nicht mit so durchschnittlichen Mädchen....oder eher unterdurchschnittlich ab...“, sagte sie angewidert.

Wut kroch langsam in mir hoch und ich spürte wie ich mich anspannte. Die Menschen auf dem Pausenhof gingen langsam wieder rein, da bald der Unterricht weitergeht. „Ich habe gar nichts mit ihm vor, aber ich bezweifle, dass es dich oder deine Freundinnen angeht“, gab ich schnippisch zurück. Die Mädchen sahen mich an, wie als wäre ich der Psychatrie entlaufen. Meine Wut schien kaum noch zu bändigen und ich hatte das Bedürfnis sie zu töten. Sie alle. Diese Gedanken machten mir aber Angst. Normalerweise bin ich keine Person die so schnell wütend wird und erst recht nicht solche Gedanken hat.

Ich wollte hier einfach nur schnell weg, deshalb lief ich einfach an ihnen vorbei und ging auch wieder rein. In der nächsten Stunde habe ich Mathe. Na super, ist ja auch mein 'Lieblingsfach'. Der Gedanke an Mr. Martin in Kombination mit Mathe half mir auch nicht sonderlich runterzukommen. Plötzlich wurde ich am Arm gepackt und Spitze Nägel bohren sich in meinen Arm und schuckten mich gegen die Wand. Mein Atem beschleunigte sich und ich balkte meine Hände zu Fäusten. Es kam mir so vor wie als würde die Temperatur um mich herum um einige Grade fallen.

Ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren, aber es war wie als würde etwas in mir meinen Willen verdrängen. „Du bleibst schön hier, Schätzchen. Wir sind noch nicht fertig mit dir“, sagte die Blondine mit hoher Stimme. Die Schüler in den Gängen waren schon längst in ihre Klassenzimmer geeilt, sodass es nun ruhig war. Meine Sinne schienen sich auf einmal alle gleichzeitig zu aktivieren und wurden langsam stärker. Ich hob langsam meinen Kopf, um dem Mädchen in die Augen zu schauen. Als sie in meine Auge schaute hatte sie plötzlich etwas Angst in ihren Augen.
„Was zum Teufel ist mit deinen Augen los?“, fragte sie geschockt.

Stimmt was mit meinen Augen nicht? Ich weiß selber nicht mehr was hier passiert! Ich verlor immer mehr die Kontrolle über meinen Körper. Die Mädchen gingen alle einen Schritt zurück als sie mich ansahen.

Plötzlich wurde ich von einer großen Hand am Arm gepackt und wurde in einen Raum gezogen. Ich nahm kaum noch war wer oder was das war. Die Gerüche der Mädchen verschwanden und ich roch nun.... War das Nate? Nein, er soll mich nicht in diesem Zustand sehen.

Er hielt mich an beiden Armen fest und sah mir in die Augen. „Naila, du hörst mir jetzt ganz genau zu. Du musst dich beruhigen, sonst kann das hier echt ungemütlich werden“, sagte er. Er bedrängte mich gerade zu sehr. Ich drückte ihn mit meinen Händen weg von mir, was ihn einen Meter zurückbeförderte. Verwirrt lief ich einige Schritte zurück, bis ich mit dem Rücken an der Fensterfront stand. „Du musst dich entspannen... “, sagte er leise.

Es beruhigte mich aber nicht, dass er mich so sieht. Eher im Gegenteil, es machte mich nervöser. „Bleib weg von mir!“, schrie ich ihn an, als er näher kommen wollte. Er blieb stehen und hielt beschwichtigend die Hände hoch. Ein tiefes Knurren kam plötzlich aus meiner Kehle und Schmerzen durchzogen meinen Körper. Meine Beine klappte weg und ich landete schwer atmen auf dem Boden. Nate schloss die Tür ab, als ich Schritte im Gang hörte. Kurz darauf hämmerte jemand gegen die Tür. „Hey, macht sofort die Tür auf! Was macht ihr da drin?“, schrie ein Lehrer.

Das Geschrei machte mich noch nervöser und erneut durchzog mich Schmerz. Ich schrie kurz auf und krümmte mich. „Scheiße...“, flüsterte Nate. Dann ging alles ganz schnell. Erneut schmerzte alles, nur noch viel stärker als davor. Alles knackte und Knochen verschoben sich. Schwarzes Fell wuchs schnell über meine Haut und meine Kleidung verschmolz mit dem Fell.

Das alles geschah innerhalb von einigen Sekunden. Meine Sinne wurden noch stärker wie zuvor und ich war viel kleiner als davor. Die Schmerzen waren weg, aber ich hatte sogut wie keine Kontrolle über meinen Körper. Ich schüttelte mich und bemerkte, dass ich nun anstatt zwei Beinen, vier schwarze Pfoten hatte. Panisch sah ich mich um und bemerkte das Nate näherkam. Sofort legte ich automatisch meine Ohren an und knurrte ihn warnend an. Er blieb stehen und sah mir in die Augen. Ich musste hier raus. Irgendeinen Weg muss es hier raus geben.

Panthera - The last PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt