"Professor? Ist alles okay?", fragte Rose höflich mit einer Spur von Ehrlichkeit.
"Wie bitte? Ah, ja, alles okay.", antwortete er sichtlich verwirrt. Noch nie hatte sich jemand um sein Wohlbefinden gesorgt, also ehrlich, wirklich gesorgt. Das warf ihn aus der Bahn. Der sonst so resignierte und kalte Professor Snape, der eigentlich durch nichts aus der Ruhe gebracht werden konnte, was verwirrt.
"Professor setzen Sie sich, sie sehen nicht gut aus.", befahl Rose.
Der Professor befolgte ihren Befehl widerstandslos und setzte sich auf einen der großen Steine. Aber er konnte nicht lange sitzen bleiben, er stand auf und ging wild im Raum herum.
"Ich werde meine Mutter suchen gehen.", beschloss Rose und ging los.
"Halt! Warten Sie, ich werde Sie nicht alleine lassen.", antwortete er.
Stillschweigend gingen beide nebeneinander durch die riesigen Gänge. Alles war bemoost und das Wasser tropfte von manchen Decken herunter. Auf einmal erreichten sie einen See, leuchten blau und klar. Um ihn herum tausende schwarz leuchtende Blumen mit weißen Akzenten.
"Schwarze Mondscheinorchideen", wisperte Snape.
Rose wollte eine von ihnen genauer betrachten und kniete sich hin. Snape betrachtete die wissbegierige Granger und setzte sich belustigt auf drn Boden. Nach einiger Zeit begann Rose zu frösteln.
"Ist Ihnen kalt?", fragte er besorgt.
"Nein, Sir.", antwortete sie.
"Kommen Sie her, ich sehe doch, dass Sie zittern.", erwiederte er.
Rose schüttelte den Kopf.
"Nun kommen Sie schon, sonst erfrieren Sie mir.", sagte er etwas bestimmter.
Rose schaute ihn ungläubig und ängstlich an.
"Ich tu' Ihnen nichts, versprochen.", ermutigte er sie.
Er hielt seinen Umhang auf, wie eine Decke und Rose kroch darunter. Sie musste näher an ihn heran, wenn ihr nicht kalt sein wollte. Sie rückte an seinen warmen Körper heran und er legte seinen Arm um ihre Schultern. Nach einiger Zeit schmiegte sie ihren Kopf an seine Brust und schlief ein. Kurze Zeit später schlief auch er ein.
-Bei Hermine-
Ich sollte langsam wirklich zurück, wer weiß was er mit meiner kleinen angestellt hat. Fuck Hermine! Du hast wirklich deinen einzigen Schatz bei ihm gelassen! Wenn ihr was passiert ist! Das würdest du dir niemals verzeihen!, dachte Hermine panisch und lief los in Richtung See.
Dort angekommen stützte sie sich an eine Wand und beruhigte ihren Atem, ehe sie aufsah und die beiden entdeckte. Beide schliefen friedlich und regten sich kein bisschen.
Warte was? Rose schläft ruhig? Und tief? Auf unserer Fledermaus? Bei Merlin was ist passiert? Oder schläft sie gar nicht sondern er hat sie bewusstlos geschlagen? Na warte der kriegt was zu hören!, sprach ihre innere Stimme.
Leise ging sie zu Snape und baute sich mit verschränkten Armen vor ihm auf, um ihn zur Rede zu stellen.
"Professor Snape.", sagte sie ärgerlich.
Dieser schreckte auf und sah sich panisch um. Als er Hermine sah, seufzte er und lehnte sich an die Wand zurück.
"Was soll das! Wegen Ihnen ist sie fast aufgewacht!", zischte er und deutete auf Rose.
Diese war gerade aufgewacht, aber rührte sich, sie wollte wissen, über was die Erwachsenen redeten.
"Was haben Sie ihr getan, dass sie freiwillig bei Ihnen liegt? Haben Sie sie geschlagen oder ihr irgendeinen Trank eingeflößt?", gab Hermine ihre Vermutungen preis.
"Nichts. Ich-", begann er.
"Mir war kalt und er war so zuvorkommend mich zu wärmen. Offensichtlich bin ich eingeschlafen. Das war alles. Ich schwöre.", wurde er von Rose unterbrochen.
Er warf ihr einen überraschten aber dankbaren Blick zu. Sie sank wieder auf seine Brust und schloss ihre Augen.
"Rose, was ist mit dir? Du schläfst ruhig neben einem dir völlig fremden Mann?", fragte Hermine besorgt.
Rose und Snape warfen sich vielsagende Blicke zu. Hermine ging an das andere Ende der Höhle und starrte auf das Wasser.
"Severus übrigens.", sagte Snape und bot Rose das 'Du' an.
"R-rose", gab diese verblüfft zurück.
Auf einmal begann wieder alles zu wackeln.
"Granger, kommen Sie her! Schnell!", schrie Snape ihr panisch zu. Seinen Arm schützend über Rose, rannte Hermine wie eine Verrückte, um schnell zu den beiden zu gelangen. Endlich bei ihnen angekommen, stolperte sie und fiel der Länge nach auf den Boden.
"Mom!", rief Rose verzweifelt.
"Rose!", drang noch zu den beiden durch, gleich darauf fiel die Decke zwischen ihnen zusammen.
"Mom! Mom! Mom bist du da!", schrie Rose gegen die Wand.
Keine Antwort. Rose rannte an der Wand entlang und suchte eine Lücke. Verzweifelt ging sie auf und ab. Ihre Mutter konnte schwer verletzt sein. Sie musste zu ihr. Schnellstmöglich.
"Prof- äh, Severus hilf mir! Bitte!", flehte Rose ihn an.
Severus sah sie ungläubig an. Was sollten sie gegen diese riesige Wand aus Fels tun? Aber ihre Mutter lag dort drüben, vielleicht sogar schwer verletzt.
"Severus! Bitte!", holte sie ihn aus seinen Gedanken. Sie riss wahllos irgendwelche Felsbrocken heraus.
"Rose. Hör auf das bringt nichts.", sagte er ruhig.
Wie kriegen wir sie da raus? Hoffentlich lebt sie noch, sie scheint sonst niemanden zu haben. Vielleicht wenn wir von oben einige Felsbrocken wegbekommen? Oder wir suchen einen Weg nach drüben?, dachte er fieberhaft nach.
"Komm schon! Wir fangen hier oben an!", wies er Rose an.
Er stieg auf ein nicht so hohes Ende der Wand und begann einige Felsbrocken wegzutreten. Er musste die Mutter der kleinen unbedingt da rausholen! Sie war ihm in irgendeiner Weise wichtig. Er riss die Brocken wie ein Wild gewordener Riese heraus und fand bald ein Loch zum Hindurchkriechen.
"Rose, komm, schnell, wir können durch!", rief er nach Rose.
Er half ihr hoch und leistete ihr Hilfestellung beim durchkriechen. Dann krabbelte er selbst nach. Kaum waren sie auf der anderen Seite, suchten sie alles nach Hermine ab. Aber sie mussten nicht lange suchen. Sie fanden eine völlig in Sorge versunkene Hermine an einer Wand von hinten nach vorne Wippen.
"Miss Granger.", holte Snape sie aus ihren von Sorge triefenden Gedanken.
"Professor Sna- Rose!", stieß Hermine freudig aus.
"Mum!", rief Rose mindestens genauso fröhlich.
Sie fielen sich in die Arme und weinten vor Glück. Schmunzelnd betrachtete Snape die beiden Frauen und drehte sich gerade um, als er plötzlich einen warmen Körper an seinem spürte. Nein, es waren sogar zwei Körper. Er drehte sich um. Hermine und Rose hatten die Arme um seinen Oberkörper gelegt. Perplex legte er ihnen ebenfalls die Arme um und ließ sie nicht mehr los. Das Trio kniete sich nieder und ließ nicht mehr voneinander ab. Hermine legte den Kopf an seine Brust und schlief ein. Rose tat es ihr gleich. Severus legte die beiden sachte zu Boden, auf ein weiches Moosbett und deckte sie mit seinem Reiseumhang zu. Es war alles undenkbar schön gewesen.
Pomona hatte unterdessen die Löwenmama und Schulleiterin Professor McGonagall über die Geschehnisse informiert und unternahm sofort etwas. Sie schickte Hagrid zur Höhle und als der das ganze Schlamassel sah, räumte er einen kleinen Ausgang frei. Er brach durch die steinerne Wand und war verblüfft, als er Hermine und ihre kleine Rose in den Armen der Oberschlange Snape fand.
Irgendwie fand er den Anblick süß, aber Snape passte einfach nicht dazu. Langsam weckte er Snape und bat ihn Rose zu tragen. Die beiden Männer beschlossen, die Frauen nicht zu wecken. Sie wurden zurück zum Schloss getragen, in ihre Wohnung gebracht und Snape blieb bei ihnen. Die Zeit in der Höhle hatte sie zusammengeschweißt und man konnte ihm anmerken, wie die Rädchen in seinem Kopf arbeiteten.
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Cave~ Snamione
FanfictionHermine kehrt mit ihrem Kind nach Hogwarts zurück, nachdem sie sich lange Zeit aus der Magierwelt herausgehalten hat. Sie hatte keine Ahnung wer sie dort erwarten würde, doch als sie in die Höhle der seltenen Blumen geht, scheint es ausweglos... (21...