Kapitel 3

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Mein Vater öffnete es und wir traten ein.
Von innen sah es ganz anders aus, als es von außen wirkte. Es war eine riesige Halle, fast wie eine Kirche, nur vom Tageslicht durch hohe, schmale Fenster beschienen. Alles war düster und die Luft wirkte alt, als ob hier schon Millionen von Menschen ihren Weg gegangen waren. Wen man durch die lange Halle, zwischen den aus grauem Stein gebauten Säulen entlang lief, kam man zu einem Podest, in dessen Mitte ein großer, grauer Thron stand, dessen Lehne aus unzähligen Schwertern bestand.

Wir standen dort und bestaunten ihn, als plötzlich ein glatzköpfiger, kleinerer, etwas fülligerer Mann aus einer im Schatten liegenden Tür links vom Podest trat und auf uns zukam. Dicht hinter ihm ein schon etwas größerer, dünnerer Mann mit kurzen, schwarzen Haaren. Man sah schon einen grauen Haaransatz, jedoch sah er für mich nicht so alt aus, vielleicht zehn, fünfzehn Jahre älter als ich, die 28 Jahre alt war.
Der etwas kleinere schüttelte uns die Hand:,,Hallo, ich bin Varys. Sie müssen Lord Winter sein und Sie", er wandte sich mir zu, ,,müssen seine Tochter Lady Ros Winter sein." Ich nickte freundlich und er wandte sich wieder meinem Vater zu. Der zweite Mann stellte sich als Lord Petyr ,,Kleinfinger" Baelish vor, Meister der Münze. Er nahm meine Hand und küsste sie leicht und ich machte einen Knicks. ,,Sie sind also Lady Ros Winter. Es freut mich Sie endlich kennenzulernen, nachdem was ich alles über Sie gehört habe." Er lächelte geheimnisvoll. Da er das Gespräch anfing und es so meines Vaters Erwartungen entsprach führte ich es fort:,,Ich hoffe nur gutes", und lächelte freundlich. ,,Oh ja, in der Tat." Varys unterhielt sich weiterhin mit meinem Vater. Ich stand etwas verloren neben Lord Baelish und sah mich um. Dann entschied er sich mit einem weiteren Gespräch anzufangen.:,,Ist es richtig, dass sie aus Summerhill kommen?", fragte er und drehte seinen Kopf zu mir. ,,Ja, das stimmt", antwortete ich unsicher. Ich blickte immer wieder zu meinem Vater, ob er nicht einverstanden war, dass ich über mich sprach. Denn er wollte unter keinen Umständen, dass jemand von meinem Freiheitssinn erfuhr. ,,Dann haben Sie bestimmt eine lange, anstrengende Reise hinter sich", meinte Petyr Baelish und sah mich, so wie ich deuten konnte neugierig an. ,,Ja, so könnte man es sagen, aber wir hatten diese Nacht etwas länger geschlafen, sodass wir heute nicht müde sind, wenn die Sitzung statt findet", entgegnete ich. Er nickte bedächtig.
Ich wollte ihm gerade auch eine Frage stellen, als ein dritter Mann mit langem, grauen Bart  und Halbglatze, auch etwas runder und kleiner gebaut gebückt aus den Raum zu uns kam. Er hieß Pycelle und war der Großmaester. Er kam mir ein wenig komisch vor, aber nicht jeder Mensch in diesen Zeiten war von Beginn an gut einzuschätzen.

Lord Baelish hatte wohl gemerkt, dass ich zu einem Satz ansetzen wollte, denn er wandte mir sein Gesicht wieder zu:,,Sie wollten gerade etwas sagen?" Ich sah, dass mein Vater zu uns blickte, sah schnell zu Boden und tat, als hätte ich meinen Gegenüber nicht gehört. Da hatte der Lord offenbar auch gesehen und richtig gedeutet und sagte:,,Wollen Sie ihre Unterkunft sehen? Ich denke nicht, dass Sie es sehr amüsiert den Männern bei ihren Geschäften zuzusehen", und lächelte höflich. Ich sah ihn etwas unentschlossen an:,,Ich weiß nicht so Recht..." Petyr Baelish sprach jetzt meinen Vater an:,,Lord Winter, ich hoffe es stört Sie nicht, wenn ich Ihrer Tochter ihre Gemächer zeige?" Mein Vater drehte sich zu ihm, sah mich kurz an und schüttelte dann den Kopf:,,Nein Lord Baelish." Baelish nickte höflich, ging wieder zu mir und führte mich aus dem großen Gebäude zurück in den riesigen Garten.



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Juhuu endlich ein wenig Prologe hihi ^-^
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