Ich hasse mich von ganzem Herzen. Ich hasse es dass ich nichts fühlen kann, nie. Immer ist diese unendliche leere in mir, und es scheint als ob ich ewig in meinem dunklen Loch verweilen müsse. Nichts kann die leere in mir füllen. Nicht mal ich selbst. Sie zerfrisst mich. Egal wie gut es mir geht, dieses Loch wird immer da sein. Es ist schon zu groß als dass man es je wieder weg bekommen könnte. Ich habe immer dieses Bild von mir in meinem Kopf, ich stehe vor einem Abgrund, tief schwarz, unendlich groß. Ich schaue nach unten, meine Haare triefen, ich habe tiefschwarze Tinte in meinen Haaren die in dicken, schweren Tropfen vor mich fallen. Meine Klamotten kleben an meinem Körper, triefend, erfüllt von Dunkelheit.
Das schrieb sie in ihr Tagebuch, daneben noch eine kleine Zeichnung. Nika mochte es schon immer sich kreativ auszudrücken. Schon im Kindergarten hat sie oft Bilder gemalt, mit Wachmalstiften am liebsten. Sie erinnerte sich an ein Bild das sie mal gemalt hatte, ganz viele Farben auf ein Blatt malen und dann mit schwarzem Wachsmalstift darüber fahren, und dann kleine Muster hineinritzen. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie war so ein unbeschwertes Kind gewesen. Machte immer das was sie wollte und dachte es könnte für immer so sein. Wenn sie Ihre Familie nach ihrer Grundschulzeit fragte, sagten sie immer sie wäre so selbstbewusst und glücklich gewesen. Das überraschte sie, denn sie selbst hatte es nie so wahrgenommen. Im Kindergarten war es ihr immer egal was die Leute über sie dachten. Sie machte das was sie wollte, und fertig. Doch sobald sie in die Schule kam wurde das anders. Sie bemerkte und kritisierte jeden einzelnen Makel an sich. Damals war sie leicht untergewichtig, doch sich selbst sah sie immer als fett an. Sie hatte schon immer eine sehr verzerrte Selbstwahrnehmung gehabt. Sie stand manchmal vor dem Spiegel, auch noch heute, uns schaute sich ihre tiefen Augenringe an. Sie hatte schon immer Augenringe gehabt, egal wie viel Schlaf sie bekam. Das störte sie. Allgemein störte sie viel an ihrem Aussehen. Sie hatte nicht dieses Modelgesicht, nicht die Typischen goldblonden Haare und langweilige braune Augen. Was sie dann noch mehr verletzte, war das ihre Schwester geradezu das Ebenbild von purer Schönheit war. Sie sagte ihr immer wieder wie sie so ihre Figur betonen könnte, oder dass sie so schöne Instagram Bilder machen könne, oder Model werden, und es regte sie immer unglaublich auf wenn sie ihr sagte sie wolle das nicht, sie wurde sauer weil sie eifersüchtig war. So gerne hätte sie ihre Figur, so gerne würde sie so aussehen wie ihre Schwester.
Sie erschrak leicht als die U-Bahn hielt und sie aussteigen musste. Sie verlor sich so oft in ihren Gedanken und blendete dann die Welt um sich herum aus. Wie paralysiert ging sie aus der U-Bahn, ihr Tagebuch fest an ihre Brust gedrückt, als wolle sie es beschützen. Ihr Tagebuch war ihr heilig.
„Hey ist alles okay?" als sie aus ihren Tagträumen erwachte blickte sie in zwei türkis farbene Augen, die sie leicht besorgt musterten.
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All the beautiful things in this World
RandomDie 16 Jährige Nika weiß nicht wer sie ist, und will sich an dem Todestag ihres Besten Freundes umbringen. Doch sie lernt jemanden kennen, jemanden der ihr Leben verändert und ihr die Schönheit dieser Erde zeigt. Doch kann sie sich wirklich ihren Dä...