// eins

120 12 6
                                    

27.09.2005
Und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Aufstehen schien unmöglich, nicht jetzt zumindest. Sie lag da, die salzigen Tränen strömten über ihre roten Wangen. Auf ihren Schläfen übte sich ein scheußlicher Schmerz aus und ihr Hals kratze von dem vielen Rufen. Violet Harmon war wortwörtlich am Boden, denn mit ihren dünnen Armen krallte sie sich an das Mamor. Sie suchte halt, den sie derzeit nicht besaß.
Keiner der zuvor anwesenden Leuten war mehr da, vergeblich hatte ihre Mutter versucht sie fortzubringen.

Robert Harmon
04.07.1934-25.09.2005
Möge er in Frieden ruhen.

Sie hatte es sich schon so oft durchgelesen, doch verstehen wollte sie es immer noch nicht.

"Hi Grandpa,
vielleicht kannst du mich ja hören, hoffe ich zumindest. Ich hab dich lieb, ich hätte es dir viel öfters zeigen sollen, doch das ist ja nun zu spät."

Sie brach und schluchzte vor sich hin.
Ihre Gesicht drückte sie gegen das kühle Marmor und versuchte ihren Atem zu kontrollieren.

"Und warum ausgerechnet du? Warum hat der Krebs dich ausgesucht? Das ist so unfair, so ungerecht. Wer soll mich jetzt in den Arm nehmen, wenn Grandma mich beim Kartenspielen besiegt. Mit wem kann ich denn jetzt schlechte Witze reißen? Ich brauche dich. Die Liebe, die du mir schenkst, gibt mir Halt, hilft mir, wenn es mir schlecht geht.
Du hast in allem das Gute gesehen, Grandpa. Das hab ich so an dir bewundert, doch habe ich es dir nie gesagt. Doch jetzt sitz ich hier und will dir so viel sagen. Und du bist fort. Ich liebe dich, möge es dir gut gehen dort wo du bist."
Sie hauchte einen Kuss auf das schwarze Grab und hob ihren zerbrechlichen Körper. Ein leichter Wind wehte durch ihre Haare und sie schloss die Augen. Dann lief sie davon.

>> <<

Ich spürte etwas kaltes an meiner Wange und mein Hinterkopf pulsierte. Ich konnte mich nicht bewegen und fühlte mich wie gelähmt. Vielleicht war ich das auch?!

Ich brummte gequält und presste meine Augenlider fest aufeinander. Ich spürte einen leichten Wind und auf meiner ganzen Haut bildete sich eine unangenehme Gänsehaut.

Mein Mund war trocken und ich öffnete zaghaft meine Augen. Es war dunkel und ich konnte wage erkennen, dass ich mich in einem recht kleinen Zimmer befand. Ich lag auf dem Holzboden, an dem ich mich abdrückte um aufzustehen. Mein Hinterkopf pochte, weshalb ich mein Gesicht verzehrte.

Ich sah an mir herunter und erkannte meine Jeans und meinen weinroten Hoodie wieder. Ich nahm eine Tür wahr, auf die ich mich langsam zubewegte.

Ich drückte die kühle Türklinke hinunter und sofort blendete mich grelles Licht. Nach ein paar Sekunden öffnete ich meine blauen Augen wieder und erkannten einen schmalen Flur. An den Wänden hingen viele Gemälde und es sah hier aus wie in einem Gespensterschloss.

"Hallo?",krächzte ich,denn mein Hals kratze und meine Wangen glühten. Ich fuhr mit meinen Finger über die raue Tapete an der Wand. Sie kratze leicht meine Fingerkuppen.

Gegenüber von mir hing ein buntes Gemälde an der Wand. Ein schwarzer Schatten war dort abgebildete und der Hintergrund wurde mit verschiedenen Rottönen geschmückt.
Ein schwarzer Holzrahmen umrandete das Bild.

Ich erblickte einen Treppenabsatz am Ende des Flures und so eilte ich dort hin. Ich lief langsam die etwas unstabilen Treppen hinunter.

Plötzlich rannte jemand in mich hinein und wie sich ein paar Sekunden später herausstellte war es ein kleines Mädchen. Ich schätzte sie war 12 und orangene Locken verzierten ihr bezauberndes Gesicht. Unter ihren strahlend blauen Augen waren ganz viele Sommersprossen, was ich unheimlich niedlich fand.

"Eine Neue.Wurde auch mal Zeit!", das Mädchen grinste mich an, wodurch ihre Grübchen zum Vorschein kommen.

"Wie bitte?", fragte ich verwirrt nach.
Eine Neue? Wo bin ich hier?

"Du kannst dich an nichts erinnern oder?", sie sah mich wieder fragend an und ich runzelte die Stirn. War wohl Antwort genug, denn sie murmelte ein 'konnte ich mir ja denken'.

"Was?", ich verstand nichts und war nur noch verwirrter als davor.
Ich wollte nur noch nach Hause.
Plötzlich kam alles wieder zurück.
Der Autounfall. Mum, Felix.
"Ich muss sofort nach Hause. Oder ins Krankenhaus. Ich muss hier weg, wo geht es raus? Ich muss zu Felix. Mum. William. Ich muss", sagte ich hektisch und mein Atem wurde unregelmäßiger und mein Brustkorb schnürte sich zu. Was, wenn ihnen etwas passiert ist.
Das werde ich nicht verkraften nicht, wenn ich überlebt habe und sie nicht.

"Verdammt, hilf mir doch!", schrie ich nun und die ersten Tränen liefen meine Wange hinunter.

"Ganz ruhig", versuchte das kleine Geschöpf mich zu beruhigen und streichelte meinen Oberarm sanft, doch ich dachte nicht daran.

"Ich werde auch alleine hinausfinden!", zischte ich wütend, schlug ihre Hand weg und rannte an ihr vorbei. Ich rannte den Flur entlang, wusste nicht wohin, doch höre noch ihre Stimme.

"Du wirst sie nicht finden", könnte ich ihre Worte klar und deutlich hören. Ich blieb stehen und sah zu ihr zurück. Meine schwarzen Haare hingen mir im Gesicht und meine Stirn war nass.

"Denn du bist tot", sagte das Mädchen nun etwas leiser und sah auf den Boden.

Ich fühlte mich wie benebelt, all meine Körperteile fühlten sich plötzlich viel zu schwer an.
Ich sackte in mich zusammen und sah nur noch verschwommen. Das kann nicht sein? Das ist nicht Real! Ich träume. Ich träume. Ich-..

Irgendwann fing ich an zu schreien und ich wusste nicht, wann ich aufgehört hatte.

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

heyy,es tut mir leid,dass ich noch so unregelmäßig update ,aber ich schreibe grad vor, damit ich zukünftig pünktlich updaten kann :)

hinterlasst mir ein vote, wenn es euch gefallen hat, oder schreibt ein kommentar 

alles Liebe

und Zayn wird immer in unserem Herzen bleiben, hoffe dass er sich bald richtig zu allem äußert ;(

Höllensturz  [one direction ff.] *on hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt