Kapitel I

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14:30 Uhr. Meine „neuen Eltern" holten mich vom Waisenhaus in Boston ab, eine sehr große Stadt, wo die Sonne immer scheint und es immer sehr heiß ist. Die Hitze im Sommer ist kaum auszuhalten. Wir fuhren zum Flughafen, was mich sehr wunderte, da ich dachte, dass ich hier, in Boston oder wenigstens in der Nähe wohnen werde. Das wäre vorteilhaft, da ich mich hier sehr gut auskenne. Als ich im Auto saß tauschten ich und meine „Eltern" kaum ein Wort aus. Nur die Tochter, die Layla hieß redete ein wenig mit mir und fragte nach meinem Namen, ich dachte sie wusste das ich Aurora heiße, aber das ist ja nicht ihre Schuld, wenn es ihr niemand erzählt hat. Die Familie war sehr wohlhabend, das merkte ich sofort an der schwarzen, glänzenden G-Klasse, an den schicken und teuren Klamotten und an der Redensart der Eltern. Als wir fast am Flughafen ankamen, fragte ich wo genau wir hinfliegen werden und meine Mutter antwortete mit London. Ich war schockiert und traurig zugleich, da ich mich fragte wieso man nur wegen eines schüchternen Kindes an dem nichts besonders war, so einen weiten Weg zurücklegt und traurig war ich, da ich gehört habe, dass es oft in Großbritannien regnen würde und daran bin ich schließlich nicht gewöhnt. Als wir am Flughafen ankamen, verlief alles sehr gut und wir konnten in das Flugzeug steigen. Ich bin noch nie geflogen und ich habe eine riesige Angst davor, in einem Flugzeug zu fliegen. Zum Glück hat sich Layla mit mir unterhalten und wir hörten ein wenig Musik, die mir erstaunlicherweise sehr gut gefiel, ich dachte immer das ich Pop nicht mögen würde, ich stand eher auf Metal. Da wir uns beschäftigt hatten, ging die Zeit sehr schnell um und wir sind heil in Großbritannien angekommen. Als wir aus dem Flughafen raus liefen, regnete es in Strömen und ich trat in eine Pfütze hinein. Ein junger Mann wartete auf uns, es war Laylas Bruder und auch ab jetzt mein neuer Bruder Adam. Wir alle stiegen in die Limousine meines neuen Vaters hinein und Adam fuhr uns zu meinem neuen zu Hause. Es war eine Villa. Sie hatte eine große Gartenterrasse mit vielen Pflanzen und einem gigantischen Pool.  „Gefällt es dir?", fragte mich Michelle, meine neue Mutter und ich versuchte zu antworten,  doch es fiel mir so schwer, da ich zu sehr erstaunt war. Ich antwortete mit einem stotternden: „Ja, auf jeden Fall!".
Das innere des Hauses war noch viel schöner und jedes Zimmer war etwas besonderes und mein Zimmer stach am meisten heraus. Dies merkte ich als ich die Tür, die zu meinem Zimmer führt öffnete. Die Schlafzimmer meiner Eltern und meiner Geschwister, sahen sehr modern und edel aus, allerdings sah mein Zimmer sehr klein und verrostet aus. Neben einem kleinen Fenster, das man nicht öffnen konnte stand ein kleines, ranziges Holzbett und daneben stand ein außerordentlich benutzter Schreibtisch mit vielen Flecken und Macken da. Nachdem ich meine Klamotten einräumen wollte und den dunkelbraunen Kleiderschrank öffnete,  fiel auch dieser zusammen. Der Boden war dunkelbraun und quietschte wenn man auf ihm lief, die Wand hat man wahrscheinlich vor zehn Jahren blaugrau gestrichen. Es ist hier aber wenigstens besser, als im Waisenhaus. Nachdem ich versuchte meine Sachen einzuräumen, öffnete ich meine schwarzen, welligen Haare, legte mich auf mein Bett und fing an zu weinen. Ich passe hier irgendwie rein, mit meiner blassen, fast schon weißen Haut, aber irgendetwas ist anders an mir.

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