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"Es waren nur zwei Dollar-", ich wollte nicht schreien, aber diese Frau trieb mich zum Äussersten.

"Zwei Dollar, die du aus der Kasse gestohlen hast!", feuerte sie genau so laut zurück.

"Die ich wieder zurückgelegt hätte, verdammt!", schloss ich meinen angefangenen Satz ab.

Wie so oft in dieser Woche, schrien wir uns in unserem kleinen Wohnzimmer an.
Ich war gerade dabei gewesen zu gehen, doch sie hatte mich davon abgehalten.

"In diesem Haus wird nicht geflucht!", wütend trat sie auf mich zu, holte aus und verpasste mir eine kräftige Ohrfeige. Tränen schossen mir automatisch in die Augen. Zum einen, weil es enorm weh tat, zum anderen, weil sie noch nie die Hand gegen mich erhoben hatte.

Mein Kopf schnellte zur Seite und der Teil meiner rechten Wange, die es erwischt hatte, fing an höllisch zu brennen. Ich fasste mir fassungslos an die Backe.

Zur gleichen Zeit zog sie an meinen Haaren und schleifte mich zum Boden. Ein kleiner schmerzerfüllter Schrei verliess meinen Mund.

Sofort biss ich die Zähne zusammen und beförderte mich selbst auch zum Boden, um die Schmerzen zu lindern und damit sie nicht mehr so an meinen Haaren zerren konnte. 

Was dagegen zu helfen tat es aber leider nicht.

Neben meiner Wange, hatte meine Kopfhaut jetzt auch angefangen zu brennen und es fühlte sich so an, als hätte sie mir jedes einzelne Haar rausgezupft.

Ganz langsam hob ich meinen Kopf an und schaute ihr verängstigt in die dunklen grauen Augen. Von oben herab warf sie mir einen abfälligen Blick zu.

Ich blieb weiterhin sitzen, ich wusste nämlich nicht was sie mir noch antun würde, wenn ich ihr jetzt die Stirn bot, denn ich sah wie ihr Bein zuckte. Getreten werden, wollte ich jetzt nicht auch noch.

Nach einer Ewigkeit merkte sie selbst, dass sie einen Schritt zu weit gegangen war und liess meine Haare deshalb los.

In ihren Augen konnte man im Moment nur eine unglaublich grosse Wut und enorm tiefliegenden Hass erkennen.
Verwundern tat es mich jedoch nicht, denn ich hatte noch nie was anderes in diesen Augen gesehen.

Undeutliche Gefühle stiegen in mir hoch, die ich als Wut, Angst und Hass identifizierte.

Eigentlich hatte ich kein Recht dazu sie zu hassen. Egal wie schlecht sie mich behandelte, sie hatte schon viel für mich getan.
Und ich verdiente es, für das was ich ihr und ihrer Familie angetan hatte.
Meiner Familie...

Doch all die Ungerechtigkeit und Trauer, die ich ihretwegen jemals verspürt hatte, wandelte sich nun in Abneigung und Zorn um.

Sie hatte Heute den Kessel zum Überlaufen gebracht und aus mir ist alles rausgeplatzt, was ich rauslassen musste.

Diese Frau konnte mich mal.

An jedem anderen Tag hätte sie mich so behandeln können, als wäre ich Dreck und das aller letzte, aber wieso ausgerechnet heute?

"Weisst du überhaupt, was heute für ein Tag ist?", ich wollte stark klingen, was mir am Anfang des Satzes noch einigermassen gelang, doch gegen den Schluss konnte man nur zu gut aus meiner Stimme heraushören, dass ich das nicht war, "Hast du dir überhaupt überlegt, wieso ich mir das Recht gegeben habe, diese zwei Dollar aus der Kasse zu nehmen?"

"Es interessiert mich nicht", kaltherzig schaute sie auf mich. Die Worte trafen tief mein Herz, obwohl ich eigentlich nicht so viel Wert auf sie legen wollte.

Wie konnte sie nur so was sagen?

Der Schock über ihre Aussage, liess die Tränen in meinen Augen mehr werden.
Doch ich wollte sie nicht rauslassen.
Nicht vor ihr... Damit sie mich später über meine Schwäche aufziehen konnte?
Damit ich mir später noch mehr anhören musste wie unerzogen ich bin?

Ganz bestimmt nicht.
Diese kleine Portion Stolz hatte ich noch in mir.

Es war beschämend genug auf dem Parkettboden zu sitzen. Mehr wollte ich ihr nicht geben.

"Ich wollte mir nur einen Cupcake kaufen, weil heute mein Geburtstag ist", ich drängte mit aller Kraft meine Tränen zurück.

Niemand hatte sich die Mühe gemacht, heute an mich zudenken, niemand.
Und es tat so verdammt weh zu wissen, dass ich Niemandem so wichtig genug war.

"Wie schon gesagt; Es interessiert mich nicht", ich hielt den Atem an... Ihre Worte trafen mich mit ganzer Wucht. Nun war sie nicht nur respektlos, sondern auch dreist gewesen. Egal was ich in der Vergangenheit alles angestellt hatte... Sowas konnte sie doch nicht einfach ohne mit der Wimper zu zucken sagen.

Hatte sie kein Herz?
Hatte sie keine Gefühle?
Keine Emotionen?

Ihr Blick war grausam und so voller Ekel, dass sich meine Gedanken bestätigten.

Ich stand langsam auf, schaute sie ein letztes Mal an und flüchtete dann zu den Treppen, hoch in mein Zimmer.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 26, 2023 ⏰

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