Kapitel 1

96 3 0
                                    

Ich ritt auf einem schwarzen, großen Hengst hinter meinem Vater her, jeweils zwei unserer Soldaten zu unserer Rechten, zu unserer Linken, hinter und vor uns.

Mein Vater war Lord George Winter und ich seine Tochter Ros Winter Wir waren auf dem Weg von Summerhill, einer mittelgroßen Stadt, ziemlich weit im Norden, die meine Familie schon seit Generationen führte, nach Königsmund, der Stadt der Städte, in der der König lebte. Der König hieß Joffrey Baratheon und war ziemlich umstritten bei der Bevölkerung. Die einen betrachteten ihn als einen König, der Mut und Gerechtigkeit mit sich trug, die anderen jedoch als einem, der grausam und hochnäsig war. Ich konnte und wollte das nicht beurteilen, zum einen weil ich ihn nie persönlich gesehen habe, zum anderen weil meine Familie ihm Treue und Unterstützung geschworen hatte und wir somit nicht öffentlich über ihn reden sollten.

Von Weitem sah man schon die große, hellbraune Stadtmauer und die hohen Türme der Stadt in den Himmel ragen, im Licht der Sonne strahlten sie wie Gold. Mein Vater ritt ein wenig langsamer, um auf meine Höhe zu kommen und sagte zischend:,,Ich möchte, dass du dich anständig verhältst und keinen Ton von dir gibst, es sei denn man erwartet es von dir! Hast du das verstanden?!" Ich nickte und sah ihn nicht an.
Er mochte mich nicht sonderlich, da ich ihm zu frei und zu wild leben wollte, was ich ihm oft genug deutlich zeigte. Er verstand einfach nicht was es hieß unabhängig zu sein und wollte es auch gar nicht verstehen.
Er erhöhte sein Tempo, um wieder vor mich zu reiten. So ritten wir schweigend den ganzen Weg zwischen den Bäumen entlang und kamen bald am das Tor der Stadt.

A mysterious acquaintanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt