Kapitel 1- Ein weißes Gewand

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Ein langes, weißes Gewand umhüllte seinen Körper. Lange, glockenförmige Ärmel wirbelten durch die Luft und seine langen, ebenholzfarbenden Haare drehten sich mit ihm, als Neji sich um sich selbst drehte, immer schneller und schneller, um all die Gegenstände abzuwehren, die Tenten, als seine Assistentin, warf.

Es waren mehr als 18 Stück und Nejis Ziel waren 64. Das war alte Tradition in seiner Familie. Tenten war fasziniert von ihm. Jetzt und schon immer.

Neji gab sich anders als alle anderen Jungen, denen sie je begegnet war. Er stand sehr still, hatte ein gutes Auge und bemerkte zahlreiche Kleinigkeiten, die niemand anderes sah. Er war so ehrgeizig wie niemand sonst und er liebte stille und Frieden.

Er konnte so still sein, dass kleine Vögelchen sich auf seine Fingerspitzen setzten, aber genauso blitzschnell konnte er kämpfen.

Neji und Tenten waren schon so lange Trainingspartner ihn allen möglichen Kampfsportarten, dass sie sich jemand anderen an ihrer Seite gar nicht mehr denken konnte.

Sie waren ein eingespieltes Team und sie wussten, dass sie sich auf den anderen verlassen konnten.

Deshalb hatte Neji Tenten gebeten, ihm mit seinem- nun ihrem- Auftritt beim Talentwettbewerb zu helfen.

Jeder an der Schule wusste, wie gut Tenten werfen konnte. Ob im Volleyball, Handball, Schlagball oder Messerwurf. Tenten traf alles. Genauso wie Neji alles abwehren konnte. Er hatte von klein auf geheime Techniken seiner Alten Kämpferfamilie gelernt und dabei einen Tanz gelernt, bei dem Man in seiner Perfektion 64 Messer einwandfrei abwehren konnte. Und genau den wollte er beim Talentwettbewerb vorführen.

Tenten war sofort Feuer und Flamme gewesen. Weniger, weil sie den Wunsch verspürte, ein Messer auf Neji zu werfen, sondern viel eher, weil die beiden dann viel zeit miteinander verbringen würden. Und je mehr zeit man miteinander verbrachte, desto besser lernte man sich kennen. Und auch wenn Tenten alles über seine Kampfkünste wusste, war ihr doch fremd, wie es um sein Herz stand.

Eigentlich die Sache, die sie brennend interessierte.

So war sie dazu gekommen, ihm zu helfen. Doch sie hatten beschlossen, dass es weitaus ungefährlicher war, mit Softbällen anzufangen, damit Neji sich nicht aus Versehen verletzte. Und mittlerweile kam Tenten sich vor, wie eine Tennisball Maschine. Das Ganze missfiel ihr sehr und ihr Wurf-Arm wurde langsam müde.

Sie hatte sich das ganze entschieden anders vorgestellt. Sie hatte gedacht, dass sie vielleicht mehr miteinander reden würden oder nach dem Training noch in ein Café gehen würden. Doch in dieser Hinsicht war Neji genauso stur, wie er stillstand. Absolut.

Für Tenten war es also kein leichtes, mehr darüber herauszufinden, ob Neji überhaupt irgendwen an sich heranlassen würde. Oder besser gesagt: an sein Herz.

Völlig in Gedanken versunken warf sie den nächsten ball, eine Holzkugel, die eigentlich nur das Loch im Ballwagen stopfen sollte. ER war viel schwerer als die anderen und flog natürlich schneller. Normalerweise wäre Tenten das veränderte Gewicht sofort aufgefallen. Doch so in Gedanken über Gefühle versunken, passte sie nicht richtig auf. Schon donnerte der Ball Neji gegen den Kopf und ließ ihn nach hinten kippen.

Tenten schlug entsetzt die Hände vor den Mund und holte nach, wozu Neji keine Zeit gehabt hatte: Sie schrie aus Leibeskräften. Dann fing sie an hektisch vor sich hin zu murmeln.

„Oh Gott. Das tut mir so leid, Neji. Tut mir so leid", wisperte sie und lief zu ihm herüber. Neji rührte sich kein Stück und Tenten fragte sich, ob sie ihn wohl wirklich bewusstlos geschlagen hatte.

Hastig beugte sie sich über ihn und hielt ihren Zeigefinger unter seine Nase. Wenigstens atmete er. Dann fühlte sie seinen Puls. Auch recht in Takt. Plötzlich schnupperte sie und hielt seine Hand unter ihre Nase.

Dann musste sie kichern. Den Geruch kannte sie von ihrer besten Freundin Hinata. Vanille mit Zimt. Ob Neji heute Morgen versehentlich ihr Parfum genutzt hatte?

Leider schlug Neji in diesem Moment die Augen auf und fragte verwirrt: „Was machst du da?" Hastig klatschte sie seine Hand auf den Boden und er schrie auf.

„Oh, verdammt", rief Tenten und hielt ihre Hände in die Luft. „Ich verspreche, ich mache nicht noch mehr kaputt."

Neji sah für zwei Sekunden einfach zu ihr hoch und Tenten fiel auf, dass seine Augen gar nicht ganz hell waren, wie sie immer gedacht hatte, sondern ein paar silberweiße Sprenkel aufwiesen. Nejis Blick hatte sie immer schon fasziniert. Und obwohl sie von Hinata wusste, dass viele die unnatürlich hellen Augen der Hyuuga als verwirrend empfanden, oder sich gar davon abgestoßen fühlen, hatte sie dieses Problem nie gehabt. Diese hellen Augen waren die ehrlichsten und faszinierendsten der Welt und gerade bei Neji musste Tenten aufpassen, dass sie sich nicht darin verlor. Die silberweißen Sprenkel waren in der linken Iris stärker als in der Rechten. Tenten bemerkte, dass ihr Mund ein Stückchen aufgegangen war und sie schloss ihn hastig wieder. Dan schmunzelte er.

„Dafür, dass du so gut mit Waffen umgehen kannst, bist du aber reichlich ungeschickt, Tenten."

Irgendwie wusste sie nicht, ob sie sich über diese Aussage freuen sollte. Aber schließlich war es ein halbes Kompliment. Und damit war Tenten für's erste zufrieden.

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So, das ist das erste Kapitel zu meiner neuen Fanfiction "Für Immer" über Neji und Tenten. Diese Fanficiton wurde sich von BlossemKhatib gewünscht und hier ist sie. Sie wird modern und süß und ich hoffe sehr, dass dir das erste Kapitel gefällt.

Die weiteren Kapitel werden ab nächste Woche Donnerstag, dem 21.01 immer wöchentlich folgen. Ich freue mich auf euch.^^

𝑭𝒖̈𝒓 𝑰𝒎𝒎𝒆𝒓 // 𝑁𝑒𝑗𝑖 𝑥 𝑇𝑒𝑛𝑡𝑒𝑛 [𝑴𝒐𝒅𝒆𝒓𝒏 𝑨𝑼]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt