𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟷 | 𝙳𝚎𝚛 𝙹𝚞𝚗𝚐𝚎 𝚖𝚒𝚝 𝚍𝚎𝚗 𝚋𝚕𝚊𝚞𝚎𝚗 𝙰𝚞𝚐𝚎𝚗

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Ich lag auf mein Bett mit Blick zum Fenster. Es war eine regnerische Nacht und jeder Regentropfen, welcher an meinem Fenster haftete, erinnerte mich an ihn...an seinem Lächeln, an seinen blauen funkelnden Augen...♥️🥀

Eine Benachrichtigung von meinem Handy riss mich aus meinen Gedanken. Es war Zeit für das Fajr Gebet. Ich legte den Gebetsteppich auf dem Boden und begann zu Beten. Als ich im Sujood (Niederwerfung) war, bat ich Gott um Stärke und um Rechtleitung. Nach dem Gebet fühlte ich mich frischer und reiner. Anschließend las ich den heiligen Qu'an und daraufhin seine ungefähre Bedeutung auf der deutschen Sprache.

Inzwischen war es 7 Uhr und ich machte mich fertig für die Schule. Ich trug eine schwarze etwas breitete schwarze Jeans, dazu einen oversize Hoodie in der Farbe creme, darunter zog ich noch ein ein weißes Hemd an, welches bis kurz über die Knien ging. Mein Kopftuch bindete ich mir wie immer schlicht und steckte den übrigen Stoff  in meinen Hoodie rein.
Zum Frühstücken ging ich runter. Meine Mutter hat mir wie jeden Tag mein Frühstück schon bereit gestellt, bevor sie los ging zur Arbeit. Mein Vater war auch schon bei der Arbeit.

Als ich mich dem Esstisch näherte sah ich ein Zettel worauf was geschrieben war. Ich nahm ihn zu mir und las ihn:
„Liebe Layla,
heute bist du 16 Jahre geworden und ich will dir wie jeden Tag sagen, wie sehr ich dich liebe. Jeden Tag bete ich zu Allah, sodass er dich immer rechtleiten wird und dich immer belohnen wird für deine Hasanats. Mich hat Allah schon reichlich belohnt, indem er mir dich gegeben hat. Jeden Tag danke ich Allah, dass er mir so eine schöne Tochter geschenkt hat. Mögest du immer Lächeln mein Engel. Hab dich ganz doll lieb 💗🥺"

Es tat so gut sowas zu hören. Obwohl niemand da war, spürte ich wie rot ich wurde und, dass meine Grübchen wieder zu sehen waren. Außerdem hatte ich total vergessen, dass ich heute Geburtstag hatte. Mal wieder bemerkte ich wie schnell die Zeit vergeht. Man lebt nur drei Tage in dieser Dunya (Diesseits). Am ersten Tag kommt man an, am zweiten Tag sollte man gute Taten sammeln und schließlich am dritten Tag kehren wir alle zurück zu unseren Erschaffer, den Allmächtigen, Allwissenden und Barmherzigen. Bei diesen Gedanke bekam ich Gänsehaut.

Währenddem Frühstück schaute ich auf meinem Handy, bis ich auf einen Beitrag auf Instagram stoß:
„Liebe ist nichts Schlimmes und die Liebenden sind (für ihre Liebe) nicht zur Rechenschaft zu ziehen. Vielmehr ist derjenige zur Rechenschaft zu ziehen, der durch die Liebe seine Religion vergisst oder sein Benehmen vernachlässigt."
~ Shaykh Ali At-Tantawi
Ich weiß nicht warum aber aus irgendeinen Grund hatte das grad gebraucht, obwohl ich nicht verliebt bin...

Nachdem Frühstück nahm ich mir meine Tasche und zog meine Blaue Jeansjacke an bevor ich anfing meine weissen Adidas Schuhe zu zubinden. Mittlerweile hörte es auf zu regnen und ich ging los zur Schule.

In der Schule angekommen, sah ich als aller erstes Amir. Unsere Blicke trafen sich. Er schaute mich mit seinen funkelnden blauen Augen an, bevor ich mich von ihn abwendete. Bei solchen Situationen kriege ich schnell weiche Knie, es hatte nichts mit Amir zutun, es war einfach nur schon immer ein Problem von mir, dass ich nicht auf Jungs zugehen konnte, geschweige den ein Wort über die Lippen bringen kann, wenn mir ein Junge eine Frage stellt z.B. über die Hausaufgaben.

Wie auch immer...

Ich bin auf einem Gymnasium und gehe in die 10.Klasse. Ja ja die Oberstufe. Sie machte mir echt Probleme da es ab der 10.Klasse keine Klassen mehr gab, nur noch Kurse und zu meinen Glück war ich nur im Deutschkurs mit meiner besten Freunden Yasmine zusammen...In den restlichen Kurse hatte ich zwar auch gute Freunde aber keine Beste Freundin.

In der ersten Stunde hatte ich Mathe, also ging ich hoch zum 4.Stock. Ich war einer der ersten im Raum. Ich saß mich wie immer in der ersten Reihe hin und wartete bis der Lehrer den Unterricht beginnen würde.

Mathe war ein meiner stärksten Fächer, dementsprechend hatte ich mich im Unterricht oft beteiligt. Schließlich sollte ich noch mein Referat über Albert Einstein vorstellen, welches ich zu heute vorbeireitet hatte. Vor solchen Referaten bin ich immer sehr aufgeregt und ich spürte wie ich wieder leicht rot anlief. Ich nahm mit zitternden Händen meine Karteikarten aus meiner Tasche heraus und stellte mich vor der Klasse. Währenddem Referat wusste ich nie wo ich hinschauen sollte. Immer wieder trafen sich die Blicke von Amir und mir, was mich noch nervöser machte.

Endlich war ich zu Ende und der Herr Münster schlug vor eine Feedback Runde zu machen...Oh nein! Ich hasse Feedback Runden, ich weiss nie wie ich auf das ganze reagieren sollte. Als ich mich umschaute wer sich alles meldete, sah ich nur eine einzige Hand in der Luft und die kam von Amir. Nachdem ich ihn dran nahm begann er auch schon zu reden:
„Ich finde dich...ähm dein Referat fantastisch... also gut gelungen. Es war sehr informativ. Du alles sehr schön erklärt ..."

An mehr konnte ich mich nicht erinnern, da ich mich mittlerweile in seinen tief blauen Augen verloren hatte. Wir waren die einzigen auf der Schule die aus Ägypten kamen (und ja Ägypten bestimmt nicht nur aus Sand und Pyramiden) und er war der erste Ägypter mit blauen Augen, den ich je gesehen habe.

Nachdem er aufgehört hatte seine Lippen zu bewegen und wir uns nur noch anstarren, bedankte ich mich bei ihm mit gesenktem Blick, da es mir mittlerweile peinlich wurde ihn die ganze zeit in den Augen geschaut zuhaben, und ging daraufhin sofort zurück auf mein Platz.

Nach dieser Doppeltstunde Mathe hatte ich eine Freistunde, also entschied ich mich dazu, in der Bibliothek ein paar Hausaufgaben zu erledigen, sodass ich am Nachmittag mehr Zeit für mich haben würde. Als ich mich rechts hinten in die Ecke auf einen Freien Platz mich hinsetzte, holte ich mein Geschichtsheft, sowie mein Geschichtsbuch heraus. Ich war so tief dabei meine Hausaufgaben zu erledigen, dass ich gar nicht bemerkte, dass Yasin auf mich zu lief.

Yasin war auch in meiner Stufe und gehörte zu einer der ‚coolen'. Er kam aus Albanien und hatte braune Augen sowie hellbraune glatte Haare.
Als ich schließlich bemerkte, dass er vor mir stand, hob ich mein Kopf zu ihn hoch. Er lächelte mich an... ich verstand nicht warum.

"Darf ich?", fragte er und schob den Stuhl gegenüber von mir etwas weiter nach hinten. Ich konnte ihm ja schlecht verbieten sich hinzusetzten also nickte ich leicht und senkte wieder meinen Blick. Was wollte er nur von mir? Warum ich? Wahrscheinlich will er nur meine Deutsch Hausaufgaben abschreiben!

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Salam Waleikum meine Lieben Geschwister im Islam. In sha Allah wird euch meine erste Geschichte gefallen.
Ich bitte euch mir Feedback zugeben, damit ich mich verbessern kann. Vielen Dank ihr süßen !

Layla & Amir | Wahre liebe? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt