,,Wie soll ich Herrn Davids bitte anschauen?", fragte ich hysterisch. ,,Ich kann ihn nicht anschauen. Das ist so komisch."
,,Kira." Meine beste Freundin umarmte mich lange und fest. Als sie sich von mir löste, legte sie ihre Hände auf meine Schultern und schaute mich ernst an. ,,Es wird alles gut verlaufen. Mach dich nicht so verrückt. Es wird nicht so schlimm, wie du denkst. Ich bin bei dir. Schau ihn nicht an oder mache sonst was. Aber versuche auch, dich nicht zu komisch zu verhalten, sonst will er noch, dass du nach dem Unterricht bleibst, um herauszufinden warum du ihn so behandelst."
,,Oh Gott. Das überlebe ich nicht.",,Was überlebst du nicht? Alles gut bei euch beiden?"
Chloe und ich drehten uns beide überrascht um. Mein Freund Sebastian stand hinter uns.
,,H-hallo Bastian!", sagte ich schnell und setzte ein Lächeln auf. Sebastian kam mir näher, legte seine Hände auf meine Hüfte, wodurch sich die Haut unter seiner Berührung erhitzte. Er zog mich näher zu sich, legte seine Lippen auf meine und küsste mich flüchtig.,,Gehen wir rein?", fragte mein Freund. Er nahm meine Hand in seine und begann mich von Chloe weg und zum Schulhaus zu ziehen.
Ich drehte mich kurz hilflos zu Chloe um. Sie schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, jedoch brauchte ich noch mehr aufmunternde Worte von ihr, aber das ging jetzt nicht.,,Ist alles in Ordnung, Kira? Was ist los?", fragte Sebastian mich plötzlich.
,,Ja... nein. Eigentlich nicht. Es tut mir leid. Ich kann nicht darüber reden, okay?"
,,Alles gut. Ich vertraue dir. Ich will dir nur helfen. Aber wenn du mit nicht darüber reden willst, dann ist das vollkommen okay." Ich lächelte ihn dankbar an. ,,Redest du mit Chloe darüber? Kann sie dir helfen?"
,,Ja.", gab ich etwas kleinlaut zu. ,,Sie hilft mir."
,,Ich bin nicht sauer, Kira. Ich will, dass es dir gut geht. Ich will nur für dich da sein. Wenn du es mir nicht sagen willst, ist das in Ordnung. Zumindest solange es nichts mit mir zu tun hat." Er warf mir einen prüfenden Blick zu. Ich schüttelte meinen Kopf.
,,Es hat nichts mit dir zu tun."
,,Okay."
Wir kamen an unserem Klassenzimmer an und trennten uns. Chloe, die mit etwas Abstand hinter uns gelaufen war, setzte sich mit mir an unseren Tisch, an dem wir immer saßen. Mein Freund setzte sich weiter nach hinten, an seinen Platz.Nach kurzer Zeit kam unser Lehrer Herr Davids ins Klassenzimmer. Er lief nach vorne, zum Lehrertisch und begrüßte uns.
,,Good morning class 11a."
,,Good morning Mr Davids", sagte meine Klasse im Chor.Ich sprach mit, doch in Gedanken war ich schon nicht mehr im Unterricht. Dieser Mann dort vorne war der Lehrer meiner Mutter gewesen. In diesen Mann hatte sie sich aus irgendeinem Grund verliebt. Oh Gott. Ich sollte aufhören zu denken und lieber aufpassen, was unsere Aufgaben für die heutige Stunde waren.
Ich bekam mit, wie Herr Davids einige Aufgaben aus unserem Buch nannte, die wir bearbeiten sollten. So verlief die Stunde. Ich versuchte mich zu konzentrieren und die Aufgaben zu erledigen, während meine Gedanken immer wieder abschweiften.Jedoch hätte ich diese Stunde noch genießen sollen, aber ich wusste noch nicht, dass es nur noch schlimmer werden würde.
☆☆☆
März
Ich hatte mit meinem Lehrer geschlafen. Mit meinem verdammten LEHRER. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Hatte ich ernsthaft mit meinem Lehrer geschlafen? Wieso war mir das nur passiert? Wieso hatte ich nur so viel getrunken, dass ich mit meinem Lehrer ins Bett gestiegen war? Das durfte nie jemand erfahren. Oh Gott. Ich wollte nicht wissen, was für Konsequenzen folgen würden, wenn jemand erfährt, was ich getan hatte.☆☆☆
Mai
In der neunten Woche. Ich war in der neunten Schwangerschaftswoche. Das hieß, ich war wirklich von Herrn Davids schwanger. Von meinem Lehrer. Warum konnte ich nicht von Hannes schwanger sein? Er war zwar mein Ex-Freund, aber das wäre definitiv noch besser als mein Lehrer. Alles wäre besser, als von seinem Lehrer schwanger zu werden. Ganz zu schweigen davon, dass ich viel zu jung bin, um Mutter zu werden. Wie sollte ich das nur schaffen? Was sollte ich allen bloß erzählen? Mit der Wahrheit konnte ich nicht herausrücken. Aber ich konnte doch nicht mein Leben lang alle belügen. Was habe ich nur getan?☆☆☆
,,Kira, hallo!"
,,Chloe, da bist du endlich! Danke. Komm am besten gleich mit mir nach oben, in mein Zimmer."
Sie kam in unser Haus, zog ihre Schuhe aus und stellte sie zur Seite. Ich griff nach ihrem Arm, um sie nach oben, in mein Zimmer zu ziehen. Doch wir wurden unterbrochen.,,Hallo Chloe.", hörte ich meine kleinen Schwestern sagen. Sie kamen zu uns in den Eingang gelaufen und umarmten Chloes Beine. Diese beugte sich zu ihnen runter und tätschelte ihre kleinen Köpfe.
,,Hallo Thalia, hallo Bianca.", sagte Chloe erfreut. Sie lächelte die beiden an. Ich wusste, dass sie meine Schwestern sehr mochte. ,,Wie geht es euch?"
,,Gut!", riefen die beiden, noch immer an Chloe hängend.
Chloe blickte hilflos zu mir hoch, also versuchte ich Thalia und Bianca davon zu überzeugen, Chloes Beine loszulassen. Nach einigen Versuchen und Protesten gelang es mir und wir begannen nach oben zu laufen. Meine Schwestern schienen jedoch etwas traurig bei dem Gedanken, wieder alleine gelassen.,,Wollte Mama nicht noch mit euch los und neue Schuhe kaufen?", fragte ich meine Schwestern. Als sie sich daran erinnerten, was sie vorhatten, begannen die beiden wieder zu strahlen. ,,Ihr geht bestimmt gleich los!", versicherte ich ihnen und lief die restlichen Treppenstufen nach oben.
Als ich meine Zimmertür hinter uns schloss, erinnerte ich mich wieder an den Grund, warum ich Chloe gebeten hatte herzukommen. Panik stieg in mir auf.
,,Also was hast du gelesen? Was hast du Neues erfahren? Warum bist du so aufgebracht, Kira?", fragte Chloe gleich.
,,Ich habe mehr über Herrn Davids erfahren. Oder soll ich lieber über meinem Vater sagen? Ist wohl eh das Gleiche."
,,Nein. Herr Davids ist nicht dein-" Ungläubig und langsam schüttelte sie ihren Kopf.
,,Doch.", sagte ich leise und nickte. ,,Er ist mein Vater." Ich nahm das Tagebuch meiner Mutter unter meinem Kopfkissen hervor und drückte es Chloe in die Hand. Die wichtige Seite war noch aufgeschlagen. Chloe las die Stelle, die ich schon vorhin gelesen hatte.
,,Das glaube ich nicht."
,,Ich auch nicht."
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Vatersearch
Romance~Teil 2 von Lehrerlove~ Bis Kira ein Tagebuch ihrer Mutter entdeckt, ist ihr Leben eigentlich ziemlich langweilig... Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater zusammen und hatte noch nie ein großes Problem damit, dass sie ihren leiblichen Vater...