Zurück dahin wo alles begann

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Lily's Sicht

Es war schön hier bei meiner Tante , aber trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los das etwas fehlt. Egal wie sehr ich es auch versuchte , das Gefühl von Einsamkeit wollte sich nicht von mir abschütteln lassen.

Ich vermisste Frank und Jorgo , die es nie lassen konnten , blöde Sprüche zudrücken in Situationen in denen es unnötig ist. Aber genau das mochte ich an ihnen....

Peter der immer nach meiner Hand gegriffen hat , wenn er Angst hatte. dann für einen kurzen Moment , konnte er sprechen ohne zu stottern. Das machte mich stolz und ich wusste Peter hilft es.

Wenn ich jetzt zweimal über alles Nachdenke , dann tut es mir so sehr leid das ich sie verlassen habe ohne mich zu verabschieden. Ohne ihnen zu sagen wie ich mich fühle und einfach vor meinen Problemen wegzulaufen.

Ich habe hier einen jungen kennengelernt , der Vollwaise ist und kein Zuhause hat. Meine Tante hat mir gesagt ich soll wieder Nachhause gehen und Max dann mitnehmen.

Sie denkt es war nicht richtig das ich einfach gegangen bin und Mama nicht gesagt habe wo ich hin bin. Klar hat sie recht , aber ich habe in diesem Moment nicht nachgedacht. Nur weg mehr wollte ich nicht.

Aber sie hatte Recht und auch wenn ich Angst hatte wieder Nachhause zu gehen , wusste ich das es keine andere Möglichkeit gibt. Max nehme ich mit und versuche Mama zu überreden Max bei sich aufzunehmen. Das wird schon Lily keine Sorge....

Da stehe ich also im Zimmer bei meiner Tante zuhause , und packe meine Sachen zusammen. Die drei Tage hier waren schön und entspannt aber das ändert nichts daran das ich zurück muss.

„ Lily? Hey Lily bist du Zuhause? „ höre ich Max rufen und lasse vor Schreck meine Klamotten fallen die ich im Arm hatte.

„ Ja ich bin oben im Zimmer „ schreie ich und sammle die Klamotten schnell wieder ein. Man so Ungeschickt wie ich ist niemand.

Außer Jorgo aber bei ihm ist das mehr lustig als peinlich.

Max kommt die Treppe hochgerannt, und reißt mit einer heftigen Wucht meine Zimmertür auf. Blitzschnell drehe ich mich zu ihm um und sehe ihn entsetzt an. Was soll denn das schon wieder???

„ Spinnst du ? Du kannst doch nicht einfach so die Tür aufreißen wie ein irrer! Du weißt doch ganz genau wie schreckhaft ich bin ! Du kannst dich glücklich schätzen das ich dir vor Schreck keine gescheuert habe. Hast du deine Koffer schon gepackt? Wir fahren in zwei Stunden los. „ Meckere ich Max an bevor ich ihn ernst ansehe.

Er lächelt belustigt und fährt sich durch sein braunes Haar. Seine Braunen Augen blitzen neugierig auf und er wusste genau was er da tut. Immer wenn er so guckt kann er sich kaum noch zurückhalten zu lachen. Aber das ist gut so denn wenigstens hat er Spaß am Leben und rennt nicht weg so wie ich... Er ist ein guter Mensch und wenn wir erstmal zuhause bei Mama , Hannes und Luna sind fühlt er sich noch tausend mal wohler als jetzt gerade. Ganz sicher.

„ Ich würde ja sagen das es mir leid tut , aber dann würde ich lügen und du hast mir gesagt lügen ist ein schlechter Start um eine Familie zu sein. Deswegen lächle ich nur und versuche beim nächsten mal die Tür nicht so heftig zu öffnen. Zu deiner Frage , Ja meine Koffer sind gepackt und stehen unten im Flur. Lily ich weiß gar nicht wie ich dir dafür danken soll , das du mir die Chance auf ein besseres Leben gibts. Mit einer Mutter und Geschwistern das habe ich mir immer gewünscht. Ich werde ab heute und für immer bei dir sein und dir helfen wenn du mich brauchst „ Als Max mir diese Worte sagt , und mir dabei tief in die Augen sieht , kommen mir fast die Tränen.

Er war so glücklich und dankbar kaum zu glauben das er all die Jahre ganz alleine war. Aber jetzt hat er eine neue Chance und ich helfe ihm komme was wolle.

„ Ach Max... kein Dank dafür wirklich. Du wirst es gut bei uns haben und wenn du erstmal Hannes kennenlernst wirst du mir vielleicht nicht mehr danken denn er kann sehr anstrengend sein. Komm wir müssen los . „ Antworte ich und werfe die letzen Sachen in meinen Koffer.

Gemeinsam laufen wir die Treppen des Hauses herunter und ich bemerke das am Treppenende meine Tante steht. Sie will sich sicher verabschieden und fragen wann ich das nächste Mal komme um sie zu besuchen . Ich würde dann auch alle anderen mitnehmen da würde sie sich doppelt freuen. Und ich mich natürlich auch.

„ Lily Schatz es freut mich das du auf meinen Rat gehört hast und jetzt nachhause fährst. Du weißt ich liebe dich , aber weglaufen bringt dich nicht weiter. Du bist stark und ich bin mir sicher alles wird wieder gut werden. Jetzt hast du auch Max der dir helfen wird. Wenn du Luna siehst , sag ihr das ich sie liebe ja? „ Tante Andrea nimmt mich fest in den Arm und Knutscht mich ab .

Dann läuft sie zu Max und tut ihm das alles auch noch an der Arme Kerl....

„ Mach's Gut Tante Andrea wir sehen uns bald dann bringe ich Mama , Hannes , Luna und Max wieder mit ! Ich hab dich lieb und pass auf dich auf „ rufe ich ihr zu als Max und ich zu unserem Taxi laufen.

Mit Tränen in den Augen , steht sie im Türrahmen und winkt uns hinterher. Seid Luna weg ist , scheint sie einsam zu sein.

Neben Max nehme ich Platz im Taxi und die Fahrt zurück nach Dortmund beginnt. Doch was dort auf mich wartet , sollte mehr als schlimm sein. Na dann mal auf ins Chaos

Die Vorstadtkrokodile, und das Drama um das Fabrikviertel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt