K A P I T E L V I E R

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Gut. Ich dachte schon, das Weib geht nie, hörte ich wieder die Stimme von vorhin. Hör auf, dich umzusehen. Ich bin nicht hier hier. Ich bin in deinem Kopf.

"Wie bitte?!", entfuhr es mir und im Gegensatz zu dem, was diese Stimme sagte, sah ich mich trotzdem um. Dass da irgendwas, geschweige denn irgendjemand in meinen Kopf war, konnte nicht real sein. Ich griff nach dem Tablet. "Anzeichen Schizophrenie".

Oh bitte, stöhnte es erneut, doch ich ignorierte es. Die Anzeichen für Schizophrenie hatten nur einen kleinen Bezug zu dem, was ich gerade erlebte. Ich beschloss, das alles auf den Stress zu schieben. Wenn es Ende der Woche nicht besser wurde würde ich mit meinem Dad reden... Er wusste immer eine Lösung. Ich legte mich schlafen. Und tatsächlich, es half. Als ich wieder aufwachte war die Stimme weg, ich schrieb die Hausarbeit zusammen mit Samira und als mein Dad von der Arbeit kam aßen wir zusammen, Samira eingeschlossen.

Als Samira ging sprach ich noch kurz mit meinem Vater. Nichts mit belangen, nur, um die täglichen Informationen auszutauschen. Jedoch behielt ich den Teil mit... naja, mit diesen verrückten Sachen für mich. Ich freute mich auf morgen. Eigentlich war ich nicht so, dass ich unter die Woche Feiern gehen würde. In Idaho bin ich ja noch nicht mal am Wochenende feiern gegangen. Aber wie sagt man so schön? Man studierte nur einmal im Leben.

Ich ging in mein Zimmer, zog mir mein Nachtzeug an, ein altes, ausgeleiertes Shirt und dazu eine Pyjama-Hose, und lief ins Bad. Obwohl ich heute Mittag erst geschlafen hatte war ich doch ziemlich fertig. Zu fertig, um zu Duschen. Das würde ich dann wohl einfach auf morgen früh verschieben. Meine erste Vorlesung war sowieso erst um zehn Uhr.

Meine Finger griffen nach meiner Zahnbürste und ich zog die Zahnpasta über die Borsten. Mit müden Augen putzte ich mir über die Zähne, bis ich fertig war. Dann spülte ich aus und hob den Blick.

Erstickt schrie ich auf. Eigentlich sollten mich blaue Augen anstarren und keine goldenen. Und es sollte mir genauso ein Mädchen entgegen blicken. Und kein Mann mitte Zwanzig!

Ich führte meine Hand an meine Wange, doch mein Spiegelbild bewegte sich nicht. Er blinzelte, dann knackte es kurz. Ich taumelte zurück. Mein Spiegelbild... nein, nicht mein Spiegelbild. Dieses Spiegelbild begann sich zu bewegen.

"Na Endlich", sagte er.. es... welches Pronomen nun auch am ehesten passte. Sein Blick schweifte durch das Zimmer ehe er an mir hängen blieb.

"Du!" Er wollte auf mich zu kommen, jedoch hielt ihn der Spiegel auf. Ein langgezogenes und lautes "Dong" ertönte als er gegen den Spiegel lief.

"Ich bin Freyr, Sohn von Skadi und Njörd, und mich wird kein kleines Mädchen davon abhalten, Odin zu dienen!", fauchte er wütend, während das Wort "Mädchen" wie eine Beleidigung aus seinem Mund klang.

Seine Hand schlug gegen die Innenseite des Spiegels. "Verflucht!"

Ich konnte nichts sagen. Meine Kehle war staubtrocken. Was war hier los? Wieso schrie mich der Spiegel mit Erscheinung eines Mannes an?

"Das ist nicht real. Das kann nicht real sein. Du drehst durch, das ist alles.", stotterte ich verzweifelt und presst die Augenlider zusammen, öffnete sie und starrte erneut auf dem Mann in dem Spiegel.

"Das ist nicht real. Das ist nicht real."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 11, 2021 ⏰

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