Weit entfernte Länder die er besucht hat. Andere Menschen, Pflanzen, Umgebungen, Kulturen, Sprachen, Temperaturen, Gefühle, Musik, Religionen. Interessante Dinge um ehrlich zu sein.
Alle Dinge, die er schon gesehen, gehört, wahrgenommen hat. Aber ei...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Diese Nacht schlief Johnny wieder auf dem Sofa und er wachte auf, da er kaum noch Luft bekam und den pelzigen Körper aus seinem Gesicht bekommen musste.
„Louis!", sagte er und nahm ein paar tiefe Atemzüge, während Louis ein leises Schnurren von sich gab und seinen Kopf an Johnnys Schulter rieb.
Ten war schon wach, er stand vor der Kaffeemaschine und starrte unablässig auf sie, als würde sie dadurch schneller Kaffee machen.
Johnny, warf die Decke von seinen Beinen und stand auf. Ten schien ihn nicht bemerkt zu haben, obwohl er sich bereits über Louis beschwert hatte. Er stellte sich dicht hinter ihm und tippte ihm auf die Schulter. Ten fuhr herum und hielt sich seine Hand gegen den Bereich bei seiner Brust, wo sich das Herz befand.
„Erschreck mich nicht so", beklagte Ten sich und schubste ihn einige kleine Schritte spielerisch zurück.
„Es war nicht meine Absicht dich zu erschrecken", sagte Johnny und versuchte unschuldig zu lächeln, was ihm aber misslang.
„Wenn du dich schon über mich lustig machst, dann bück dich wenigstens auf Augenhöhe zu mir hinunter", zischte er, konnte sein Lächeln aber schwer verbergen.
Ohne zu zögern beugte sich Johnny nach vorne, ohne in die Knie zu gehen zu Tens Augenhöhe, mit seinem Gesicht war er plötzlich viel näher, als Ten geplant hatte und nervös wich er zurück, er konnte die Küche hinter sich spüren, wo die Kaffeemaschine stand.
Sie sahen sich in die Augen, über Johnnys Rücken lief ein wohliger Schauer, als er das Glitzern in Tens Augen sah und fragte sich, ob seine wohl genauso glitzerten, wenn er Ten ansah. Ein paar Sekunden verharrten sie in ihrer Bewegung und es sah so aus, als würden sie einen Wettbewerb machen, wer sich länger nicht bewegte. Louis ignorierte die zwei und hatte es sich auf Johnnys Schlafplatz gemütlich gemacht und zuckte ab und zu mit seinen Ohren.
Ten räusperte sich und wandte sich seinem Kaffee zu, der schon seit mehreren Sekunden fertig war. Danach setzte er sich neben Louis und kraulte ihn zwischen seinen Ohren. Johnny machte sich ebenfalls Kaffee und setzte sich danach auf Louis' andere Seite.
Ten schlief noch einmal auf dem Sofa ein, obwohl er seinen Kaffee ausgetrunken hatte. Seine tiefen und regelmäßigen Atemzüge waren das einzige, was im Raum zu hören war, abgesehen von dem leisen Katzenschnurren.
Erst nach einigen Stunden wachte Ten wieder auf und sah sich um, als hätte er vergessen wo er war. Als er Johnny und Louis sah schien sein Gehirn sich wieder erinnern zu können. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Johnny berührte Tens Wange sanft mit seiner Handfläche und Ten seufzte entspannt.
Sie verbrachten den Tag mit Schweigen. Manchmal redeten sie, aber nicht besonders oft. Ten fütterte Louis und setzte sich dann wieder zurück aufs Sofa. Er döste, den Kopf auf Johnny Schulter gelegt, der mit seinen Freunden und seine Oma schrieb, sie waren gemütlich aneinander gekuschelt.
Es wurde immer dunkler draußen, spät am Abend wachte Ten auf und ging in sein Schlafzimmer. Kurz vor der Tür blieb er stehen und drehte sich zu Johnny um.
„Möchtest du vielleicht wieder mit mir im Bett schlafen?", fragte er und lächelte unsicher.
Johnny erwiderte sein Lächeln und nickte. Er stand auf und ging mit Ten Zähneputzen, danach legten sie sich direkt ins Bett. Niemand musste sich ihren Pyjama anziehen, da sie diesen nie ausgezogen hatten und diesmal legten sie sich eng aneinander, um sich ansehen zu können.
„Gute Nacht", sagten sie gleichzeitig und lächelten darauf.
-----
Mitten in der Nacht erwachte Johnny, da er keine Wärme mehr neben sich wahrnahm. Leise stand er auf und ging ins Wohnzimmer.
Niemand war da.
Er durchsuchte die anderen Räume, konnte jedoch niemanden finden. Langsam ging er zur Haustüre und öffnete sie.
Dafür, dass es Nacht war, war es sehr hell. Es war Vollmond und der Mond schien auf den Strand und das Wasser, welches das Licht reflektierte. Die Sterne waren hell und man konnte mehrere Sternbilder erkennen. Das Meer war ruhig, eine sanfte Brise wehte, die Wellen waren klein und erzeugten nur ein vages Hintergrundgeräusch.
Auf dem Strand konnte Johnny Ten sitzen sehen. Er sah auf das Wasser. Barfuß machte Johnny sich auf den Weg zu ihm, der Sand war schon komplett abgekühlt und war schon beinahe so kalt, dass es Johnny so vorkam, als würden seine Füße erfrieren. Er setzte sich neben Ten, der seinen Kopf zu ihm drehte, um ihn anzusehen.
„Warum bist du hier draußen?", fragte Johnny.
„Ich konnte nicht schlafen."
„Kein Wunder, wenn man den ganzen Tag lang schläft", grinste Johnny.
Ten grinste ebenfalls, sah aber weiterhin auf das offene Meer.
„Warum bist du hierher gezogen und nicht in der Stadt geblieben?", fragte Johnny in die Stille.
Ten schien über seine Antwort nachzudenken. „Mir war es zu stressig. Ich habe mir lange überlegt, wohin ich gehen soll, weil ich in keine Stadt wollte, genauso wenig in ein Dorf oder in die Berge. Bis ich mich fürs Meer entschieden habe und dieses Haus zum Verkauf gesehen habe. Und du?"
„Ich wollte nie woanders leben, wenn nicht bei meiner Großmutter. Eine Beziehung hatte ich nie und mit meinen Eltern in Chicago wollte ich nicht leben. Sie schlagen es oft vor und ich sollte einfach aufgeben, nach jemandem zu suchen, ich habe aber abgelehnt. Außerdem hatte ich immer meine besten Freunde in London."
Ten nickte verstehend und stellte keine weiteren Fragen. Sie sahen auf das Wasser und Johnny konnte verstehen, warum Ten sich das Meer ausgesucht hatte zum Leben: es war wunderschön.
„Johnny...?"
Johnny drehte seinen Kopf zu Ten als Antwort.
Langsam lehnte sich Ten zu ihm, nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Lippen voneinander. Sie sahen sich in die Augen, Spannung hing in der Luft und niemand von ihnen wagte es, mit irgendeinem Wort diese zu zerstören. Nach einigen Sekunden wanderten Johnnys Blick von Tens Augen zu seinen Lippen und wieder zurück.
Sie bewegten sich aufeinander in Zeitlupe zu und als sich ihre Lippen endlich berührten, schienen Minuten vergangen zu sein. Es war ein sanfter Kuss, ein kurzer. Und doch mit so vielen verschiedenen Emotionen gefüllt.
Und wie beim ersten Mal, als sie sich getroffen hatten, schien die Zeit still zu stehen.
Sie ging aber weiter, genau wie der Wellenschlag. Der Nachthimmel leuchtete über ihnen und tauchte den Strand und das Meer in silbernes Licht.
Ende
༺༻
Danke, wer auch immer das gelesen hat.
Als ich diese Story angefangen habe, hatte ich eigentlich gar nicht vor sie zu veröffentlichen, weil ich die meisten Kapitel oder Absätze geschrieben habe, wenn meine Brüder ihre Zimmertüren aufgemacht haben, um irgendwas zu machen und der Gestank von was auch immer sie da rauchen in mein Zimmer gekommen ist, ich das Gefühl hatte, ich müsste kotzen und das Fenster aufmachen musste und dann halb erfroren bin.
Oder wenn sie Freunde eingeladen haben, Musik bis drei Uhr in die Nacht laut gespielt haben und ich nicht schlafen konnte.
Ich habe diese Story auch geschrieben, wenn mich etwas aufgeregt hat, oder ich mich wegen etwas ablenken musste.