Wir hassen einander... richtig?

~Kapitel 1 / Part 3~

Pov. Yuma

„Haha! Ich hab euch schon wieder fertig gemacht~ E.Z."
Shizui grinste uns stolz an, während Kanaye versuchte seine Wut zu unterdrücken.
„Tja~ ich bin halt einfach ein Naturtalent."
Lobte sich das Mädchen, was mich nur lachend meinen Kopf schütteln ließ.
„A-aber wie!? Ich habe Ewigkeiten gebraucht diesen Champion zu lernen..."
Murrte der Braunäugige.
„Also ich bin Letzter, beschwer dich nicht."
Meinte ich auf seine Aussage hin.
„Ja aber ihr seid beide Anfänger. Wie!? Wie bist du so gut!?"
„Oh? Vielleicht erzähle ich es dir ja, wenn du mir noch mehr vom den Brausebonbons gibst~"
„Du hast bereits alle aufgegessen... dir Packung habe ich Gestern erst gekauft."
Erklärte ihr der Gamer.
„Huuh!? ALLE!? Ach Gottchen wie viel Zucker das wohl war... na jetzt habe ich eh schon so viele gegessen, da können ein paar mehr ja nicht weh tun. Ich geh schnell in mein Zimmer und hol mir neue~."
Das Mädchen war im nächsten Moment aufgesprungen und aus dem Zimmer gerannt. Nachdem die Tür hinter ihr ins Schloss viel herrschte Stille in dem Raum, nur die Sounds des Videospiels erfüllten dem Raum.
Und so etwas nennt man unangenehme Stille... soll ich etwas sagen? Ihn etwas fragen? Als Shizui noch da war hatte ich kein Problem zu sprechen... aber jetzt?
„Also... Yuma... was ist denn deine Lieblingsfarbe."
„Hm... Orange. Deine?"
„Uhm... Rosa... komisch nicht?"
„Ich finde Rosa eigentlich auch ganz schön, was sollte daran komisch sein?"
„Mein Bruder nennt es immer eine Mädchenfarbe."
„Dann hat dein Bruder einfach keinen guten Geschmack."
Sprach ich spielerisch eingebildet, woraufhin wir beide leicht auflachen mussten.
„Oh und meine Lieblingstiere sind Einhörner~"
„Wirklich?"
Fragte ich verwundert nach, das Grinsen auf meinen Lippen wurde jedoch nur breiter.
„Ja natürlich! Voll cool, wenn die Regenbogen kotzen."
Sagte Kanaye sarkastisch. Spätestens jetzt kamen wir gar nicht mehr aus dem Lachen und als dir Tür wieder geöffnet wurde, kuckte die schwarzhaarige verwundert in das Zimmer.
„Ey was hab ich verpasst? Ich möchte auch mitlachen."
„Ach haha... gar nichts Shizui~."
Antworte der Ältere von uns.
„Ach kommt schon~"
„Nope pff... Es ist nichts."
Schloss ich mich den anderen an, was sie zum Schmollen brachte.
„Also echt jetzt, dann gebe ich euch eben nichts ab. Euer Problem."
Meinte Shizui gespielt beleidigt und setze sich beleidigt wieder zu uns.

Eine Woche war seit unserem ersten Treffen vergangen und zu meiner Verwunderung sind wir uns in dieser kurzen Zeit sehr nahegekommen. Wir hatten eine gewisse Verbindung, welche ich nicht erklären konnte. Mir war es jedoch such egal, nun hatte ich endlich Freunde in meinem Alter und musste Takashi nicht zur Last fallen.
„Was machen wir heute eigentlich?"
Fragte ich in die Runde, während wir gerade Mittag aßen.
„Ab heute beginnen doch die Clubaktivitäten? Bist du etwa in keinem Club Yuma?"
Verwirrt musterte mich Shizui während sie sprach.
„Ich uhm... hehe... hab mich da irgendwie drücken können?"
Antwortete ich vorsichtig.
„Aber einem Club beizutreten ist doch Pflicht?"
Warf Kanaye ein.
„Ich war letztes Jahr auch schon in keinem... und naja sie Schule interessiert das nicht wirklich."
„Dann wird es unbedingt Zeit einen Club beizutreten! Glaub mir die machen echt Spaß, auch wenn du niemanden dort kennst. Du musst einfach nur den richtigen finden."
Erläuterte das Schwarzhaarige Mädchen.
„In welche Clubs geht ihr denn?"
Gerade wollten wir die beiden Antworten, da wurden wir von einem lauten „Ähm" unterbrochen. Verwundert blickte ich zu der Quelle des Geräusches, nur um Jun zu erblicken, welcher arrogant auf uns herabsah.
„Wir sitzen hier."
Meinte er gereizt, seine Anhänger ebenfalls genervt von unserer Präsenz. Bevor ich ihm jedoch antworten konnte, kam mir Shizui zuvor.
„Tja wir saßen hier zuerst, also entweder ihr setzt euch zu uns und halten die Klappe oder sucht euch einen anderen Tisch."
Wütend sah die Blauäugige den Schwarzhaarigen an.
„Ja, aber ihr seid zu dritt wir zu siebt, wenn wir nicht hier sitzen, dann können wir nicht zusammen essen."
Erwiderte nun ein Mädchen, welches aus der Menge hervortrat. Shizuis Gesicht veränderte sich bei Anblick des Mädchens von Wut zu Trauer.
Das muss wohl ihre ehemalige beste Freundin sein... ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer es für sie sein muss.
Die Hand, welche sie eben zur Faust geballt hatte, zitterte, zwar wollte sie sprechen, jedoch verließen keine Worte ihren Mund. Sie wollte ihre Stimme nicht gegenüber ihrer ehemaligen Freundin erheben. Ich war nun derjenige, welcher Aufstand und seine Handflächen auf den Tisch schlug.
„Sie hat es dich eben gesagt. WIR waren zuerst hier, also setzt IHR euch entweder zu uns oder verschwindet. Was habt ihr da nicht verstanden!?"
Meine Stimme war laute, etwas zu laut, da sich die ganzen Schüler in den Raum zu uns wendeten.
„Nur weil du jetzt ein paar Freunde hast, heißt das noch lange nicht, dass du jetzt einer von uns bist. Also zügle deine Zunge."
„Ich werde gar nichts zügeln, weil ich recht habe!"
Angepisst sahen wir beide einander an, der Hass auf den anderen spiegelte sich in unseren Augen.
„Halt deinen Mund du falscher Alpha!"
Sprach der andere drohend, bevor seine Faust in meinem Gesicht landete. Schmerzerfüllt stolperte ich zurück und wäre fast über meinen Stuhl gefallen, doch hielt mich Kanaye fest. Shizui und so auch der Rest in diesen Raum waren geschockt, über das was soeben passiert war. Nur Juns Freunde schienen Gefallen daran zu haben. Im nächsten Moment packte mich der Größere am Kragen und zog mich zu ihm.
„Ich sagte doch, provozier mich noch 1-mal und ich schlag dich ins Krankenzimmer! Sei froh, dass hier so viele Leute sind, sonst würde ich nicht so freundlich sein."
Diese Worte flüsterte er mir in mein Ohr. Kurz darauf drücke er mich wieder von sich.
„Und jetzt verschwindet!"
Schrie er wütend und auch wenn ich mich noch zur Wehr setzen wollte, gaben sich Shizui und Kanaye der Anweisung hin und räumten den Platz. Mich zogen sie mit ihnen, bis wir aus der Cafeteria verwunden waren.

„Tut es sehr weh Yuma? Deine ganze Backe ist leicht abgeschwollen."
„Schon okay..."
Murmelte ich, während die anderen mich zu einer Bank führenten, auf welcher ich mich niederließ.
„Ich hol dir schnell ein Kühlpack."
Meinte der Blondhaarige und war ohne auf meine Antwort zu warten Richtung Krankenzimmer verschwunden.

„Ich wusste gar nicht, dass du so schlimm von ihm gemobbt wirst..."
Sprach Shizui nach einiger Zeit besorgt.
„Mein erstes Jahr hier, war zwar nicht angenehm, aber es blieb bei ein paar dummen Sprüchen. Ich weiß nicht warum es so ausgeartet ist. Er hatte nach den Ferien auf einmal so einen Hasse auf mich, dass er angefangen, hat mich Physisch anzugehen. Jedes Mal, wenn wir uns sehen, beleidigt er mich als einen falschen Alpha und jedes Mal wenn ich mich zur Wehr setze, erwidert er sie mit seinen Fäusten. Ich... *schief*..."
Tränen flossen auf einmal meine Wangen nach unten.
„Ich weiß doch gar nicht, was ich falsch gemacht habe *schnief*... was hab ich ihn angetan, dass er mich so sehr hasst!?"
Shizui legte beruhigend ihre Arme um mich und schenkte mir eine warme Umarmung.
„Yuma, mach dir keinen Kopf darüber, warum dich so ein Arschloch hasst. Die haben meistens keinen plausiblen Grund dafür, sie hacken einfach gerne auf Schwächeren rum und wenn diese sich zur Wehr setzen, dann greifen sie eben auf andere Mittel zurück, um ihre Macht zu zeigen. Glaub mir, jeder hier hat eine Person die er nicht mag, die er runter machen wollen würde, aber wir tun es nicht, da unsere Entscheidungen folgen für die Geschäfte unserer Eltern tragen können. Du bist eben das ideale Opfer, weil sie keine Angst vor Konsequenzen bei dir haben müssen. Vergiss ihn also einfach... und steh deinen Mann, wehre dich, die Lehrer können nicht für immer wegsehen."
„Genau gib ja nicht nach Yuma."
Schloss sich der Braunäugige Shizui an.
„Damit tust du ihn nur einen Gefallen, wenn er sieht, dass er dich brechen kann, dann wird es nur noch schlimmer. Außerdem fand ich es echt cool wie du ihm einfach deine Meinung ins Gesicht gesagt hast. Ich fand euch beide echt mega... ich hätte wahrscheinlich still meinen Platz geräumt und wäre gegangen... ihr zwei seit echt stark."
Sprach der Blondhaarige uns Mut zu, während er mir das Kühlpack überreichte.
„Mich als stark zu bezeichnen, obwohl ich nachgegeben habe, als ich meine Freundin sah? Ich weiß ja nicht..."
Das Kühlpack hielt ich gehen meine Backe, während ich anfing zu sprechen.
„Damit zeigst du lediglich wie wichtig sie dir einmal war und immer noch ist. So etwas beweist eine gute Freundschaft... denke ich zu mindestens... Takashi war bis jetzt mein einziger Freund..."
Kanaye sah uns beide an, wie wir da einfach saßen, niedergeschlagen und verletzt.
„Wisst ihr was? Weg mir der negativen Energie, welcher Club würde dich den interessieren Yuma?"
Der plötzliche Themawechsel des Größten von uns, war genau das was wir brauchten. Warum Trübsal blasen und uns von den Taten anderer runterziehen lassen. Ich hatte neue Freunde gefunden, darauf sollte ich mich jetzt konzentrieren, auf die positiven Sachen in meinen Leben.
„Weiß nicht recht."
Antworte ich.
„Na dann!"
Wieder mit Enthusiasmus gefüllt sprang das Mädchen unter uns auf.
„Gehen wir in jeden Club bis die einer gefällt!"
„Das klingt nach einem guten Plan."
Stimmte ich ihr mit einen Lächeln auf den Lippen zu, sie grinste mich ebenfalls an und der Blondhaarige er starrte und geschockt an.
„Jeden!?"
Fragte er lustlos nach.
„Jeden!"
Antworte Shizui motiviert, zog mich wieder auf die Beine und marschierte daraufhin los.
„Ihr wisst schon, dass wir erst noch Unterricht haben?"
Erinnerte uns der Braunäugige.
„Natürlich! Auf zum Unterricht! Warte was haben wir jetzt... ne warte was habe ich jetzt?"
„Kunst... die Räume liegen in der anderen richtig..."
Erwiderte ich auf ihre Frage.
„Dann auf zum Kunstsaal!"
Meinte sie und zog mich plötzlich mit in die andere Richtung.
„Bis nachher Kanaye!"
Rief sie ihn beim gehen zu.
„Viel Spaß euch!"
„Ebenfalls."
Erwiderte ich, bevor wir hinter der nächsten Ecke verschwanden.
Ich glaube ich habe mir da gute neue Freunde gemacht...
Dachte ich mir mit einem Lächeln auf den Lippen, während ich weiter durch das Schulgebäude gedrängt wurde.