Eine nicht endend wollende Trauer überkam mich, seid dem tödlichen Unfall meiner Mutter. Es war ein Autounfall der ohne meine Rücksichtslosigkeit nicht passiert wäre. Nach einer Partynacht wollte sie mich mit dem Auto abholen, da es sehr stark Regnete. Noch bevor sie bei mir an kam, kam sie von der Spur ab und knallte in einen großen Baum hinein. Im Krankenhaus hieß es sie sei in Lebensgefahr. Zwei Tage darauf verstarb sie im Krankenhaus. Sie war nicht einmal bei Bewusstsein. Seit dem gebe ich mir die Schuld an ihrem Tot. Die Leute sagten mir zwar, es sei nicht meine Schuld aber ich wusste es ganz genau.
Drei Monate war es schon her, drei Monate habe ich sie nicht gesehen und werde sie auch niemals wieder sehen können. Nie wieder werde ich mit ihr reden können, sie um Rat fragen oder einfach bei ihr sein können. Dieser Gedanke bringt mich zum weinen, wie in letzter Zeit fast immer. Das wäre auch nicht weiter schlimm, wenn es nicht mitten im Bus auf dem Heimweg vor vielen anderen Menschen geschehen würde.
Von einigen wurde ich etwas komisch angesehen, die anderen wanden mit Absicht den Blick von mir ab. Im Augenwinkel konnte ich auch einen mitleidenden Blick erkennen. Normalerweise wäre mir sowas super peinlich gewesen, aber im Moment ist mir so ziemlich alles egal. Mit Tränen in den Augen legte ich meinen Kopf zur Seite an das Fenster. Dann stellte ich noch meine Musik an meinen Kopfhörern lauter. Es lief meine Lieblings Playlist, und zwar die Rock Playlist. Rockmusik hatte eine beruhigende Wirkung auf mich. Dabei fühlte ich mich immer gleich glücklicher.
Nachkurzer Zeit hatte ich mich wieder beruhigt, dann musste ich auch schon aussteigen. Beim Aussteigen konnte ich die Blicke der anderen auf mir spüren. Auch wenn ich nicht hin sah, wusste ich das sie mich anschauten.
Von der Haltestelle aus konnte ich mein Haus sehen. Die Gegend war etwas gewöhnungsbedürftig, da wir erst vor ein paar Wochen her gezogen sind. Es war hier alles anders. Vorher wohnten wir in einer schönen Wohnung in der Stadtmitte, nun eher am Stadtrand. Hier war wenig los und es schienen sich alle zu kennen. Vorher hatten sich alle einfach ignoriert und keiner kannte seine Nachbarn. Ich fands allgemeinbesser, als mich niemand kannte in der Stadt. Jetzt wurde man gefühlt überall von jedem mit Namen gegrüßt ohne das ich deren Name kenne. Gezwungenermaßen lächelte ich dann immer offensichtlich genervt zurück und sagte ,,Hallo".
Unsere alte Wohnung wurde verkauft und mein Onkel hat von dem Geld ein neues Haus in einer neuen Stadt gekauft. Er meinte es würde uns gut tun woanders zu wohnen. Ich denke eher, er wollte einfach in seinem bekannten Ort bleiben und hat uns deswegen mit her geschleppt. Nachdem Tot meiner Mutter, musste mein Onkel auf mich und meinen älteren Stiefbruder "aufpassen", da mein Vater schon abgehauen ist als ich noch klein war.
Lange Zeit waren meine Mutter und ich dann alleine bis meine Mutter einen neuen Mann kennengelernt hat. Meine Mutter und der Vater meines Stiefbruders haben erst vor zwei Jahren geheiratet. Ich war davon nicht wirklich begeistert. Seine Mutter soll bei der Geburt gestorben sein. Es gab wohl Komplikationen oder sowas. So genau wurde nie über das Thema gesprochen. Nun alles war wohl etwas kompliziert. Auf einmal ist sein Vater dann einfach so verschwunden, niemand hat je wieder was von ihm gehört. Zumindest hat meine Mam behauptet nichts weiteres über sein Verschwinden zu wissen. Mutter hat mich also quasi alleine großgezogen und als mein Stiefvater verschwunden ist, hat sie meinen Stiefbruder wie ihr eigenes Kind behandelt. Manchmal hatte ich das Gefühl das sie ihn bevorzugte. Da er keine andere Mutter kannte, war meine Mutter für ihn wie eine eigene Mutter.
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My complicated life
Novela JuvenilJess ist 16 Jahre alt und leidet seid einem Vorfall an Depressionen. Sie ist vor kurzem mit ihrem Onkel und ihrem Stiefbruder umgezogen. Alkohol sowie Drogenkonsum sind bei ihr Alltag. Ihr Leben ist sehr Chaotisch. Nur ihr älterer Stiefbruder Josh...