09 × Telefongespräche um Mitternacht

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L I A M

Kurze Zeit später, als Harry sich auf den Weg ins Schlafzimmer gemacht hatte, saß ich immer noch auf dem Sofa. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und mich wenigstens ein wenig auf das Fernsehprogramm zu konzentrieren. Aus den Gedanken gerissen wurde ich allerdings als mein Handy anfing zu Klingeln. Es war Niall. Schnell atmete ich noch einmal tief durch und drückte auf annehmen.

„Hi, Liam.“, meinte er relativ leise, dazu hörte ich noch ein Rauschen im Hintergrund. Wahrscheinlich war er im Bus.

„Hi. Hör mal, Niall. Es tut mir wirklich Leid, was gerade eben geschehen ist. Ich weiß auch nicht was in Harry gefahren ist und warum er es nicht für gut empfindet, wenn wir Zeit miteinander verbringen.“, entschuldigte ich mich bei ihm.

„Ich versuch's nicht zu ernst zu nehmen, aber ich hab ihm und auch dir nichts getan. Sorry, aber er hat sie nicht mehr alle. Gegen Zayn und Louis hat er doch auch nichts, oder?“

„Nein, hat er nicht. Ich verstehe es auch nicht wirklich. Wir lassen uns davon jetzt aber nicht unterkriegen und brechen den Kontakt ab, oder?“, fragte ich ihn traurig. Ich hatte nämlich wirklich Angst einen neugewonnenen Freund gleich wieder zu verlieren. Vor allem schien er erst noch ein wenig zu überlegen. Stille herrschte.

„Ich denke nicht, aber ich will nicht noch einmal so angemeckert werden.“ Ein Seufzten konnte ich im Hintergrund hören und ein kurzes Rascheln, wenn er Bus gefahren war, dann war er jetzt sicherlich ausgestiegen.

„Kann ich verstehen und es wird auch sicher nicht noch einmal passieren. Ich will dich als Freund jetzt nicht verlieren. Ich mag dich nämlich.“, sagte ich ihm, während ich ein Kissen an mich drückte. Mir jagte ein Schauer über den Rücken bei dem Gedanken einen neu gewonnen Freund zu verlieren. Ich konnte doch nicht alles verlieren, was mir etwas Bedeutete. Mir bedeutete die Freundschaft wirklich etwas.

„Liam? Kommst du gleich zu mir ins Bett?“, hörte ich Harry aus dem Schlafzimmer rufen, was mir extrem peinlich war. Was war, wenn Niall es nun gehört hatte? Schnell hielt ich das Handy etwas weiter weg von mir, damit er weniger mitbekam, aber meine Stimme würde er hören und mit wem sollte ich schon sonst sprechen.

„Bin gleich bei dir!“, gab ich zurück und widmete mich wieder dem Telefonat.

„Ich mag dich auch, Liam, wirklich. Wir sollten jetzt besser auflegen. Schlaf gut.“, meinte er schnell. Wahrscheinlich hatte er es doch gehört, aber nun war es nun mal geschehen. Vielleicht war er nun sauer, dass ich ihn theoretisch versetzte oder es getan hätte. Ich würde das schon wieder regeln.

„Schlaf du auch gut. Gute Nacht.“ Danach war die Leitung tot. Mein Handy legte ich auf den Wohnzimmertisch zurück und machte mich auf den Weg ins Bad, wo ich mir vorm Schlafen noch schnell die Zähne putzte.

Leise schlich ich über den kalten Flurboden bis zu unserem Schlafzimmer, wo es dunkel war, aber die Tür stand noch offen. Da ich nicht wusste, ob Harry schon am schlafen war oder noch wach war, tapste ich leise über den ausgelegten Teppich und zog mich so leise es ging bis auf die Boxershorts aus. Ich schnappte mir noch mein Schlafshirt, was ich immer unter meinem Kissen liegen hatte, bevor ich die Tür fast ganz ran schob, so dass nur noch ein paar Lichtstrahlen ins Zimmer traten. Vorsichtig legte ich mich auf meine Seite des Bettes und zog mir die Decke näher ins Gesicht.

„Liam? Bist du noch wach?“, fragte Harry nach einer Zeit. Ich drehte mich zu ihm um, versuchte ihn anzusehen, auch wenn es fast ganz dunkel war. Doch auch im Dunkeln konnte ich seine Schönheit noch betrachten.

 „Das heißt wohl ja.“, meinte er leise lachend. Sein starker Arm schlang sich langsam um meinen Oberkörper und zog mich näher an seinen Körper heran. Müde legte ich meinen Kopf auf seine nackte Brust, die eine unglaubliche Wärme ausstrahlte und mir ein warm und wohliges Gefühl gab. Harrys große Hand fuhr langsam durch meine Haare, was mich beruhigte und immer müde werden ließ, aber ich wollte jetzt nicht einschlafen nicht in so einem Moment.

It's alright ➸ Lirry/NiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt