Heute war der 1. Oktober 2002. Unser 13. Geburtstag! Seit einem Jahr gingen wir auf Missionen in Superheldenoutfits, die ich nicht wirklich mochte. Wahrscheinlich weil sich meine haare immer im Reißverschluss verfingen und Masken, die im Gesicht klebten und nur schmerzhaft wieder abgingen. Aber gut. Es wurde nie wirklich gefeiert. Dad sagte immer: "Feiern lenken euch nur ab vom Training". Also würden wir wie immer in unserer halben Stunde Freizeit feiern, in der wir ausnahmsweise machen durften was wir wollten. Vor en paar Tagen hatten wir uns schon rausgeschlichen und Getränke wie Limo oder Cola besorgt. Kuchen würde Mom machen. Ich zog mich an, band die Krawatte, allerdings nicht sonderlich ordentlich denn dafür war ich ehrlichgesagt zu faul und wartete im Gang auf die anderen bis Mom klingelte. Wir gratulierten uns alle gegenseitig, jeder jedem. Plötzlich hörten wir das Signal. Wir begaben uns nach unten.
Alles wie immer. Bis auf eine Kleinigkeit. Jeder hatte an seinem Platz ein kleines Päckchen liegen. Das war neu. Ansonsten bekamen wir nichts zum Geburtstag. Unsere Zimmerdeko sowie die Möbel konnten wir uns einmal alle zwei Jahre aussuchen. Letztes Jahr hatte ich aber nur wenig geändert, während Vanya zum Beispiel ihr Zimmer an ihre neue Leidenschaft, das Geigenspielen angepasst hatte. "Hinsetzten!", befahl Dad. "Die Päckchen könnt ihr öffnen wenn ihr fertig gegessen habt." Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass Pogo ihn überredet hatte, uns eine Freude zu machen. Das Training würde natürlich nicht ausfallen. Als ich aufgegessen hatte , nahm ich mir mein Paket. es war schwerer als erwartet und in stumpfes weißes Papier eingepackt. Ich entfernte das Papier. Zum Vorschein kam... Ein Buch, dass nicht mal klassische Literatur oder aus der Antike stammte. Ich hätte Dad nicht zugetraut, dass er tatsächlich ein Science Fiktion Buch besorgen würde. Vanya hatte so dingsels für ihre Geige bekommen von denen ich weder wusste wie sie heißen noch für was sie da waren, aber sie schien glücklich. Vanya strahlend zu sehen war selten. Meist wirkte das Mädchen entweder neutral, manchmal fast schon traurig. Ben, der neben mir saß, hatte ebenfalls ein Buch erhalten, doch ich konnte nicht sehen welches. Als wir endlich gehen durften, mussten wir uns sofort fürs Training anziehen.
Es war verdammt anstrengend, doch immerhin war es kein Einzeltraining, sodass man nicht die ganze Zeit unter Dads Beobachtung stand.
Samstag, 5. Oktober 2002
Endlich, unsere kleine Feier konnte beginnen. Wie immer war sich Vanya sehr unsicher ob sie wirklich kommen sollte oder wir sie wirklich dabei haben wollten. Allerdings konnten Fünf, Ben und ich sie überzeugen. Dad trichterte uns zwar immer ein wir sollten uns nicht mit "normalen" Leuten abgeben, aber Scheiß drauf. Vanya war unsere Schwester und daran konnten keine Kräfte irgendwas ändern. Außerdem war sie besonders auf ihre ganz eigene Art und weise. Sie hatte zum Beispiel außergewöhnlich schnell gelernt wie man Geige spielte. Aber zurück zum Thema. Wir waren gerade oben im Gewächshaus angekommen, als Mom auch schon Kuchen vorbeibrachte. Wir schalteten Luthers Plattenspieler, den wir raufgeschleppt hatten (und mir auf den Zeh gefallen war was scheiße weh getan hatte) an und legten "I think we're alone now" von Tiffany auf. Wir tanzten, tranken Limo und aßen Kuchen. Luther begann zu erzählen, dass Dad ihn gelobt hatte, denn anders als dem Rest von uns machte ihm das Training tatsächlich spaß. Als wir jedoch mit Pappbechern abwarfen, hielt er sofort die Klappe. Wir machten wahrscheinlich eine menge lärm aber das war uns ziemlich egal. Wir hatten spaß. Exakt eine halbe Stunde. Dann kam Pogo um uns für unseren Unterricht am Nachmittag abzuholen. Mathe. Obwohl ich ziemlich gut drin war hasste ich es. Es war einfach langweilig. Schweigend saß ich an meinem Schreibtisch und löste die Aufgaben. Ab und zu schauten Mom und Pogo rein um zu sehen ob ich mein Zeugs machte.
Der selbe Tag, circa 22 Uhr.
Mom hatte uns gerade ins Bett gebracht und ich wartete bis keine Schritte zu hören waren, dann schlich ich durch die Wand in die Zimmer von Ben, Vanya und Fünf. Ich wollte einfach noch nicht schlafen und es war noch Limo da. In solchen war meine Kraft ziemlich nützlich, denn man konnte mich nicht im Flur erwischen. Und leise war ich auch. Nachdem ich sie alle überzeugt hatte, schlichen wir nach oben. "Wenn Dad uns erwischt, bringt er uns um.", meinte Ben, und wir stimmten ihm zu. Gerade hatten wir es uns gemütlich gemacht, da stand er schon wie eine Horrorfigur hinter und. Wenn man vom Teufel spricht, dachte ich mir "Nummer Fünf, Nummer Sechs, Nummer Sieben, Nummer Acht! Was soll das hier?", fuhr er uns an. Eine Weile standen wir einfach nur schweigend da und starrten auf den Boden. "Es war meine Idee...", begann ich. Tot war ich so oder so, also konnte ich auch gleich die Wahrheit sagen. "Ich dachte mir wir könnten vielleicht unsere halbe Stunde etwas ausdehnen..." "NUMMER ACHT! DIESES VERHALTEN IST INAKZEPTABEL! " Ich fass euch kurz zusammen, weil ich schuld war, war meine Freizeit bis November gestrichen, also nicht zu Griddy's rausschleichen, während meine Brüder und meine Schwester nur nächste Woche das Verbot bekamen. Danach wurden wir ins Bett geschickt. Aber immerhin hatten wir unser nachträgliches Fest am Nachmittag.
Ich bin wieder da! Und sorry, ich persönlich find das Kapitel nicht so gut, aber ich hab es einfach veröffentlicht. Schreibt mir gerne in die Kommentare, wie ihr es findet. Nur mit Kritik kann ich die Geschichten verbessern. Danke!
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Nummer 8 - Vor den Zeitreisen
FanfictionDass hier wird ein Oneshot Buch wieder mit Miriam. Es wird die Rückblenden die in den anderen Büchern gefehlt haben und anderes enthalten, mehr dazu im 1. Kapitel. Das ganze spielt dann in 2003 und vorher, also bevor Fünf die Scheiße beim Frühstücks...