vermissen

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sehnsucht
und vermissen
klammern sich so verbissen
und wir ergreifen die flucht.

die erinnerungen fressen uns auf,
(was ist noch wahr?)
bist es du oder bin es ich oder habe ich -
(vergessen?)

stimmst du? lebst du? bist du noch da?
(eine einbildung?)

vermissen erinnert uns an schöne tage,
als die zukunft nur eine große frage
war und ich immer nur sagte

wie glücklich ich bin.

(bin ich es noch? bist du es noch?)

warum vermissen wir
die vergangenheit so sehr
und krallen uns
am vergangenen fest?
leben nicht im hier und jetzt
sondern suchen zuflucht
in erinnerungen?

wir haben angst vor der zukunft,
angst vor kontrollverlust,
angst vor dem jetzt,
vor unserem weg und dem ziel,
das wir (vielleicht nicht erreichen?)

wir haben angst vor ungewissheit
und versinken in unserem leid.
wir leben in der vergangeheit,
denken viel zu weit,
und platzen immer wieder mal vor neid.

uns ist das heute zu hässlich.
das jetzt ist nichts mehr wert,
wir arbeiten nur für unser ziel.
versinken in sehnsucht und trauer,
stress ist ein ständiger begleiter,
vergnügen uns lieber an längst vergangenem.

wir brauchen ein bisschen
verbissen
vermissen
ohne es besser zu wissen,

um das heute zu ertragen
und uns in die zukunft zu wagen.

wi sehen nur noch das ziel,
der weg ist ein mittel zum zweck.
wir genießen nicht viel
und wollen immer nur weg,

weit weg.

sehnsucht
und vermissen
klammern sich so verbissen
und wir ergreifen die flucht.

madame, der hund spricht kein französischWo Geschichten leben. Entdecke jetzt