Kapitel 11 Betrunken

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Mit schnellen Schritten lief ich mal wieder über den Laufsteg. An der Seite erkannte ich One Direction. Als ich am Abstieg des Stegs angekommen war, lief ich in den Backstage Bereich. Dieses Mal wurden wir allerdings nicht für das Event später umgestylt, sondern behielten unsere Kleider an. Wegen der Gerüchte von Harry und mir lag die Aufmerksamkeit stärker denn je auf mir und vielen Models gefiel das nicht. Die meisten schauten mich böse an, aber es waren auch ein paar neidische und verträumte Blicke zu erkennen. Trotz des Interviews glaubten wohl immer noch Leute, dass ich mit Harry zusammen war. Ein Déjà-vu Gefühl durchzog mich, als plötzlich eine junge Frau auf mich zuteilte um mir den Weg zur Festhalle zeigte. Zum Glück war diese Fashionshow nicht ganz so stark besucht wie letztes Mal, sondern nur eingeladen Gäste nahmen hieran Teil. One Direction war noch nicht hier, weshalb ich mich erst mal an einen der, diesmal mit Stühlen ausgestatteten, Tische setzte. Plötzlich tippte mich jemand von hinten an und ich erschrak. Entsprechend verärgert drehte ich mich um. Es war Liam. „Oh Gott Liam. Erschreckt mich doch nicht so.", sagte ich genervt. Woher ich diese Stimmungsschwankungen hatte wusste ich nicht. „Tut mir leid. Wollte nur Bescheid sagen, dass wir jetzt hier sind. Du siehst übrigens umwerfend aus. ", sagte er zufrieden strahlend. „Danke.", sagte ich harsch. „Wie ihr ja wisst, geht es um das Gerücht, welches über mich und Harry verbreitet wird.", begann ich. Das Thema war mir sichtlich unangenehm. „Ähm ja..", meldete Harry sich zu Wort, welcher die ganze Zeit neben Liam gestanden hatte und mich strahlend ansah. „Da es dir ja sehr unangenehm zu sein scheint, sollten wir diese Angelegenheit regeln. Vermutlich sollten wir übermorgen zu einem Interview gehen und die Sache klarstellen.", fragend schaute er mich an. „Ist das ok für dich?", fragte er mich vorsichtig. Ich nickte. Er lächelte und tätschelte meinen Arm. „Ok, du musst mich jetzt aber nicht trösten.",dachte ich genervt.

Der Abend verging relativ schnell, und es waren schon relativ viele Menschen gegangen. Ich war allerdings noch etwas geblieben. Die Jungs und ich waren alle etwas angetrunken, was die ganze Situation allerdings um einiges erleichterte, da nicht dauernd ernste Themen aufgegriffen wurden. Die Stimmung war insgesamt ziemlich ausgelassen.

Plötzlich nahm Harry mich zur Seite. Er hatte etwas mehr getrunken als die anderen, weshalb er lallte. Ich grinste ihn an: „Wohin gehen wir?", fragte ich. „Wirst du schon sehen.", sagte er geheimnisvoll. „Echt jetzt Harry. Wohin gehen wir? Ich möchte nicht zu weit von der Halle entfernt sein, wenn ich keine Securitys dabei hab. Vielleicht wäre es besser wenn wir zurück gehen?", fragte ich ihn zögernd. „Hey Blair.", sagte er ausgelassen. „Entspann dich mal. Hier wird uns schon keiner angreifen. Komm lass dich umarmen.", sagte er gut gelaunt, während ich nur verdattert dastand und langsam begriff, dass er nicht nur etwas angetrunken war, sondern richtig voll war. Ich wurde etwas nervös. Plötzlich umarmte er mich stark. Ich musste etwas Luft schnappen. Er war stärker als er aussah. „Harry vielleicht wäre es allerdings auch besser wir würden wieder reingehen, weil du etwas angetrunken bist. Dann könnten wir mit den anderen Jungs nach Hause fahren.", sagte ich vorsichtig und drückte Harry leicht von mir weg. „Vielleicht sollten wir aber auch gerade weil ich betrunken bin nicht mehr reingehen.", er lachte. „Ich will ja nicht, dass hier irgendjemand einen schlechten Eindruck von mir kriegt.", er grinste und umarmte mich wieder. Dieses Mal von hinten, sodass seine Arme um meine Taille lagen. Er stützte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und atmete ruhig neben meinem Ohr. Wenn er so weiter machte würde das hier garantiert ausarten. Ich kniff die Augen zusammen um mich zu sammeln. Wie schaffte man es einen betrunkenen 20 Jährigen alleine davon zu überzeugen irgendwohin zu gehen, wo er nicht hin wollte ? Keine Ahnung. Harry drückte meinen Rücken enger an seinen Bauch. Ich schnappte Luft, zwar diesmal nicht, weil er so stark war, sondern weil mich lange niemand mehr so nah berührt hatte. Es fühlte sich schön an so mit Harry dazustehen, auf freundschaftliche Weise. Plötzlich zog er kurz seinen Kopf zurück und strich mich die Haare aus dem Nacken. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als er kurz seine Lippen darauf legte. Warum tat er das? Ich befreite mich sanft aus seinen Armen und schaute ihn fragend und zugleich etwas entsetzt an. Er lächelte siegessicher. Das eben war hundertprozentig nicht freundschaftlich gemeint.

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