Prolog

21 3 0
                                    

Die Schwerter klirrten aufeinander. Die beiden Samurai griffen an, verteidigten sich, konterten und immer wieder und wieder. Sie schwebten förmlich, mit solch einer Leichtigkeit, dass es fast wie ein Tanz wirkte - ein tödlicher. Tokugawa Watanabe griff seinen Gegner mit solch einer Kraft an, dass jeder unfähige Schwertkämpfer bereits besiegt wäre. Aber das traf auf seinen Konkurrenten nicht zu - keinesfalls. Er blockte jeden Angriff und schlug mit einer unfassbaren Härte zurück. Die beiden Männer duellierten sich im Innenhof eines prunkvollen Gebäudes. Der Garten hatte einen angelegten Bach und war grün bewachsen. In der Mitte stand ein großer Kirschbaum, das Herz des Gebäudes. Die Pflanzen waren gut gepflegt und leuchteten in der hellen Nachmittagssonne.

Alles andere als angenehm für die beiden schweißbedeckten Kämpfer.
Tokugawa parierte einen Schlag von links, der zuvor durch ein Täuschmanöver von rechts zu kommen schien. Sein Gegner war intelligent und hatte das typische Kampfkunststarren, den aufmerksamen Blick einer Raubkatze. Doch Tokugawa war keinesfalls schlechter. Er sah die sich öffnende Lücke, den ungeschützten Hals und schlug zu. Das Schwert kurz vor der Kehle des Angreifers, stoppte er. Schnaufend blickten sich die beiden Samurai in die Augen. "Nicht schlecht Bruder!", stieß Tokugawa aus und sie begannen zu grinsen. "Ich besiege dich schon noch mal!", entgegnete sein Bruder und sie verbeugten sich voreinander. Die Samurai gingen wieder ins Haus und ließen die stickige Hitze hinter sich.

Im Auge des SchattensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt