Kapitel 6 - Mason

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„Ey komm schon Bro, seit wann hast du keinen Bock auf eine Studentenparty?", fragt Matt. „Keine Ahnung, ich habe einfach keine Lust, Claire über den Weg zu laufen."
„Ist das dein Ernst? Sieh es doch lieber so, du machst auf der Party mit irgendeiner Tussi rum und vielleicht begreift sie es ja dann langsam. Aber das ist doch kein Grund, um auf Party und Alkohol zu verzichten. Außerdem ist es die erste Party nach den Semesterferien und wir waren lange nicht mehr zusammen feiern", versucht mich Matt zu überzeugen.
„Du hattest mich bei Tussi", sage ich und grinse. Eine knappe Stunde später sind wir auch schon da und mittlerweile bin ich sogar fast ein bisschen gut gelaunt. „Ich hole uns mal was zu trinken", sagt Matt und geht. Ich schaue mich um und halte Ausschau nach bekannten Gesichtern. Es ist schon ziemlich viel los und ich habe den Großteil der anwesenden Studenten noch nie gesehen. Zu meiner Erleichterung ist auch keine Claire in Sicht. „Und, hast du schon jemanden gefunden für heute Nacht?", fragt Matt und reicht mir ein Bier. „Nope. Mit dieser Auswahl bin ich absolut nicht einverstanden", antworte ich und er grinst mich an. „Naja umso besser, dann kannst du mir ausnahmsweise mal ein paar Minuten deiner wertvollen Zeit schenken." „Jetzt tu bloß nicht so, als würde immer nur ich die Weiber aufreißen. Du bist genauso schlimm." „Apropos Weiber, wer ist denn die Perle?" Er nickt in Richtung Eingang und ich drehe mich um. 

Zwei Mädchen kommen gerade durch die Tür und unterhalten sich. Die eine heißt Nele, ich kenne sie aus meinem Kunstkurs. Sie ist ganz in Ordnung, aber besonders heiß ist sie nicht. Doch viel interessanter ist sowieso ihre Freundin, die sich gerade die Jacke auszieht. Irgendwie kommt sie mir bekannt vor, doch so ein Gesicht würde ich niemals vergessen. Auch wenn sie ein paar Meter von mir entfernt steht, fällt mir sofort das intensive Grau ihrer Augen auf. Scheinbar starre ich einen Moment zu lange, denn plötzlich schaut sie hoch und blickt mir direkt in die Augen. Sie schenkt mir ein schüchternes Lächeln und wendet sich wieder Nele zu. „Die würde ich auf jeden Fall nicht von der Bettkante stoßen", sagt Matt und reißt mich so aus meinen Gedanken. Ich wende den Blick von den grauen Augen ab und begutachte ihren Körper. Sie trägt ein blaues Kleid, das ihre üppige Oberweite auf eine interessante Art in Szene setzt. Heilige Scheiße, sie ist sexy. Ich muss mich zwingen, mich wieder Matt zuzuwenden.
„Ja sie ist ganz in Ordnung, aber ein bisschen zu brav für meinen Geschmack." Er soll auf keinen Fall merken, wie scharf ich sie wirklich finde. Hinterher denkt er noch, ich werde zum Softie. „Aber so ein unschuldiges Ding hat auch seine Vorzüge. Ich könnte ihr Sachen zeigen, die unerkannte Seiten an ihr zum Vorschein bringen. Die ist bestimmt versaut und weiß es nur selbst noch nicht", sagt Matt und grinst mich an. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie fuckt mich der Gedanke ab, sie könnte in seinem Bett landen. Sie ist zu gut für ihn. Sie ist zu gut für mich. Ich weiß nur noch nicht, ob mich das davon abhalten kann, sie kennenzulernen. „Träum weiter, bei der hast du doch im Leben keine Chance", scherze ich. Matt sieht nicht schlecht aus, viele Mädchen stehen auf ihn. Er ist mit seinen 1,88 Metern relativ groß, trotzdem aber ein ganzes Stück kleiner als ich. Er ist der typische Surferboy, wie er im Buche steht – längere blonde Haare, blaue Augen und gut trainiert. Bei den Weibern sind wir uns noch nie in die Quere gekommen, vermutlich weil wir eben so unterschiedliche Typen sind. Trotzdem hätte er bei dem Mädchen keine Chance, wenn wir beide sie wollen würden. Ich denke, das weiß er auch. „Aber du, oder was?", fragt Matt sarkastisch. „Wie du weißt, hat mir noch nie ein Mädchen widerstehen können." „Naja, dann wird es wohl Zeit. Und ich glaube, bei der beißt du die die Zähne aus."
„Abwarten", sage ich. „Habe ich etwa deinen Ehrgeiz geweckt?", fragt Matt und grinst mich an. „Wer weiß." Ich nehme einen Schluck von meinem Bier und meine Augen wandern wie von selbst zurück zu ihr. Als ich zu ihr schaue, treffen sich unsere Blicke. Interessant. Ich wusste doch, dass die Kleine nicht abgeneigt sein würde. Sie fühlt sich erwischt und schaut weg. Vielleicht sollte ich mich mal vorstellen. „Ich glaube, das war es erstmal mit deiner guten Laune", sagt Matt und bedeutet mir, mich umzudrehen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 09, 2021 ⏰

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