Prolog / Die Nacht die alles veränderte.

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Hexenblut von MorganaNightwish

Prolog: (2 Jahre zuvor)

06.06.13

Die Schreie ihrer Mutter übertönten das Knistern des Feuers und auch den ein oder anderen laut von den anderen Hexen. Dort stand sie in einem einfachen, weißen Kleid aus Leinen und alles brannte wie Zunder. Luna kauerte auf dem Boden und verbarg ihr Gesicht in den von Dreck beschmutzten Händen. Sie konnte das alles immer noch nicht verstehen. Warum hatte sie es nicht Verhindern können? Die Antwort auf diese Frage war recht einfach, jedoch änderte dies nichts an ihren Zweifeln die sie seit dem entzünden des Feuers gegen den Zirkel hegte. Ihre Mutter hatte gegen die Regeln des Zirkels verstoßen und in der Bestrafung ist dieser leider noch sehr altmodisch. So kam es, dass Lerona am Sechsten Juni, im Schutz der tiefen Schwarzen Nacht auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald von Kanada, auf dem Scheiterhaufen vor allen Mitgliedern des Hexen Zirkels am lebendigem Leibe verbrannt wurde und das vor den Augen ihrer Tochter. „Seht, meine Hexentöchter! Dies passiert mit jenen, die es wagen sich gegen die Regeln des Zirkels zu stellen!", vernahm sie dumpf die Worte der Frau, die ihr heute die Mutter nahm.

Die Flammen um züngelten den Körper ihrer Mutter nun vollständig und die Schreie von Lerona wurden allmählich leiser. Die Lebenskraft hatte den Körper verlassen und das einzige was jetzt noch an diese grausame tat erinnerte war die Asche auf dem Scheiterhaufen und der widerliche Duft von verbranntem Fleisch, der sich an der Luft fest klammerte und nicht aus Lunas Nase verschwinden wollte. „Asche zu Asche. Staub zu Staub", rief Trimana, die Hexen älteste mit erhobenen Armen gen Himmel. „Asche zu Asche. Staub zu Staub", wiederholten die zahlreichen Hexen den Anfang des Bannspruches. „"Ihr Mächte des Himmels und der Erde, dies Weib uns zugetragen werde. Von ihrem Treiben sei sie von nun an getrennt, auf das sie wie eine Motte im Licht verbrennt.", vollendete Trimana den Zauber.

Luna richtete sich auf und schritt anmutig auf die Überreste ihrer Mutter zu.

„Trimana? Erlaubt ihr es mir ein Andenken, an meine geliebte Mutter, mitzunehmen?", wollte sie wissen. „Aber Hexentochter, ihr möchtet doch kein Andenken an eine Frau, die solch schreckliches vollbrachte und somit den Zirkel in Gefahr brachte?", schrie sie in die dunkle Nacht hinaus. „Diese Frau ist immer noch meine Mutter, Trimana! Egal was sie verbrochen hat. Ich bin enttäuscht vom Zirkel! Wir leben im 21. Jahrhundert! Die Zeit in Salem war grausam genug für uns! Unzählige Hexenschwestern haben wir durch den Scheiterhaufen verloren! Soeben wurde eine Hexe lebendig verbrannt. Hexenschwestern! Wir wollen doch nicht, das so etwas wie in Salem wiederholt wird, oder?", brüllte Luna nun. Sie war erschüttert von den grausamen Machenschaften des Zirkels. „ So sind die Regeln, meine Liebe! Wer sich nicht daran hält wird, je nach Ausmaß des Vergehens, dem Scheiterhaufen ausgesetzt", entgegnete Trimana und verließ den Schauplatz einer weiteren grausamen Tat des Zirkels. Die restlichen Hexen folgten ihrer Anführerin, aber Luna lies sich auf dem Geröll Haufen, der als Untergrund des Scheiterhaufens diente, nieder und füllte etwas Asche in ein kleines Glasfläschen und steckte es in ihre Tasche. „Sei gesegnet, Mutter", flüsterte sie so leise, das der Wind ihre Worte verschluckte und in die weite Welt hinaus trug.

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