Kapitel 13

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F L O R E N C E 

Gestern war Silvester gewesen, heute den Tag nach Silvester wo Cillian bereits zwei Tage aus dem Krankenhaus gewesen war, war es komplett ruhig. Sogar die Hunde schliefen noch. Gestern hatten sie von mir Globuli bekommen damit sie sich beruhigten. 

Das ganze laute Geböller wurde auf Dauer zu anstrengend für sie. Cillian war wieder wohl auf und auch Samu und Aaron hatten sich erholt von dem Schock. Gestern hatten wir mit allen zusammen gefeiert. Die 187 Jungs mit ihren Freundinnen und Kinder wie meinen Schwestern mit ihren Partnern und Kindern und meinem Bruder, Marten und natürlich meine Kinder, Raphael und meine Eltern.

Die Jungs hatten sich zurückgehalten und sind dann später noch in einen Club gegangen, nachdem wir anderen die Party so langsam aufgelöst hatten. Ich war wach und konnte nicht mehr einschlafen. Es war ja auch schon 12 Uhr. Die anderen schliefen alle noch.

Ich zog mir schnell meine Jacke drüber bevor ich die Treppe runter ging, um mir in der Küche einen Kaffee zu machen. Den Hunden machte ich schon mal essen in ihre Näpfe. Da hörte ich auch schon wie sich meine beiden Geliebten Vierbeiner in die Küche schlichen. Gähnend liefen Ajax und Lion an mir vorbei, bekamen gar nicht mit, dass ich dort stand so fixiert waren sie darauf zu ihrem essen zu kommen. 

Währenddessen ging ich in den Flur zog mir eine Dicke Winterjacke dazu meine Uggs an, nahm dann die leinen der Hunde zur Hand leinte diese, an die mittlerweile fertig mit essen waren und ging eine Runde spazieren, nachdem ich noch nach Raphael, Jonas, Alex und John geguckt hatte die es irgendwie geschafft hatten sich auf ein Sofa zu quetschen. 

Es sah wirklich amüsant aus wie die sonst so großen und Respekt einflößenden Männer so friedlich und unbequem halb auf dem Sofa halb auf dem Boden lagen. Leise um niemanden zu wecken schlich ich also durch die Haustür raus in die Kälte. Die warmen Sonnenstrahlen führten aber dazu das sie erträglich war.

Wieder Zuhause wurde ich von Stimmengewirr empfangen. Alle zusammen guckten mit den Kindern eine Kindersendung wobei sie sich prächtig zu amüsieren schienen. Die Hunde flitzten, nachdem ich sie von der Leine gemacht hatte sofort zu den anderen, um sich ihr Begrüßungskraulen abzuholen. 

Von allen beteiligten bekam ich nur ein kurzes Morgen als ich mich auf dem Sofa neben sie niederließ und die Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher zugewandt wurde. Yakari lief. „Wie geil ich möchte auch mit Tieren sprechen können. Stell dir mal vor, ich könnte mich mit Skittlez unterhalten." Johns Überlegung entlockte mir ein Kichern. 

Die Vorstellung war schon irgendwie Cool das musste ich zugegeben. „Ich liebe meine Prinzessin aber die guckt immer nur so ein Lili Fee scheiß. Das ist viel besser." Kommentierte auch Jonas. Fast schon fasziniert wandte er sich wieder der Kindersendung zu. Ich musste ein Lachen unterdrücken. Auch Alex schien die Serie interessant zu finden und diskutierte übe irgendwas mit den Kindern. 

Nur Raphael schien die Serie weniger zu interessieren, mehr beschäftigte er sich mit seinen Gedanken wobei sein Blick immer wieder an den Kindern hängen blieb. „Ich mach jetzt Frühstück." „Ich helfe dir." Raphael folgte mir in die Küche wo er wie selbstverständlich als wäre es sein zu Hause was es mittlerweile auch schon fast war, an die Schränke ging. 

Für John und Alex die Froot Loops aus dem Schrank holte um danach nach den Cookie Crisp für die anderen Griff. Ich hielt davon nicht viel aber es waren Ferien also duften Cillian, Samu und Aaron wie auch an den Wochenenden ihr Müsli essen und bei dem Rest war es mir egal. Irgendwie hatte jeder der Jungs sein Lieblings-Müsli hier stehen. 

Anton, Maxwell und Marten hatten jemals auch ein Karton mit einer Art von Müsli bei mir stehen. Nur für den Fall hatten sie gesagt als ich sie komisch angestarrt hatte wie sie die ganzen Müslipackungen in meinem Schrank verstauten. Und insgeheim profitierte ich auch davon. Denn diese Kellogg Schoko Crips waren auch ohne Milch der Hammer. Für mich und Raphael holte ich Brot raus, den Aufstrich und die Milch aus dem Kühlschrank.

Die Schüsseln, Löffel und Gläser aus den oberen Schränken. Danach trugen wir die ganzen Sachen ins Wohnzimmer, stellten sie dort auf den Tisch damit sich jeder selbst bedienen konnte. Zwei stunden und ein paar Kindersendungen später machten wir uns alle auf den weg Richtung Studio. Die Jungs wollten etwas aufnehme und Raphael wollte uns seinen Arbeitsplatz zeigen, wovon die drei hell auf begeistert waren. 

Interessiert beobachteten sie ihren Vater wie er die Regler an dem Pult verschob, Jonas ein Zeichen gab und der wieder los rappte. Begeistert von den Texten war ich ganz und garnicht. Das die Kinder das hörten noch weniger aber sie freuten sich und ich wollte ihnen ihre Freude nicht verderben.

Außerdem wollte es Raphael und es machte ihn sichtlich glücklich, dass sie von seinem Job so begeistert waren. Seitdem ich im Krankenhaus ihm mehr von mir selber preisgegeben hatte, gab es so komische Momente oder eine gewisse Spannung in der Luft. Unser Verhältnis wurde wieder enger. Nach und nach verabschiedeten sich alle bis auf Raphael, die Kinder und ich. 

Wir saßen als Letztes noch im Studio. Es war schon spät und die Kinder schliefen uns gegenüber auf der anderen Couch. Ich fing schon wieder an zu husten. Beschissener Reizhusten. Raphael war noch mit ein paar Beats beschäftigt an denen er rum bastelte. 

Schnell verließ ich den Raum, um in die Küche zu gehen in der Hoffnung durch Trinken meinen Hals zu beruhigen. Nach fünf Minuten auf der Suche nach den Gläsern war ich nicht fündig geworden. „Was suchst du?" Vor lauter Schreck fuhr ich ruckartig herum „Ich suche die Gläser finde, finde aber keine."

„Die Gläser stehen drüben." Verwirrt runzelte ich dir Stirn. Warum standen die nicht in der Küche so wie bei normalen Leuten? Die Logik der Männer sollte mal jemand außer sie selber verstehen. „Warum stehen die drüben?" „Keine Ahnung dort steht halt auch immer das Paket Wasserflaschen. Und die sind faul. Dadurch sparen sie sich den weg." 

Schulter zuckend guckte er mich an. „Aha" war das einzige, was mir dazu einfiel, obwohl die Erklärung wirklich plausibel war. Wieder zurück lagen Aaron, Samu und Cillian friedlich schlafend auf dem Sofa. Raphael zeigt mir wo alles stand. Der halb Italiener setzte sich auf das Sofa gegenüber der drei und lächelte glücklich.

Ich setzte mich neben ihn, nachdem ich einen Schluck von dem Wasser getrunken hatte. Mein Hals beruhige sich. Raphael guckte mich an. Er guckte mich einfach nur an, studierte meine Gesichtszüge bevor er an meinen Lippen hängen blieb. Immer wieder guckte er zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her.

Nouvelle vie et vieux visages |Raf Camora FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt