Dort wurde ich von Mia begrüßt. "Sag mal hast du eigentlich nichts zu tun?!" frage ich meine beste Freundin lachend. "Hatte bis gerade Gruppentherapie und darf das jetzt dokumentieren", genervtes stöhnen ihrerseits begleitete ihre Antwort. Jap Bürokram war nichts was zu unseren Lieblingsaufgaben zählte, aber leider stand es in unserer Stellenbeschreibung daher machte meckern wirklich keinen Sinn. Auch ich ließ mich seufzend hinter meinen Computer fallen und machte mich daran für Bella eine Akte einzurichten und das Erstgespräch zu dokumentieren. "Und hast du noch weitere Infos zu dem neuen Mädchen bekommen?", rieß mich Mia aus meinen Gedanken. ja, gute Frage was wusste ich den mittlerweile?! Eigentlich so ziemlich nichts. "Neue Infos sind bisschen fehlanzeige aber sie will sich überlegen ob sie mit uns reden will" fasse ich meine neuen Infos kurz zusammen. "Okay das ist nicht viel. lass mich raten du hast sie erstmal zu Kaya während sie nachdenken will?" Ich nickte. " Ja, die beiden wollten jetzt rausgehen und ich hoffe danach hat Bella Lust mit mir zu reden." "Naja vielleicht gibst du ihr ja Zeit bis morgen" Wieder ein Nicken meinerseits. Ich widmete mich wieder dem Dokument vor mir. "Shit Sina wir müssen los" Ein Blick auf die Uhr über mir bestätigte Mias Ausage und ich schloß das Dokument. Zusammen mit Mia verlies ich das Dienstzimmer und lief in Richtung der Gesprächszimmer. Kayla stand bereits vor 2.05 und wartete auf mich. "Hallo Kayla, sorry ich war noch beschäftigt" "Hallo Frau Peters. Nicht schlimm bin auch gerade erst hergekommen. Habe noch mit Sarah diskutiert ob Kürbissuppe oder Kürbiscremesuppe besser ist" Kayla lachte. "Gibts da überhaupt einen Unterschied?" fragte ich sie, während ich die Türe aufschloss und Kayla den Raum betrat. "Keine Ahnung", Sie zuckte mit den Schultern. Ja gut. Typisch Sarah und Kayla eben.
Fast eine Stunde später verlies ich gemeinsam mit Kayla den Raum wieder und verabschiedete mich von dieser. "Tschüssi Frau Peters, ich gehe jetzt beim Koch nachfragen, ob es einen Unterscied zwischen Kürbissuppe und Kürbiscremesuppe gibt" "Mach das kannst mir ja dann morgen den Unterschied erklären" Zurück im Dienstzimmer dokumentierte ich kurz das GEspräch und unterhielt mich kurz mit Mia bevor wir uns beide wieder auf den Weg machten. Eine Stunde später kam ich wieder ins Dienstzimmer und ließ mich erschöpft auf den Bürostuhl sinken. So schnell wie möglich erledigte ich den Papierkram undmachte mich dann an die Dienstpläne. Weitere 2 Stunden vergingen mit diesen, schließlich waren wir nicht nur zu zweit hier im Klinikum sondern insgesamt 35 Mitarbeiter. Bis die alle mit Sonderwünschen und machbar im Dienstplan untergebracht waren ging eben ziemlich viel Zeit und vorallem ziemlich viele Nerven verloren. Mia hatte in der Zwischenzeit die letzte Runde in unserer Schicht durch alle Zimmer gedreht und auch die Spät- bzw. Nachtschicht war mittlerweile eingetroffen. "Lets go" , sagte ich zu Mia nachdem ich meinen Computer herunter gefahren hatte. Zusammen verließen wir unser Büro und schlossen dieses ab. Als Leiter der Klinik hier hatten wir unser eigenes Büro. Da wir praktisch neben dem Regenbogen wohnten liefen wir meist zur arbeit und eben auch wieder zurück. Wir brauchten ca. 9 Minuten heim und so waren wir exakt 12 min nachdem wir unser Dienstzimmer abgeschlossen hatten zuhause.
Mia zog ihren Schlüssel heraus, schloss auf und wir traten beide ein. Drinnen zogen wir Schuhe und Jacke aus und machten uns auf den Weg in die Küche. Da wir meist die ersten, von denen, die ca. Zur selben Zeit Schicht hatten, zuhause waren kochten wir meistens auch. Im Kopf ging ich die Anzahl derer durch, die nachher zuhause sein würden. Ein Blick auf den zusammengefassten Dienstplan von uns allen bestätigte meine Vermutung. Wir waren zu 5: Jacky, Paula, Katharina, Mia und Ich . Die anderen drei, Miriam, Tabea und Linda würden erst morgen früh wieder kommen. Somit schnappte ich mir 2 der 3 Pizzateigs und breitete diese jeweils auf einem Backblech aus. Anschließend nahm ich mir alles was ich für den Belag brauchte und belegte diese. Zum Schluss noch der Käse und die Pizza konnte in den Ofen. Mia war in der Zwischenzeit nach oben gegangen und dokumentierte noch einen ihrer ambulanten Fälle als Modopädin. Schnell deckte ich noch den Esstisch und ging dann auch kurz auf mein Zimmer mir bequemere Sachen anziehen. Als ich meine Jeansjacke und das T-shirt darunter auszog um es gegen einen Kuschelpulli zu tauschen fiel mein Blick auf die Narben an meinem Unterarm. Sie waren alt und relativ einfach zu überschminken. So hatte sie bis jetzt auch noch keiner der anderen bemerkt. Okay das stimmte nicht ganz, ich hatte sie Mia gezeigt, schließlich war sie meine beste Freundin. Doch der Rest wusste nichts von ihnen. Noch eine Weile schaute ich auf das feine Muster auf meinem Unterarm und dachte an die Zeit, wo diese Narben nicht blass waren sondern bluteten, jeden Tag aufs Neue. Es hatte nie jemand herausgefunden wie meine Arme aussahen und keiner meiner Familienmitglieder wusste davon. Somit war ja auch klar, dass ich nie eine Therapie gemacht habe. Manchmal holte mich das Ganze ein und ich betrachtete die Narben länger sonst tat ich dies nur während dem überschminken im Sommer. Nach weiteren 5 Minuten streifte ich mir meinen Pulli über und zog die Ärmel über meine Unterarm. Danach tauschte ich die Jeans gegen eine Leggins und machte mich wieder auf den Weg nach unten. Mein Timing war praktisch perfekt, denn als ich die Treppe hinunter lief hörte ich gleichzeitig den Schlüssel im Schloss als auch das piepsen im Ofen. Die erste Pizza war fertig. Somit eilte ich zuerst in die Küche, tauschte die fertige Pizza mit der ungebackenen und stellte den Timer erneut auf 25 min. Die fertige Pizza stellte ich auf den Tisch und lief dann zur Tür um einen oder zwei der drei Fehlenden zu begrüßen. "Hallöchen Katha", begrüßte ich eine meiner Mitbewohnerinnen grinsend. "Hi", Katharina klang erschöpft. "Anstrengende Schicht gehabt?" "Ja drei Reanimation... Aber Gott sei Dank alle erfolgreich. Nur hab ich das Gefühl, dass meine Handgelenke gerade sterben" sie lächelte erschöpft. "Na dann hast du ja alles richtig gemacht" Ich fange an zu lachen und auch Katharina fällt mit ein. Wir waren übrigens mittlerweile im Wohnzimmer und hörten gerade erneut den Schlüssel der sich im Schloss drehte. Kurze Zeit später begrüßte ich Paula und Jacky die mittlerweile im Wohnzimmer angekommen waren mit einem "Na endlich, ich verhunger hier bald noch" "oh Jacky dann hätten wir uns ja doch mehr Zeit lassen können" Jacky nickte lachend während ich erst Paula und dann Jacky böse anfunkelte kurz darauf aber selbst mitlachte. Katharina war in der Zwischenzeit nach oben verschwunden und kam gemeinsam mit Mia wieder nach unten. Gemeinsam setzten wir uns an den Küchentisch und fingen an zu essen. Während dem Essen unterhielten wir uns über die Arbeit und über belanglose Dinge, doch meine Gedanken schweiften immer wieder zu den Narben auf meinem Unterarm ab. "sag mal ist alles okay bei dir?", fragte Katharina mich und auch die anderen musterten mich. "ja, wieso?", gab ich Katharina als Antwort. "du beteiligst dich seit locker 10 Minuten nicht mehr am Gespräch und isst gedankenverloren deine Pizza", ein skeptischer Blick von Katharina folgte auf ihre eigene Aussage. "Achso, ich hab einfach Hunger. Ist mein erstes Essen heute, hatte bis jetzt keine Zeit dazu", erzählte ich die erstbeste Ausrede die mir einfiel. Katharina quittierte das ganze nur mit einem nicken. Und wir begannen wieder uns zu unterhalten. Plötzlich fiel mir das Gespräch von mir und Jacky heute mittag wieder ein und ich beschloss sie nach dem Essen darauf anzusprechen. Nach weiteren 20 Minuten räumten wir gemeinsam den Tisch ab und jeder ging anschließend in sein Zimmer. Im ersten Stock lagen die Zimmer von Paula, Mia, Katharina und Linda und im zweiten Stock die von Jacky, Tabea, Miriam und mir. Beide Etagen hatten jeweils ein eigenes Bad und auch im Keller befanden sich noch zwei Gästezimmer und ein Bad. Außerdem waren dort noch eine Abstellkammer, eine Waschküche und ein Sportraum. Im Erdgeschoss befand sich die Küche, das Wohnzimmer sowie das Esszimmer. Zu dem Haus gehörten noch ein relativ großer Garten und eine Garage. Nachdem ich und Jacky die Treppen hoch gelaufen waren, wollte ich Jacky gerade fragen, ob sie noch über den Einsatz sprechen wollte, als diese mir zuvor kam. "Bevor du fragst, ja du kannst noch kurz zu mir mit rein kommen wegen unserer Konversation vorher." "Wow bin ich so durchschaubar?!" "Neeee aber ich kenn dich einfach schon lang genug" Antwortete mir Jacky lachend während sie in ihr Zimmer lief und mir dann anbot mich auf das kleine Sofa in ihrem Zimmer zu setzten. Nachdem wir beide auf dem Sofa saßen schaute ich sie fragend an.
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Spuren der Vergangenheit(ASDS FF)/abgeschlossen
Fanfiction* Noch eine Weile schaute ich auf das feine Muster auf meinem Unterarm und dachte an die Zeit, wo diese Narben nicht blass waren sondern bluteten, jeden Tag aufs Neue. Es hatte nie jemand herausgefunden...*