Zu Schatten gehört auch das Licht

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Das erste das ich spürte war ein taubes Gefühl das meinen gesamten Körper wie ein Schleier umhüllte. Danach drang dieses nervige Piepe zu mir, man nervte das. Ich versuchte meine Augen zu öffnen aber mir fehlte die Kraft. Das piepen wurde schneller und ich konnte eine Türe hören. „Herr Arnz, sind Sie bei uns?" die stimme der Dame klang freundlich aber ich konnte diesen Unterton genau hören. Sie hatte keine Hoffnung mich antworten zu hören. Pha der zeige ich's. Erneut versuchte ich alles um meine Augen zu öffnen, ihre Schritte traten näher und sie drückte etwas über mir. Dann geschah es, ihre Braunen Reh Augen trafen meine und ein kleines lächeln überkam ihre Lippen. „Es ist schön Sie kennen zulernen Herr Arnz mein Name ist Gloria Bauer, Oberschwester auf der Intensivstation." Sie klang höchst erfreut doch ich war nur verwirrt und hatte ein beklemmendes Gefühl das Atmen viel mir schwer und obwohl alles wie betäubt war spürte ich langsam aber sicher einen stechenden Schmerz an meiner gesamten rechten Seite. Schmerzhaft verzog ich mein Gesicht. Frau Bauer versuchte mich zu beruhigen und nach ein paar relativ tiefen Atemzügen Schwung die Tür auf und eine Dame in weißen Kittel trat in den Raum. Um ehrlich zu sein hatte ich mich noch gar nicht umgeschaut. Ich lag in einem relativ großen Einzelzimmer, mit vielen Maschinen und ich glaube einen beatmungsschlauch an der Nase zu haben ja dank dem ding bekam ich genügend Sauerstoff denn tiefe Atemzüge taten irgendwie weh. Die Ärztin kam auf mich zu und nickte mir freundlich zu. „Guten Morgen Herr Arnz ich bin Prof. Doc. Petra Schulze, vielen Dank frau Bauer, wenn sie so freundlich wären die Familie des Patienten zu kontaktieren. Ich glaube das wäre eine Erleichterung für alle." Sie nickte und verschwand aus dem Zimmer. Die Doktorin holte sich einen Stuhl und setzte sich zu mir. Mein Bett war leicht angehoben also konnte ich sie gut sehen. Sie lächelte mich an stützte ihre Ellenbogen auf ihre Oberschenkel und verflocht ihre Finger zusammen. „Nun gut Sie können sich vielleicht noch an die Nacht erinnern in der sie den Unfall hatten?" Ich versuchte zu sprechen doch brach es sofort ab, aua. Ich nickte lediglich und die Ärztin schenkte mit ein Glas Wasser ein hob meinen Kopf und ließ mich langsam trinken. Das tat so gut als hätte meinen kehle seit Wochen keine Flüssigkeiten mehr gespürt. Gierig trank ich das kleine Glass leer und stützte erschöpft meinen Kopf an der bettlehne ab. Doc. Schulze lachte und nahm ihre vorige Position wieder ein. „Da hatte aber jemand Durst, also Sie können sich noch an den Unfall erinnern auch das Sie den Notruf betätigten?" Zögerlich nickte ich es war ein wenig verschwommen und fühlte sich ehrlichgesagt seht weit weg an. Die Dame nickte und schaute mir in die Augen. „Soll ich jetzt alles mit Ihnen besprechen oder möchten Sie auf ihre Eltern warten?" Ich schaute sie etwas verwirrt an, war es so schlimm das sie auf meine Eltern warten musste. Zögerlich schüttelte ich den Kopf. Sie nickte und begann ihre Rede.

Nach einigen Fachbegriffen schaltete sich mein Gehirn dann jedoch komplett ab, fassungslos starrte ich an die Wand mir gegenüber und lies die unwirklichen Sachen auf mich einprasseln als ihre Rede endete wusste ich das es mich wirklich verflucht noch mal getroffen hatte. Mein gesamter rechter Brustkorb war anscheinend zertrümmert worden da der Airbag eine fehl Funktion hatte und das andere Auto ungehindert in mich gefahren war. Eine meiner gebrochenen rippen stieß, sich durch meine rechte Lunge und diese kollabierte darauf. Deswegen habe ich wohl auch Blut gespuckt. Ein paar andere Organe, welche habe ich mir nicht gemerkt wurden wohl auch von ein paar rippen Fragmenten gestreift, also hatte ich innere Blutungen. Zu guter Letzt hatte ich ein Schleuder Trauma und eine Gehirnerschütterung und natürlich eine Platzwunde die aber wohl schon verheilt war. Ich lag nämlich seit einem Monat hier und vegetierte vor mich hin. Gestern hatten sie den intubier schlauch oder wie man das nennt entfernt und haben mich somit aufwachen lassen. Aber das Beste, das beste kommt zum Schluss. Die Ärztin hatte bereits den Raum verlassen und ich saß so gerade wie es ohne schmerzen nur ging und heulte mir die Augen aus dem Kopf.

Meine Hand griff um meinen rechten Oberschenkel.

Wenn man das noch Oberschenkel nennen konnte, viel war nicht übriggeblieben.

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