Shine Together

Let me Shine

Es war einfach nicht zu leugnen.

Suga mutierte zu einem Softie, wenn es um seine Maknae-Line ging.

Jungkook war ihr jüngster und grundsätzlich ein eher schüchterner Mensch in der Öffentlichkeit. Ein kleiner Träumer.
Was Tae anging... es war ein offenes Geheimnis, dass ihr zweit jüngster eine sehr zarte Seele besaß. Er war offen, gutherzig aber leider auch grenzenlos naiv.

Und Jimin?

Oh je, Yoongi fand gar keine Worte für seinen Lieblings- „Maknae".
Jimin war unbestreitbar das schönste Wesen, das auf dieser Erde wandelte.
Schön, talentiert, süß und fürsorglich und heiß und-... ja definitiv, Yoongi mutierte zum Softie.
Was Jiminie betraf, so ging das Ganze jedoch schon seit einer Weile weiter.
Der Rapper hatte irgendwann festgestellt, dass er eventuell ein bisschen mehr als Freundschaft von dem Jüngeren wollte.
Wer wollte es ihm verübeln? Sie saßen den ganzen Tag aufeinander und wie bereits erwähnt gab es für Suga niemanden, der besser war als Park Jimin.
Jimin der gerade hinter ihm saß und ihm schmollend gegen den Hinterkopf starrte, während Yoongi versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.

„Du hast gesagt, du verbringst den Abend mit mir Hyung", uh die Hyung-Masche.
Clever, das hatte Yoongi vorhin in seiner Aufzählung noch vergessen.
Jimin war clever. Er wusste ganz genau, dass diese Masche immer bei ihm zog.

„Ich bin hier bald fertig Chim", versuchte der dunkelhaarige sein Glück.

Der Blonde schnaubte beleidigt auf. Suga musste nicht hinsehen um zu wissen, dass er die Wangen aufgeplustert und die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
Er wusste es auch so, so gut kannte er ihn mittlerweile.
Und genauso wenig wunderte es ihn, dass Jimin nun aufgestanden war und auf ihn zutrat.
Der kleinere der beiden, hatte seine Arme um ihn gelegt und bettete sein Kinn auf Yoongis Schulter.

„Das du mich so schamlos anlügen kannst Hyung".

Nun, wie bereits festgestellt, empfand Yoongi etwas mehr –etwas viel mehr- als Freundschaft für Jimin.
Aber- und das war der springende Punkt, Jimin schien ähnliches zu fühlen.
Es konnte natürlich auch sein, dass er es nicht tat und einfach nur ein sexuelles Interesse an dem Älteren hegte, aber das bestand definitiv.
Normalerweise würde Yoongi nicht lange fackeln und seinen süßen Liebling unter sich begraben, doch er riss sich zusammen.
So etwas konnte zu enormen Schwierigkeiten führen.
Natürlich nicht unter ihren Membern.

Er wusste, dass sich für sie rein gar nichts an ihren Einstellungen Jimin oder ihm gegenüber ändern würde. Ganz im Gegenteil, sie würden sich freuen.
Um ehrlich zu sein, warteten sie schon seit gut zwei Jahren darauf, dass Taehyung und Jungkook endlich zu ihrer Beziehung standen.
Alle Member hatten es längst durchschaut und Jimin, welcher ja nun einmal unbestreitbar V's Seelenbruder war, wusste mit Sicherheit sowieso um einiges mehr als der übrige Rest.
Und dennoch schien die beiden irgendetwas davon abzuhalten, es ihnen zu verraten.
Irgendetwas oder irgendjemand.
Yoongi war sich sicher, das Jungkook zögerte.
Taehyung war kein Mensch fürs zögern. Für ihn gab es kein dazwischen, für ihn gab es nur gut, böse und interessiert mich nicht.
Und sobald Taehyung erst einmal etwas für „gut" befunden hatte, dann schrie er es am liebsten jedem ins Gesicht. Wortwörtlich.

Doch um noch einmal zum eigentlichen Thema zurückzukehren, Yoongi glaubte auch nicht, dass die übrige Crew oder allgemein das Entertainment etwas gegen ihn und Jimin haben würde, doch da war immer noch der Rest dieser verkorksten Welt.
Suga war es scheiß egal ob sie mit dem Finger auf ihn zeigten und ihn als Schwuchtel oder anderen minderbemittelten homophoben Scheiß beschimpften. Das hieß jedoch nicht, dass es ihm egal war, sollte man Jimin soetwas um die Ohren werfen.
Nicht dass sie das nicht schon taten, aber es würde schlimmer und nicht nur das, es würde vor allem real.
Er wollte Jimin das einfach ersparen, wo er sowieso schon so oft mit Selbstzweifeln zu kämpfen hatte.
Selbstzweifel die Yoongi auf einer Seite gar nicht und auf der anderen Seite sehr gut verstehen konnte. Entsprach Jimin doch nicht unbedingt dem „perfekten" männlichen Standartbild dieser widerlichen Gesellschaft, die Suga manchmal so sehr hasste dafür.
Dafür und für vieles mehr.

„Wir wissen beide ganz genau, wenn du nicht hin und wieder etwas essen oder schlafen müsstest, dann wärst du hier in dieses blöde Studio längst eingezogen", nörgelte Jimin schließlich weiter und drückte sich enger an den Rücken seines Hyung.

„Hey, beleidige meine Ehefrau nicht", entgegnete der Rapper und legte jetzt den Stift nieder, um seine Hände dazu zu nutzen, über die Unterarme seines Klammeräffchens zu streicheln.

Jimin lachte erneut leicht pikiert auf „mach mich nicht wütend Yoongs".

Oh, das war das aller letzte was Yoongi wollte.
Keiner wollte sich einen wütenden Jimin aufhalsen.
Mit dem war absolut nicht zu spaßen.
Der einzige der hin und wieder mit Jimin stritt, ohne dass er davon eingeschüchtert wurde, das war Taehyung. Doch der wusste auch ganz genau wie weit er bei seinem Seelenverwandten gehen konnte und im Zweifel brach er einfach in bitterliche Tränen aus. Dann vergab ihm ohnehin jeder.
Doch ansonsten konnte Jimin überraschend einschüchternd werden, wenn er wütend war. Und keiner wollte auf seinem Grabstein „Tot durch Mochi" stehen haben.

„Wenn diese Bude hier deine Ehefrau ist, darf ich dann wenigstens deine Affäre sein?" raunte der Jüngere seinem Lieblingshyung nun ins Ohr.

Und da war sie wieder: Jimins offensive, von der Yoongi absolut nicht wusste ob sie aus Gefühlen oder sexuellen Interesse bestand. Eines war auf jeden Fall klar. Lange würde Yoongi das nicht mehr aushalten.
Er würde bald explodieren vor Lust und Sehnsucht.

Neulich hatte Jimin ihm unterm Tisch die Hand auf das Knie gelegt. Nichts ungewöhnliches, wäre er dabei nicht immer weiter hoch gewandert, bis er schließlich bei seiner Mitte angekommen war.
Yoongi war fast sofort hart geworden. Zum Glück hatte er einen längeren Hoodie getragen, so war er aufgesprungen, wie von der Tarantel gestochen und war rauf in sein Zimmer gerannt, um sich Erleichterung zu verschaffen.
Um ein Haar hätte Jin ihn dabei erwischt, denn er hatte vergessen abzuschließen und der Älteste der Gruppe hatte sich natürlich gesorgt, nachdem Yoongi dermaßen aufgekratzt den Tisch verlassen hatte.

Mal angenommen, Jimin statt Jin wäre zu diesem Zeitpunkt in sein Zimmer spaziert, dann hätten sie beide das Ganze hier vermutlich bereits längst hinter sich gebracht.
Park Jimin war ein kleiner Schauspieler. Nicht wie Taehyung der dafür bereits bezahlt worden war, nein, nein. Jimin spielte den schüchternen, den piekfeinen Herren, der im Grunde aber eigentlich dirty und nasty war.
Von wegens: „i'm shy".
Im Grunde wussten sie das schon länger, aber keiner von ihnen hatte es jemals so extrem zu spüren bekommen wie Yoongi zurzeit. Zumindest nahm Yoongi das an, ansonsten wusste er einfach nichts davon, was in dem Fall auch wohl besser so war.
Wie dem auch sei, vielleicht sollte Yoongi ein für alle Mal Klarheit schaffen, was ihn und Jimin betraf.

Seine Hand verschwand nach hinten in Jimins weiches Haar, um ihn dort zu kraulen, „verrätst du mir, was du hier bezwecken willst?"

Der Jüngere seufzte gegen den empfindlichen Hals des Dunkelhaarigen, weshalb er sofort eine Gänsehaut bekam, „ist das nicht offensichtlich? Muss ich mich direkt nackt ausziehen, damit du es verstehst?"

Na das war doch mal eine Aussage.

„Nicht dass ich etwas dagegen hätte, aber ich habe schon realisiert, das du Sex mit mir haben willst. Trotzdem wüsste ich unheimlich gerne seit wann und weshalb".
„Führt man solche Gespräche nicht normalerweise erst nach dem Sex? Damit in dem Zeitraum dazwischen noch ganz viel Zeit für Drama bleibt, das verhindert werden könnte wenn man erst geredet hätte?"

Yoongi nahm jetzt seine Hand aus Jimins Haar, doch nur um dessen Arme zu lösen, mit dem Stuhl etwas nach hinten zu rutschen und den jüngeren auf seinen Schoß zu ziehen.

„Ich hab dir und Taehyung schon mal gesagt ihr sollt nicht so viele Schnulzen schauen und schon gar nicht den Kram glauben, den ihr dort zu sehen bekommt", schmunzelte der Ältere jetzt und legte seine Hände auf Jimins Hüften, nachdem der sich rittlings auf ihn gesetzt hatte.

„Ja das hast du", bemerkte dieser und legte seine Hände nun auf die Brust seines Gegenübers.
„Und ich habe dir schon mal gesagt, du sollst dich hier nicht ständig vergraben".
Yoongis Lippen zierten jetzt ein Grinsen. Dieses süße, kleine Biest.
„Ja das hast du" widerholte er dessen Worte.
„Und ich habe dir auch deutlich gemacht, dass du mir mehr Aufmerksamkeit schenken sollst".
„Ja auch das hast du".
„Außerdem hattest du mir versprochen, den heutigen Abend mit mir zu verbringen, oder sehe ich das falsch?" Jimin ließ eine Hand nun in den Nacken seines Hyungs gleiten und spielte dort mit seinem Haar.
„Nein, das siehst du richtig, aber wir haben erst..." Sugas Blick glitt zur Wanduhr und wie immer wenn er das tat erschrak er.
Jimin hatte abwartend eine Augenbraue nach oben gezogen „erst?"
Es war bereits 21.30 Uhr. Yoongi hatte die Zeit wieder einmal vollkommen aus den Augen verloren. Jimin hatte Recht, er vergaß hier drin einfach jeden und alles.
„Tut mir Leid Süßer, ich habs überhaupt nicht durchblickt".
Der Jüngere lächelte nachsichtig, alleine wegen des Kosenamens schmolz er schon fast dahin, „ist okay, aber bitte beende deine Arbeit jetzt und geh mit mir aus", schnurrte er.
Wie sollte der Dunkelhaarige da nein sagen?

Erst jetzt fiel ihm auf, wie Jimin gekleidet war, mit seinen schwarzen engen Jeans, dem weißen Chanel Shirt und der weinroten Lederjacke, gab er wesentlich mehr her als Yoongi. Auch wenn das wohl ebenfalls der Fall gewesen wäre, trüge der andere einen Kartoffelsack.
Jimin sah in allem zum anbeißen aus.
Der Kleine hatte sich wirklich auf diesen Abend gefreut und Yoongi hätte ihm fast einen Strich durch die Rechnung gemacht, das tat ihm jetzt leid.

„Na schön, was hältst du von Essen und ein paar Drinks?"

Jimin genoss jede Art von Aufmerksamkeit seines Hyungs.
Yoongi war doch eher sparsam mit Zärtlichkeiten und seine Unternehmungslust war nun auch nicht sonderlich ausgeprägt.
Daher wäre Jimin in diesem Fall alles Recht.
Er hatte nicht zwangsläufig auf Sex hinausgewollt, naja vielleicht doch. Aber nicht explizit.
Ihm war es wichtiger, dass Yoongi ihm mehr Beachtung schenkte, denn wenn Suga einem erst Mal mehr Beachtung als anderen geschenkt hatte, dann wurde man süchtig danach.
Süchtig nach diesem Besonderen.
Besonderen Menschen und das Gefühl etwas Besonderes zu sein.
Für einen teilweise unsicheren Menschen wie Jimin es von Zeit zu Zeit war, war das sehr viel Wert.

Der junge Sänger hatte sich also gedacht, mit Sex würde er die Aufmerksamkeit seines Schwarms am ehesten auf sich ziehen. An allem anderen wie Gefühle, hätte er danach arbeiten können.
Den Plan hatte er sich mit Taehyung ausgedacht. Wie so oft, eingesperrt im Badezimmer, hatten sie zusammen geweint.
Jimin weil er unglücklich verliebt war und Taehyung weil sein bester Freund unglücklich verliebt war.
Um ehrlich zu sein, eigentlich hatte Jimin sich den Plan alleine ausgedacht, während Taehyung ihm davon abgeraten hatte.
TaeTae hatte ihm gesagt, dass er sich damit unglücklich machen würde.
Das er zunächst einmal herausfinden müsste ob da mehr war als diese sexuelle Spannung.
Für einen Menschen, von dem man manchmal meinen könnte er stammte von einem anderen Planeten, war sein bester Freund doch ziemlich pfiffig.
Interessanterweise konnte er sich noch an dutzende Badezimmersessions erinnern, in denen sie wegen Taes Liebeskummer bezüglich Kookie geweint hatten, da war der Jüngere nicht halb so weise gewesen.

„In Ordnung. Vorausgesetzt du meinst mit Essen gehen und Drinks nicht einen Lieferdienst und unsere Minibar", fügte er misstrauisch hinzu.
Suga würde er ein solches Date absolut zutrauen.

Angesprochener musste darüber lachen, da das wirklich sehr nach ihm klang, doch nicht für Jimin, da würde er sich tatsächlich aufraffen.
Er knuffte den kleineren kurz bevor er Anstalten machte aufzustehen, damit Jimin von seinem Schoß rutschte.
Doch dieser bewegte sich keinen Zentimeter.

„Trag mich Hyung~" raunte der Sänger stattdessen und schlang nun seine Arme um den Hals des Älteren.

„Ich sollte mich noch umziehen, so kann ich dich sicherlich nicht ausführen", ein bisschen Anstand besaß er dann doch noch.
Wenn er das Haus schon für ein Date verlassen musste, dann auch richtig.

„Umso besser, ich schaue dir gern dabei zu" flötete Jimin unschuldig.
Yoongi grinste belustigt, „damit wir am Ende doch nicht mehr das Haus verlassen meinst du?" er stand nun tatsächlich auf und hielt sein Klammeräffchen, welches nun auch noch die Beine um seine Hüften schlang, fest.
„Wäre das denn wirklich so schlimm?" Jimin schien es heute wirklich darauf anzulegen.
„Wenn wir es richtig machen wollen dann schon".
„Wie funktioniert sowas denn richtig Hyung? Erzähl mal".

Wieder hatte Yoongi das Gefühl überhaupt nicht zu wissen, woran er bei Jimin war und das nervte ihn gewaltig.
Da verschoss er sich einmal in seinem Leben und schon hatte er das Gefühl damit auf die Nase zu fallen. Nahm Jimin ihn überhaupt ernst?

Ja tat er, aber das war seine Art, seine Unsicherheit zu überspielen. Schließlich war Yoongi nicht so für seine gefühlsduselige Art bekannt und da war es doch kaum angebracht ihm Süßholz ins Ohr zu raspeln.

Yoongi gab ihm keine Antwort auf seine letzte Aussage, stattdessen überlegte er, wie er diese Unklarheiten beseitigen konnte.
Er wollte Jimin für sich. Nicht bloß seinen wunderschönen Körper, sondern den ganzen Menschen mit Seele und Herz.

Tja Yoongi wurde tatsächlich zum Softie.

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Thats it.
Kapitel 1.
Kapitel 2 wird wohl nicht lange auf sich warten lassen 😊