Zweifel an der Zukunft

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Hallo ihr alle, hier der Dritte Teil. Bitte entschuldigt, wenn ich hier und da von den Original-Dialogen aus dem Film abweiche, oder manches ganz weg lasse. Es soll ja in erster Linie um die Hintergrund-Geschichte gehen. Viel Spaß beim Lesen :)

Penny ging um zehn vor 12 zur Arbeit und ich spürte ihren Widerwillen all zu deutlich. Sie machte sich immer noch Sorgen um mich und ich verstand sie. Ich wusste immer noch nicht, wie es weiter gehen sollte, wenn ich kein Feuerwehrmann mehr sein konnte.

Es würde alles verändern. Es war jetzt bereits schon alles anders, das hatte ich eben in der Auszeit mit Penny gemerkt. Aber so komisch es klingen mag, genau das hatte ich gebraucht und auch wenn ich nicht mehr in der Feuerwache gebraucht und erwünscht war, wusste ich mit 200%iger Sicherheit,dass das niemals bei Penny passieren würde. Sie würde mir auch ohne Uniform die Treue halten.

Ich ging in den Garten und wollte den Schlauch aus dem Schuppen holen, als mir die Kiste mit dem Spielzeug-Jupiter in die Hände fiel. Meine liebsten Freunde aus Pontypandy hatten ihn mir zum Geburtstag geschenkt und mir kam in den Sinn, wie viele Einsätze wir im echten Jupiter zusammen gefahren hatten.

Egal, was ich tat, alles warf liebe Erinnerungen mit meinen Kollegen und engsten Freunden auf, die wir im Feuerwehrdienst hatten - schöne und lustige Momente, die ich nicht mehr missen wollte, die ich aber auch nie wieder erleben würde.

Als ich in der Küche stand und das Foto betrachtete, auf dem wir alle dank Elvis und Schnuffi aus der Reihe tanzten, kam Charlie herein und holte mich für einen Angelausflug ab

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Als ich in der Küche stand und das Foto betrachtete, auf dem wir alle dank Elvis und Schnuffi aus der Reihe tanzten, kam Charlie herein und holte mich für einen Angelausflug ab. Ich seufzte resigniert und gab nach.

Wider erwarten tat es gut, mal wieder aufs Meer raus zu fahren und Charlie stellte keine Fragen, genau so wenig wie ich ihn fragte, woher er wusste, dass ich daheim war.

Als wir den Fang am Kai ausgeladen hatten, was die Kulissen des Filmteams unnötig erschwerte, servierte Gwendolyn Charlie und mir Abendessen und mein Blick schweifte immer wieder zu den Kulissen, die die Sicht aus dem Cafe nach draußen versperrten.

"Es muss komisch für dich sein,das alles zu sehen, tut mir leid Sam", sagte Gwen nun betrübt.

"Es ist schon okay Gwen, ich bin froh, dass ich mit dem Film nichts mehr zu tun habe. Ich wollte von Anfang an nicht dabei sein."

"Aber du hast deswegen deinen Job verloren", sagte nun Charlie bitter.

"Ja, schlussendlich habe ich das deshalb." Ich aß den letzten Bissen und brachte Gwen dann das Geschirr hinter die Theke."Woher wisst ihr das eigentlich?"

"Wenn Pontypandys bester Feuerwehrmann aus dem Dienst entlassen wird, ist das nicht lange ein Geheimnis", erwiderte Charlie schulterzuckend."Und Penny hat Gwen erzählt, wie trübsinnig du bist."

"Sie hat euch gebeten, für mich den Babysitter zu spielen?", fragte ich überrascht und auch ein wenig ärgerlich.

"Sie hat weder um etwas gebeten noch etwas vorgeschlagen. Ich habe sie heute auf der Wache getroffen,als ich Hauptfeuerwehrmann Steele sein Mittagessen gebracht habe. Sie macht sich große Sorgen um dich Sam und sie ist ziemlich wütend auf diesen Flex Dexter."

"Penny kann gar nicht wirklich wütend werden. Dafür ist sie ein viel zu guter Mensch",versuchte ich zu scherzen, aber die beiden zogen nur jeder kritisch eine Augenbraue hoch - sie waren offensichtlich viel zu lange verheiratet."Ja sie hegt den Verdacht, dass dieser Flex dahinter steckt, aber es ist egal. Es ist vorbei und ändern kann man es ja sowieso nicht mehr. Ich will nicht, dass sie sich da rein hängt und das weiß sie. Es könnte sie unnötig in Gefahr bringen."

"Lass uns etwas spazieren gehen Sam, die Dreharbeiten gehen in einer halben Stunde los. Ich glaube nicht, dass du grade gewissen Leuten über den Weg laufen möchtest."Da stimmte ich Charlie gern zu und folgte ihm schweigend zur Tür hinaus.

Ich wollte wirklich nicht da sein.Weder Flex noch Sledgehammer noch sonst jemanden aus dem Team sehen.

Wir gingen in den Park und setzten uns dort auf die Stufen des Pavillions. Es war weit genug weg vom Kai entfernt und die Häuser versperrten mir auch die Sicht.

"Was willst du jetzt machen?", fragte Charlie mich dann.

"Ich weiß es nicht. Ich wollte immer nur Feuerwehrmann werden, als kleiner Junge schon."

"Aber vielleicht findest du ja etwas anderes, was dein Interesse erregt."

"Es gab nie was anderes für mich. Kannst du dich noch an die Feuerwehrserie erinnern, als wir klein waren? Da ging mir immer das Herz auf."

"Es wird sich schon was finden. Zur Not gehst du mit mir fischen. Das kannst du auf jeden Fall sehr gut."

"Klar, weil Dad es uns von klein auf beigebracht hat. Das vergisst man nicht. Aber ganz ehrlich Charlie, das war nie meins. Ich bin froh, dass du Dads Kutter übernommen hast und du und Gwen habt es mit dem Cafe noch prima ausgebaut. Aber es ist sicher nicht lukrativ genug, um noch jemanden mit zu schleppen und ich weiß auch nicht, ob Penny so glücklich damit wäre, wenn ich jeden Tag blutverschmiert vom Fische ausnehmen nach Hause komme und genau so rieche", sagte ich dann lachend.

"Na ganz so schlimm ist es ja auch nicht", erwiderte Charlie und verdrehte die Augen."Und Penny liebt dich wirklich von Herzen. Sie würde hinter dir stehen, egal was du auch tust."

"Ja das würde sie." Ich seufzte resigniert auf."Weißt du, was mir das schlimmste ist?"Er sah mich fragend an."Dass ich nicht auf sie aufpassen kann."

"Das konntest du vorher auch nicht immer, wenn ihr unterschiedliche Schichten hattet."

"Nein, das stimmt. Aber so hatte ich immer alles im Überblick. Ich konnte Penny immer beschützen, habe sie oftmals auf die sichersten Posten geschickt oder in meiner Nähe gehalten, damit ich sie im Blick hatte. Jetzt ist sie mittendrin und der Willkür Steeles ausgeliefert, oder er wird sie sogar zur Teamleiterin machen und dann ist sie selbst immer vorne mit dabei. Das macht mir Angst. Was bin ich für ein Mann, wenn ich nicht mal die Liebe meines Lebens beschützen kann?"

"Du bist ein guter Mann Sam und Penny macht ihren Job tadellos. Ich würde mir an deiner Stelle nicht so viele Sorgen machen. Sie setzt lange nicht so lebensmüde eure Heldentaten um, wie du", wandte er grinsend ein und ich boxte ihm sanft gegen die Schulter, ehe wir wieder in Richtung Kai sahen,über dessen Hausdächern nun heller Lichtschein von den Scheinwerfern des Filmteams schimmerte.

"Ich wollte ihr bald einen Antrag machen, Charlie, eine Familie mit ihr gründen."

"Das ist doch super Sam. Aber warum wolltest du es? Jetzt nicht mehr?"

"Ich weiß nicht. Was für eine Zukunft kann ich ihr denn derzeit bieten?"

"Sam, sie liebt dich. Nicht deinen Beruf oder deinen Status. Auch wenn es niemand glaubt, die Ehe ist ein Abenteuer und ständig den Einflüssen von außen unterworfen. Entweder man hält zusammen und geht alle Wege gemeinsam, oder man trennt sich an der nächsten Gabelung. Aber wenn man am Ende des Weges angekommen ist, liegt meist ein wunderschöner Ausblick vor einem und ein noch schönerer neuer Weg. Penny und du gehört zusammen. Ihr werdet alle Wege gemeinsam meistern, egal wie steinig oder kaputt sie auch manchmal sein mögen. Sie wird dir immer beistehen, egal was du bist oder tust. "

"Gehst du jetzt unter die Philosophen?", fragte ich ihn skeptisch, das kannte ich gar nicht an Charlie.

"Kam mir nur grade in den Kopf. Ich sollte es mir wohl aufschreiben, oder? Vielleicht kann ich damit ja berühmt werden", wandte er lachend ein und ich ließ mich davon anstecken.

"Soviel zum Thema, dass wir nicht für unseren Status geliebt werden wollen", erwiderte ich und Charlie klopfte mir lachend die Schulter, als plötzlich eine Explosion zu hören war. Ich sprang sofort auf und sah die nächste Exposion am Kai.

"Meine Güte, Gwendolyn und die Kinder. Hoffentlich geht es ihnen gut", murmelte Charlie nun neben mir und wir rannten los."Sam, was willst du dort? Du bist nicht im Einsatz", sagte er dann.

"Ich muss da hin Charlie. Das Feuer ist riesig. Es sieht so aus, als könnten sie Hilfe gebrauchen."

Fortsetzung folgt...

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