Kapitel 41

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Samu fielen beinahe die Augen aus dem Kopf.
„Hast du Karten besorgt, oder was?", fragte er völlig perplex.
„Ja!", grinste Suvi und wedelte mit den beiden Karten vor seiner Nase herum. „So, und nun komm!", sagte sie und hüpfte vor ihm in Richtung Eingang. Samu hatte sich inzwischen wieder zusammengerissen und folgte Suvi zum Eingang. Suvi hatte mit die besten Plätze besorgt und dafür das halbe Internet auf den Kopf gestellt.
„Wow. Ich kann es noch gar nicht fassen...", gab Samu zu als sie auf ihren Plätzen saßen.
„Ich habe mir gedacht, vielleicht freust du dich...", sagte Suvi und sah ihren Vater forschend an. Dieser nickte wild und wollte etwas erwidern, aber da kamen auch schon die ersten Spieler. Suvi freute sich mindestens genauso über das Spiel, wie ihr Vater, da sie selber auch ein riesen HIFK-Fan war.

Das Spiel war sehr spannend und hatte vielen Höhen und Tiefen. Ständig sprangen Suvi und Samu auf und saßen im nächsten Moment wieder auf ihren Plätzen und riefen den Spielern Glück zu. Schlussendlich gewann der HIFK dann doch haushoch und Suvi war sehr zufrieden mit dem Spiel.
Es war schon Nachmittag als Samu und Suvi wieder aus der Halle raus waren.
„Das war wunderbar! Danke Suvi!", sagte Samu und nahm seine Tochter in den Arm.
„Papa, du glaubst doch nicht etwa, dein Geburtstag wäre damit vorbei?", rief Suvi schockiert und Samu sah sie verwirrt an.
„Wie, war das nicht mein Geschenk?", fragte er und Suvi fing an zu lachen.
„Quatsch! Das war nur eine Idee, um die Zeit bis zum Flug besser zu verbringen.", lachte sie und Samu horchte auf.
„Flug?!", fragte er schockiert und Suvi grinste schälmisch.
„Komm mit! Nicht, dass die Maschine ohne uns abfliegen würde, aber wir wollen den Piloten auch nicht zu lange warten lassen.", sagte sie und zog ihren Vater mit zur Bushaltestelle. Dort stiegen sie in den nächsten Bus und fuhren zu einem Abgelegenen Flugplatz.
„Du hast doch nicht wirklich eine Privatmaschine gebucht?!", fragte Samu und sah seine Tochter an. Sie waren auf dem Weg zu einer kleinen Maschine und Suvi grinste.
„Da kannst du dich bei Riku bedanken. Zwar war es meine Idee, aber er hat dafür gesorgt, dass es funktioniert.", sagte sie und Samu schüttelte den Kopf.
„Ihr seid doch alle verrückt.", murmelte er und nahm Platz.
Suvi stieß ihm gegen den Oberarm und sagte gespielt beleidigt: „Das habe ich gehört! Und du hast es dir nur verdient!"
Sie setzte sich neben ihn und der Flug begann.
Nach einem halbstündigen Flug setzte die Maschine zur Landung an. Sie landeten problemlos und Suvi bedankte sich bei dem Piloten. Dann stiegen die beiden aus und Samu sah sich um. Sie waren auf einer der kleinen Inseln vor der Küste Finnlands gelandet. Die Insel schien soweit unbewohnt und war auch nicht sonderlich groß. Aber vor ihnen erstreckte sich ein kleiner Nadelwald. Kopfschüttelnd holte er den Korb aus dem Frachtraum.
„Sagst du mir jetzt endlich, was in dem Korb ist?", fragte er neugierig. Doch Suvi schüttelte den Kopf.
„Nein. Wir müssen jetzt erst einmal ein bisschen laufen.", sagte sie und sie wanderten in den Wald hinein.
Nach einiger Zeit sah Suvi kurz auf ihr Handy und lotste Samu in eine andere Richtung.
„Man, Suvi! Mach es nicht so spannend!", beschwerte Samu sich und Suvi fing wieder an zu lachen.
„Sagt der, der mich mit einem Schal über den Augen quer durch Finnland kutschiert hat!", lachte sie und Samu sah sie grinsend an.
„Na gut... aber sag mir wenigstens, wann wir da sind.", forderte er sie auf. Suvi nickte und wartete einen kurzen Moment. Dann deutete sie in eine Richtung und sagte:
„Wir sind da."

Verwundert sah Samu in die Richtung in die Suvi deutete. Dann erkannte er die Hütte.
„Wir übernachten hier nicht etwa, oder?", fragte er und wippte aufgeregt mit dem Fuß.
„Doch, tun wir!", grinste Suvi und führte ihn um die Hütte herum zum Eingang.
„Hereinspaziert! Vorsicht, dein Geschenk müsste mitten im Wohnzimmer stehen.", warnte sie ihn und Samu betrat die Hütte.
Drinnen war es gemütlich mit einem Sofa, einem Sessel, einem Tisch mit Stühlen, einer kleinen Küche und einem Ofen eingerichtet und Samu fühlte sich sofort pudelwohl. Tatsächlich stand mitten im Raum ein großes Paket.
„Das ist mein Geschenk?", fragte er und sah Suvi an. Diese lächelte und nickte.
„Du findest heraus, wie du es auf bekommst und ich packe den Korb aus.", sagte sie und nahm ihrem Vater den Korb ab. Sie stellte ihn auf den Tisch und fing an die Lebensmittel in den Kühlschrank zu legen.
Samu stand derzeit neben dem großen Packet und sah es sich genau an. Kurzerhand ging er in die Küche und nahm ein Messer aus der Schublade und schritt wieder auf das Paket zu. Suvi kam gerade rechtzeitig aus dem Schlafzimmer, wo sie die Kleidung verstaut hatte, um zu sehen, wie Samu das Messer in das Packet rammte.
„Papa, nicht so gewalttätig!", lachte sie und zog das Messer wieder heraus. „Schau mal, da ist Klebeband. Das kannst du weg machen und das Paket sollte sich ganz einfach öffnen lassen.", grinste sie und Samu sah sie finster an.
„Jetzt muss ich mir schon von meiner Tochter sagen lassen, wie man ein Paket öffnet! Ich werde alt.", sagte er theatralisch und beide fingen an zu lachen.
Als Samu das Paket nach einem kleinen Kampf endlich auf bekommen hatte, staunte er nicht schlecht. Der Inhalt war schwer.
„Himmel, was hast du denn da gekauft?", fragte er und sah in Suvis grinsendes Gesicht.
„Soll ich dir helfen?", fragte sie und Samu trat zur Seite. „Papa, so öffnet man große Geschenke:" sagte sie und zog an einem Pappstück. Die Seiten des Kartons fielen zu Boden und gaben die Sicht auf einen großen Schwarzen Räucherofen frei. Samu hüpfte wie ein kleines Kind auf der Stelle herum und freute sich.
„Danke Suvi!", rief er und hob seine Tochter hoch. Sie fing an zu lachen und kurz darauf lag sie auf dem Sofa und wurde gekitzelt.
„Und wie bist du auf die Idee mit dem Ofen gekommen?", fragte er nach der Kitzel-Schlacht.
„Ich dachte mir, du machst so gerne geräucherten Fisch, da brauchst du mal einen ordentlichen Ofen für!", erklärte sie und Samu fuhr mit seinem Finger die Konturen des Ofens entlang.
„Uii!", sagte er und klatschte begeistert in die Hände. „Hast du darum den Korb mit geschleppt? Oder viel mehr, ich habe ihn geschleppt und du hast ihn gepackt.", fragte er und Suvi nickte.
„Was würde denn ein Räucherofen bringen, wenn du nichts hast, was du räuchern kannst. Aber da gibt es noch eine kleine Problematik...", sagte sie und grinste wissentlich, dass ihr Vater begeistert sein würde. „Den Fisch, müssen wir noch fangen!"   

SEINE Tochter (Samu Haber)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt