Man sagt ja immer, dass man am Freitag den 13. Pech hat. Ich glaube an solche Dinge nicht. Ich hatte nämlich am Freitag den 13. Februar 2015 mehr als nur Pech. Es war einer dieser Tage, die einfach vorbei gehen sollten. Meine Freundin Amy hat nach einem Jahr Beziehung mit mir in der Schule Schluss gemacht und das sollte noch nicht dass schlimmste sein. Ich fuhr schlecht gelaunt auf meinem Fahrrad nach Hause. Ich stieg vom Fahrrad ab und lehnte es gegen die Garagenwand. Langsam stapfte ich durch den Schnee zu der Haustür unserer Villa. Es war schon Februar und trotzdem war es ungefähr nur 3 Grad warm. Ich kramte meinen Schlüssel aus meiner viel zu dicken Winterjacke und schloss die Tür auf. Als ich den Eingangsbereich betrat warf ich meinen schwarzen MCM Rucksack in die Ecke und ging genervt in die Küche. Ich nahm den großen Metalltopf mit den Restnudeln von gestern vom Herd und machte mir einen Teller voll fertig, den ich in die Mikrowelle stellte. Solange die Nudeln aufgewärmt wurden, ging ich die lange Wendeltreppe in mein Zimmer hoch. Wie immer knarrte die achte Stufe als ich auf sie trat. Seid meiner Geburt lebten wir in diesem Haus und ich kannte mittlerweile jeden Zentimeter. In meinem Zimmer ging ich sofort auf meinen überfüllten und unaufgeräumten Kleiderschrank zu. Ich suchte meinen Lieblingspullover heraus, in der Hoffnung dann würde es mir besser gehen, doch dem war nicht so. Mein Pullover roch nach Amys Parfum. Als ich runter gehen wollte sah ich in den großen Spiegel an meiner Zimmertür. Meine braunen Haare hingen mir wirr vor meinem Gesicht. Ich war blass. So unglaublich blass. Meine Wangenknochen stachen noch mehr heraus, als sie es sonst schon Taten. Ich ging langsam die Treppe runter und schlürfte mit den Schuhen über den Boden in die Küche. Ich nahm mir den Teller Nudeln aus der Mikrowelle und holte mir ein Brot raus und ein viel zu großes Messer, um mir ein paar Scheiben zu schreiben. "Andrew! Hallo! Ich bin wieder zu Hause!", hörte ich meine Mutter rufen. "Gott, Andrew? Wie zur Hölle siehst du denn bitte aus?! Zieh diesen Pullover sofort aus und Mach dir die Haare. Du representierst unsere Familie mit, da kannst du nicht so rauslaufen.." So ging es noch einige Zeit weiter. Wut stieg in mir auf. Ich bildete mit meinen Händen eine Faust, in der rechten Hand immer noch das Brotmesser. Als sie endlich fertig war, hatte ich vor mich umzudrehen und ihr die Meinung zu sagen. Doch ich kam nie dazu. Ich drehte mich mit Schwung um, doch ich vergaß das Messer. Es steckte ihr tief im Hals. Blut Spritze mir ins Gesicht. Sie gab einen Laut von sich und fiel dann zu Boden. Ich war wie gelähmt, fiel dann aber zu ihr herunter und hielt ihr die Wunde zu, doch es war zu spät. Sie war tot. "Ich habe meine Mutter umgebracht.", sagte ich und schluckte. "Ich habe meine Mutter umgebracht." Dies sagte ich immer wieder zu mir wie in Trance. Ich saß in einer riesigen Blutpfütze. Ich nahm das Haustelefon und wählte mit zitternden Fingern die Notrufnummer. Nach einem kurzen Gespräch, mit einer Angestellten der Notrufzentrale, legte ich auf und lief die Treppe hoch in mein Zimmer. Ich nahm mir einen Rucksack und packte mir ein paar Sachen ein. Als ich gerade hinunter stürmen wollte sah ich in den Spiegel. Ich sah genauso aus wie vor einer Stunde, abgesehen von den Blutflecken, und doch kam es mir vor als ob ich eine ganz andere Person im Spiegel sehen würde.
Ich wurde, von den in der Ferne ertönenden Polizeisirenen, aus meinen Gedanken gerissen. Ich lief.
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the murder house
Mystery / ThrillerAndrew Peterson ist 17 Jahre alt und ein ganz normaler und beliebter Junge. Er lebt mit seiner reichen, schon zwei mal verwitterten Mutter in einer Kleinstadt. Durch einen Unfall tötet Andrew seine Mutter bei einem Streit. Von der Angst getrieben fl...